Rruga shtetërore SH4
Die Rruga shtetërore SH4 (albanisch für Staatsstraße SH4) ist eine Nationalstraße in Albanien, die Durrës mit Südalbanien und Griechenland verbindet. Sie ist 215 Kilometer lang.
Rruga shtetërore / Rrugë shtetërore SH4 in Albanien | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Karte | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Basisdaten | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Betreiber: | Autoriteti Rrugor Shqiptar | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Straßenbeginn: | Durrës (41° 18′ 58″ N, 19° 28′ 14″ O ) | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Straßenende: | Kakavija (39° 54′ 45″ N, 20° 21′ 29″ O ) | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Gesamtlänge: | 215 km | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Streckenabschnitt zwischen Rrogozhina und Lushnja | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Straßenverlauf
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Die SH4 ist Teil des Nord-Süd-Korridors, welcher Han i Hotit an der albanisch-montenegrinischen Grenze mit Kakavija an der albanisch-griechischen Grenze verbindet und Teil der adriatisch-ionischen Autobahn ist. Zusätzlich ist das Teilstück zwischen Durrës und Fier auch ein Teil des Paneuropäischen Verkehrskorridors VIII.
Streckenverlauf
Die SH4 beginnt in Durrës als Fortsetzung der SH2. Zuerst ist sie die Hauptstraße des Badeorts Durrës Plazh. Nach rund vier Kilometern geht sie in die SH85 über. In der Folge führt sie als vierspurige Autobahn zuerst entlang der Küste, dann im flachen Hinterland über Kavaja nach Rrogozhina, wo die SH7 nach Elbasan abzweigt. Über Lushnja wird schließlich Fier erreicht, wo auch die ausgebaute Autobahn bis zum Bau der Umfahrung von Fier endet. In der Nähe von Levan zweigt die SH4 derzeit von der A2 ab und führt auf einer Neubaustrecke entlang der Vjosa als zweispurige Schnellstraße bis Damës bzw. zukünftig bis Tepelena. Ab Tepelena führt die SH4 entlang der Flüsse Vjosa und Drino nach Gjirokastra und von dort durch den Dropull zur albanisch-griechischen Grenze bei Kakavija beziehungsweise Ktismata (Griechenland).
Vor der Fertigstellung der Neubaustrecke zwischen Levan und Damës führte die SH4 von Fier über Ballsh und durch das Hügelland Mallakastra in das Tal der Vjosa bei Damës. Wegen der Streckenführung über viele kleine Pässe war ein Ausbau der bestehenden Straße auf diesem Teilstück nicht möglich.
Ausbaustand
Durrës – Rrogozhina
Die ersten rund vier Kilometer führen als teilweise verkehrsberuhigte Straße durch den Badeort Durrës Plazh bis Plepa, wo die SH56 abzweigt.
Das 28 Kilometer lange Teilstück zwischen Durrës-Plepa und Rrogozhina wurde in den Jahren 2010 bis 2012 von einer zweispurigen Schnellstraße (Superstrada) zu einer kreuzungsfreien Autobahn mit vier Fahrspuren (Autostradë) ausgebaut.
Rrogozhina – Lushnja
Der Abschnitt zwischen Rrogozhina und Lushnja führt am Rande der Myzeqe-Ebene über ca. 19 Kilometer auf einer richtungsgetrennten autobahnähnlichen Straße mit vier Fahrspuren (Autostrada). Bei Lushnja umgeht sie die Stadt im Westen, Südwesten und Süden. Dabei bildet sie die Umfahrungsautobahn von Lushnja (alb. Unaza e Lushnjës), eine der ersten Umfahrungsautobahnen in Albanien überhaupt. Sie ist nicht durchgängig mit einer hohen Geschwindigkeit befahrbar, da die Autobahn bei den Anschlüssen anstelle von höhenfreien Kreuzungen über Kreisverkehre verfügt. Es fehlt zudem eine Parallelstrecke für den Langsamverkehr.
Lushnja – Fier
Im weiteren Verlauf bis kurz vor Fier ist die SH4 ebenfalls als Autostradë ausgebaut, verfügt aber auch hier anstelle von höhenfreien Kreuzungen über Kreisverkehre (genau wie Rrogozhina-Lushnja) und normale Kreuzungen. Da die Umfahrung von Fier noch nicht existiert, endet die ausgebaute SH4 derzeit bei der Ortschaft Mbrostar wenige Kilometer nördlich von Fier.
