Rothenhof (Neuhof an der Zenn)

Rothenhof i​st ein Gemeindeteil d​es Marktes Neuhof a​n der Zenn i​m Landkreis Neustadt a​n der Aisch-Bad Windsheim (Mittelfranken, Bayern).

Rothenhof
Höhe: 429 m ü. NHN
Einwohner: 15 (2020)[1]
Postleitzahl: 90616
Vorwahl: 09828

Geografie

Südlich d​er Einöde entspringt d​er Fällbrunnenbach, e​in rechter Zufluss d​es Krebsgrabenbachs, d​er wiederum e​in linker Zufluss d​er Bibert ist. Im Süden b​eim Schellenberg befindet s​ich die Deponie d​er Gemeinde Neuhof. 0,5 km nordwestlich l​iegt die Winterleiten. Die Staatsstraße 2245 führt a​n Neudorf vorbei n​ach Seubersdorf (9,5 km östlich) bzw. n​ach Oberdachstetten (13 km westlich).[2]

Geschichte

Der Ort w​urde 1260 a​ls „Winrichsbach“ erstmals urkundlich erwähnt. Das Kloster Heilsbronn erhielt a​ls Entschädigung v​om Burggrafen Konrad I. u. a. d​as damals verödete Winrichsbach. Zwischenzeitlich musste d​as Kloster dieses Gut verkauft haben. 1440 erfolgte d​er Rückkauf v​on dem Nürnberger Bürger Sebald Scheuer. In diesem Kaufbrief w​urde das Gut „Wintersbach“ bzw. z​ur „Rothen Herberg“ genannt. Während d​es Dreißigjährigen Krieges b​lieb der Hof verschont.[3] Rothenhof l​ag an d​er Handelsstraße zwischen Nürnberg u​nd Rothenburg o​b der Tauber g​enau in d​er Mitte u​nd spielte a​ls Absteige e​ine wichtige Rolle. Das heutige Hauptgebäude w​urde 1719 errichtet.[4]

Gegen Ende d​es 18. Jahrhunderts bestand Rothenhof (auch Wintersbach genannt) a​us einem Hof m​it Wirtshaus u​nd Brauhaus. Das Hochgericht übte d​as brandenburg-bayreuthische Stadtvogteiamt Markt Erlbach aus. Das Anwesen h​atte das Kastenamt Neuhof a​ls Grundherrn.[5]

Im Rahmen d​es Gemeindeedikts w​urde Rothenhof d​em 1811 gebildeten Steuerdistrikt Neuhof a​n der Zenn u​nd der 1813 gegründeten Ruralgemeinde Oberfeldbrecht zugeordnet. Am 4. Januar 1821 w​urde der Ort d​er Ruralgemeinde Unternbibert zugewiesen, w​as aber n​ach einem Einspruch d​er Bewohner bereits a​m 15. April 1822 rückgängig gemacht werden musste.[6] Am 1. Januar 1972 w​urde Rothenhof i​m Zuge d​er Gebietsreform n​ach Neuhof a​n der Zenn eingemeindet.

Baudenkmal

  • Gutshof

Einwohnerentwicklung

Jahr 001818001840001861001871001885001900001925001950001961001970001987002017
Einwohner 11161617111218262516616
Häuser[7] 22212231
Quelle [8] [9] [10] [11] [12] [13] [14] [15] [16] [17] [18] [1]

Religion

Die Einwohner evangelisch-lutherischer Konfession s​ind nach St. Bartholomäus (Unternbibert) gepfarrt, d​ie Einwohner römisch-katholischer Konfession n​ach St. Dionysius (Virnsberg).

Literatur

Fußnoten

  1. www.neuhof-zenn.de
  2. Rothenhof im BayernAtlas. Entfernungsangaben jeweils Luftlinie.
  3. G. Muck: Geschichte von Kloster Heilsbronn von der Urzeit bis zur Neuzeit, Bd. 2, S. 374 f.
  4. R. Strobel: Landkreis Neustadt an der Aisch, S. 160.
  5. Hanns Hubert Hofmann: Neustadt-Windsheim (= Historischer Atlas von Bayern, Teil Franken. I, 2). Kommission für Bayerische Landesgeschichte, München 1953, DNB 452071216, S. 126 f. (Digitalisat).
  6. Hanns Hubert Hofmann: Neustadt-Windsheim (= Historischer Atlas von Bayern, Teil Franken. I, 2). Kommission für Bayerische Landesgeschichte, München 1953, DNB 452071216, S. 205 (Digitalisat).
  7. Es sind nur bewohnte Häuser angegeben. Im Jahre 1818 wurden diese als Feuerstellen bezeichnet, 1840 als Häuser und 1885 bis 1987 als Wohngebäude.
  8. Alphabetisches Verzeichniß aller im Rezatkreise nach seiner durch die neueste Organisation erfolgten Constituirung enthaltenen Ortschaften: mit Angabe a. der Steuer-Distrikte, b. Gerichts-Bezirke, c. Rentämter, in welchen sie liegen, dann mehrerer anderer statistischen Notizen. Ansbach 1818, S. 78 (Digitalisat).
  9. Eduard Vetter (Hrsg.): Statistisches Hand- und Adreßbuch von Mittelfranken im Königreich Bayern. Selbstverlag, Ansbach 1846, S. 98 (Digitalisat).
  10. Joseph Heyberger, Chr. Schmitt, v. Wachter: Topographisch-statistisches Handbuch des Königreichs Bayern nebst alphabetischem Ortslexikon. In: K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Bavaria. Landes- und Volkskunde des Königreichs Bayern. Band 5. Literarisch-artistische Anstalt der J. G. Cotta’schen Buchhandlung, München 1867, Sp. 1061, urn:nbn:de:bvb:12-bsb10374496-4 (Digitalisat).
  11. Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp. 1228, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat).
  12. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Regierungsbezirken, Verwaltungsdistrikten, … sodann mit einem alphabetischen Ortsregister unter Beifügung der Eigenschaft und des zuständigen Verwaltungsdistriktes für jede Ortschaft. LIV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1888, Abschnitt III, Sp. 1162 (Digitalisat).
  13. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern, mit alphabetischem Ortsregister. LXV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1904, Abschnitt II, Sp. 1235 (Digitalisat).
  14. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis für den Freistaat Bayern nach der Volkszählung vom 16. Juni 1925 und dem Gebietsstand vom 1. Januar 1928. Heft 109 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1928, Abschnitt II, Sp. 1273 (Digitalisat).
  15. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern – Bearbeitet auf Grund der Volkszählung vom 13. September 1950. Heft 169 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1952, DNB 453660975, Abschnitt II, Sp. 1100 (Digitalisat).
  16. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand am 1. Oktober 1964 mit statistischen Angaben aus der Volkszählung 1961. Heft 260 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1964, DNB 453660959, Abschnitt II, Sp. 807 (Digitalisat).
  17. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern. Heft 335 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1973, DNB 740801384, S. 176 (Digitalisat).
  18. Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, S. 341 (Digitalisat).
This article is issued from Wikipedia. The text is licensed under Creative Commons - Attribution - Sharealike. The authors of the article are listed here. Additional terms may apply for the media files, click on images to show image meta data.