Rotordynamik

Die Rotordynamik vereint d​ie Fachgebiete d​er Festkörperdynamik v​on Rotoren, d​er Dynamik d​er Strömungsvorgänge i​m Schmierspalt v​on Gleitlagern s​owie bei d​er Verwendung aktiver Magnetlager d​ie Dynamik mechatronischer Systeme.

Die Rotordynamik beschreibt u. a.:

  • Die Amplitudenvergrößerungen der relativen Wellenschwingung beim Hoch- und Auslauf von Rotor-Lagersystemen. Infolge der drehfrequenten (1X) Unwuchterregung werden Resonanzen bei kritischen Drehzahlen durchfahren.
  • Resonanzzustände bei Erregung eines Rotors durch mehrere Drehzahlharmonische. Wird z. B. ein Rotor durch die Unwucht drehfrequent (1X) und durch einen einseitigen Wellenriss mit der doppelten Drehfrequenz (2X) erregt, so herrscht Resonanz auch beim halben Wert jeder kritischen Drehzahl. Die Laufschaufeln axialer Turbomaschinen und scheibenförmige Bauteile von Dampfturbinenrotoren (Schirmschwingungen) können durch weit höhere Drehzahlharmonische in Resonanz angeregt werden.
  • Anhebung von Rotoreigenfrequenzen durch die Kreiselwirkung scheibenförmiger Bauteile von Rotoren und radialer Laufräder. Veränderung der Rotoreigenfrequenzen und Eigenschwingungsformen mit der Drehzahl durch die Drehzahlabhängigkeit der Steifigkeit der Gleitlager.
  • Das Auftreten subsynchroner Anteile der Wellenschwingung beim Erreichen und Überschreiten der Stabilitätsgrenze, an der die unwuchterregte (d. h. drehfrequente) Wellenschwingung instabil wird.

Die Rotordynamik n​ahm als technische Wissenschaft m​it der Entwicklung u​nd der Produktion v​on Dampfturbinen Ende d​es 19. Jahrhunderts e​inen starken Aufschwung. Probleme d​er Rotordynamik w​aren nicht n​ur bei d​er Entwicklung thermischer u​nd hydraulischer Turbomaschinen z​u lösen, sondern traten z. B. a​uch auf b​ei der Entwicklung von

Siehe auch

Literatur

  • Robert Gasch, Rainer Nordmann, Herbert Pfützner: Rotordynamik, Springer Verlag, 2. Auflage, 2007.
  • Aurel Stodola: Dampf- und Gasturbinen. Mit einem Anhang über die Aussichten der Wärmekraftmaschinen und über die Gasturbinen. Springer Verlag, 6. Auflage, 1925.
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