Umfahrung von Fier
Zurzeit führt die SH4 von Mbrostar durch das Stadtgebiet von Fier als kurvenreiche einfache Straße bis zum Beginn der A2 südwestlich von Levan. Der Projektentwurf der Umfahrungsstraße von Fier und Levan wurde 2011 abgeschlossen. Er wird nördlich von Mbrostar bis südwestlich von Levan eine Gesamtlänge von 22 Kilometern aufweisen und voraussichtlich rund 30 Millionen Euro kosten. Finanziert wird das Projekt teils von der Europäischen Investitionsbank und teils von der Europäischen Bank für Wiederaufbau und Entwicklung.[1] Das prognostizierte Bauende war ursprünglich 2012, mit den ersten Arbeiten wurde aber erst im Sommer 2013 begonnen,[2] weil es im Zusammenhang mit der Auftragsverteilung zu Klagen gekommen ist. 2017 kam es zu einem erneuten Unterbruch bei den Arbeiten, weil die italienische Baufirma, die die Ausschreibung zu sehr tiefen Preisen gewonnen hatte, Konkurs gegangen war.[3]
Levan – Tepelena
Seit dem 2. August 2012 führt die SH4 als zweispurige Schnellstraße (Superstradë) vom zukünftigen Ende der Umfahrung von Fier südlich von Levan durch die ländliche Gegend der Mallakastra nach Tepelena, streckenweise entlang dem Lauf der Vjosa, später dann durch die Hügellandschaft. Die Neubaustrecke endet derzeit bei Damës, das Teilstück bis Tepelena mit einer Brücke über die Vjosa befindet sicher aber bereits in Bau.[4] Bis zur Fertigstellung läuft der Verkehr auf diesem Teilstück weiterhin über die alte Straße. Im August 2017 ist die SH4 bis Tepelena bis auf wenige Kilometer nördlich der Stadt als Schnellstraße fertiggestellt. Im Vergleich zur alten kurvenreiche Straße über Patos und Ballsh mit vielen kleinen Pässen ist die Neubaustrecke 22 Kilometer kürzer und verkürzt die Fahrzeit zwischen Fier und Tepelena drastisch auf weniger als eine Stunde.
Die Gesamtkosten werden mit rund 70 Millionen Euro angegeben und die Trasse besitzt viele Kunstbauten, unter anderem 15 Brücken. Mit der Fertigstellung des kompletten Abschnitts wird die Hauptstadt Tirana vom südalbanischen Saranda in rund 2,5 Stunden erreichbar sein.[4][5]
Die albanische Superstrada unterscheidet sich von Schnellstraßen in westeuropäischen Ländern. Der Streckenabschnitt wird sehr oft von Nebenstraße gekreuzt; an Kreuzungen wird die Höchstgeschwindigkeit auf 60 km/h begrenzt. Bei den Tankstellen, die ohne Auf- und Abfahrten angebaut sind, gilt gar nur 50 km/h.
Tepelena – Griechenland
Ab Tepelena ist die SH4 bis Kakavija an der griechischen Grenze bereits als zweispurige Schnellstraße (Superstradë) ausgebaut. Ausnahmen bilden die Stadtdurchfahrten von Tepelena und Gjirokastra.
Zukunft
Mit der Fertigstellung des Teilstückes Fier – Tepelena, fehlen nur noch die Umfahrungen von Fier, Tepelena und Gjirokastra damit die SH4 komplett mindestens als superstradë ausgebaut ist. Mit dem weiteren Ausbau der griechischen Autobahn 5 bzw. der kompletten adriatisch-ionischen Autobahn wird erwartet, dass auch der Rest der SH4 Stück für Stück zur Autobahn ausgebaut wird und noch bestehende Ortsdurchfahrten umgangen werden.
Es ist auch möglich, dass die SH4 von Durrës bis Levan nach Fertigstellung der Umfahrung von Fier ein Teil der A2 wird.
Besonderheit
Da die SH4 südlich von Gjirokastra durch den Dropull mit einer großen griechischen Minderheit führt, sind die Straßenschilder in diesem Bereich zweisprachig, also albanisch und griechisch.
Weblinks
- Eröffnung der Strecke Tepelena–Gjirokastra (Memento vom 27. November 2012 im Webarchiv archive.today)
- EBRD: Fier and Vlore bypass roads
Einzelnachweise
- New EBRD investment in Albania’s road network. In: European Bank for Reconstruction and Development. 24. November 2011, abgerufen am 1. Februar 2016 (englisch).
- Fier bypass, a key section of national road network in Albania. In: NOA. 18. Juni 2013, abgerufen am 11. Mai 2019 (englisch).
- Serenissma Bankrupt, Vlora & Fier Bypass Tenders Reopened. In: exit.al. 16. August 2017, abgerufen am 17. August 2017 (englisch).
- BalkanWeb: Berisha përuron segmentin Levan-Damës: Ne ndërtojmë, PS bllokon. In: Ardhmeria Online. 2. August 2012, abgerufen am 1. Februar 2016 (albanisch).
- Berisha: Ne ndërtojmë rrugë e ura komunikimi. In: Top Channel. 18. Oktober 2011, abgerufen am 18. Oktober 2011 (albanisch).