Rosmarin-Seidelbast
Der Rosmarin-Seidelbast (Daphne cneorum), auch Flaum-Steinröslein genannt, ist eine Pflanzenart aus der Gattung Seidelbast (Daphne) innerhalb der Familie der Seidelbastgewächse (Thymelaeaceae).
Rosmarin-Seidelbast | ||||||||||||
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Rosmarin-Seidelbast (Daphne cneorum) | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Daphne cneorum | ||||||||||||
L. |
Trivialnamen
Weitere Trivialnamen sind Flaum-Seidelbast, Heide-Steinröslein, Duft-Seidelbast, Heideröschen, Reckhölderle, Tenderich (Niederösterreich), Gamsveigerl (Obersteiermark) und Fluhröschen (Schweiz), sowie Bergnägele (Bayern bei Kirchheim), Jungfernmorgenbleam (Siebenbürgen), Leinstaude, Steinröschen (Schwaben) und Wielandsbeeren (Graubünden bei Davos).[1]
Beschreibung
Vegetative Merkmale
Der Rosmarin-Seidelbast ist eine verholzende Pflanze, wächst als Kleinstrauch (Nanophanerophyt) und erreicht eine Wuchshöhe von 5 bis 30 Zentimetern. Die Rinde der Zweige ist anliegend grau behaart.
Die Laubblätter sind sitzend und wechselständig angeordnet, an den Zweigenden schopfig gehäuft. Die kahlen, immergrünen, ledrigen Blattspreiten sind bei einer Länge von 1 bis 2 Zentimetern sowie einer Breite von 3 bis 5 Millimetern länglich bis spatelförmig. Die Blattoberseite ist dunkelgrün und die -unterseite bläulich.
Generative Merkmale
Die Blüten stehen zu mehreren in endständigen Köpfen zusammen. Die stark nach Nelken duftenden, zwittrigen Blüten sind vierzählig. Das Perigon ist rosafarben; die Perigonröhre ist außen dicht anliegend behaart. Die Blütezeit reicht von März bis Mai, ist aber in Mitteleuropa eher mit Mai und Juni anzusetzen.[2]
Die Steinfrüchte sind bläulich gelb oder rötlich und beginnen ab August zu reifen.
Chromosomenzahl
Die Chromosomenzahl beträgt 2n = 18.[2]
Vorkommen
Das Verbreitungsgebiet umfasst die Gebirge Mittel- und Südeuropas von den Pyrenäen bis zum Balkan sowie in östlicher Richtung bis zur Ukraine. Der Rosmarin-Seidelbast ist in Österreich zerstreut bis selten in den Bundesländern Burgenland, Wien, Niederösterreich, Oberösterreich, Steiermark und Kärnten von der collinen bis montanen Höhenstufe verbreitet.
Die kalkliebende Pflanze bevorzugt als Standort Kiefernwälder, Trockenrasen und Felsflure. Sie ist eine Charakterart der Ordnung Erico-Pinetalia, kommt aber auch in Gesellschaften der Klasse Festuco-Brometea vor.[2]
Nutzung
Der Rosmarin-Seidelbast wird in Steingärten als Zierpflanze verwendet.
Giftigkeit
Der Rosmarin-Seidelbast ist durch den Gehalt an Daphnetoxin stark giftig.
Literatur
- Manfred A. Fischer, Karl Oswald, Wolfgang Adler: Exkursionsflora für Österreich, Liechtenstein und Südtirol. 3., verbesserte Auflage. Land Oberösterreich, Biologiezentrum der Oberösterreichischen Landesmuseen, Linz 2008, ISBN 978-3-85474-187-9.
- Bruno P. Kremer: Strauchgehölze. Erkennen und Bestimmen (= Steinbachs Naturführer). Mosaik, München 2002, ISBN 3-576-11478-5.
- M. Schön: Forstwirtschaft und Gefäßpflanzen der Roten Liste. Arten – Standorte – Flächennutzung. 2. Aufl., 1998 ISBN 3-89675-375-4
Einzelnachweise
- Carl Jessen, Die deutschen Volksnamen der Pflanzen, Verlag von Philipp Cohen Hannover 1882, Seite 129.
- Erich Oberdorfer: Pflanzensoziologische Exkursionsflora für Deutschland und angrenzende Gebiete. 8. Auflage. Verlag Eugen Ulmer, Stuttgart 2001, ISBN 3-8001-3131-5. Seite 660–661.
Weblinks
- Rosmarin-Seidelbast. In: BiolFlor, der Datenbank biologisch-ökologischer Merkmale der Flora von Deutschland.
- Daphne cneorum L., Rosmarin-Seidelbast. FloraWeb.de
- Steckbrief und Verbreitungskarte für Bayern. In: Botanischer Informationsknoten Bayerns.
- Daphne cneorum L. In: Info Flora, dem nationalen Daten- und Informationszentrum der Schweizer Flora.
- Thomas Meyer: Datenblatt mit Bestimmungsschlüssel und Fotos bei Flora-de: Flora von Deutschland (alter Name der Webseite: Blumen in Schwaben)