Rosenberg (St. Gallen)
Rosenberg ist ein Quartier der Schweizer Stadt St. Gallen.
Rosenberg | |
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Staat: | Schweiz |
Kanton: | Kanton St. Gallen (SG) |
Wahlkreis: | St. Gallen |
Politische Gemeinde: | St. Gallen |
Postleitzahl: | 9000 |
frühere BFS-Nr.: | 3203035 |
Koordinaten: | 745507 / 254435 |
Karte | |
Das Quartier erstreckt sich vom Norden des Bahnhofs St. Gallen, wo es an die Innenstadt von St. Gallen grenzt, Richtung Nord bis zum Höhenweg des namensgebenden Hügelzuges, wo es an das geographisch klar abgegrenzte Schoren-Quartier am Nordhang des Rosenberges grenzt, dass aber unter dem Namen Dietli-Hözli-Schoren zur gleichen Quartiergruppe gehört. Westlich reicht es bis ans Lachen-Quartier, im Osten bis zur Tigerbergstrasse, wo das Quartier an die Quartiergruppe Langgass-Heiligkreuz stösst. Durch die südliche Ausrichtung des Hanges entwickelte sich das Rosenbergquartier Ende des 19. Jahrhunderts zu einer beliebten Wohngegend der wohlhabenden St. Galler Bürger.[1] Am Nordhang wurde dagegen ab 1911 die Eisenbahnersiedlung Schoren gebaut. Der Rosenberg wird von der Stadt St. Gallen aus durch die Autobuslinien 9 und 10 erschlossen.
Öffentliche Einrichtungen und Schulen
Im Quartier befinden sich einige wichtige kulturelle und schulische Gebäude, wobei vor allem das Areal Bahnhof Nord für kontinuierliche Diskussionen in St. Gallen sorgt.[2] In dem genannten Gebiet wurde die Fachhochschule St. Gallen errichtet. Ebenso befindet sich dort die Lokremise St. Gallen, ein einstiger Teil der Bahnhofsinfrastruktur, der heute für kulturelle Anlässe, Filmvorführungen und einen Gastronomiebetrieb genutzt wird. Auch auf diesem Geviert befindet sich das Spanische Klubhaus Hogar, das nach diversen Diskussionen von der Stadt gekauft wurde.[3] Abgesehen von diesem Brennpunkt der Stadtentwicklung befinden sich in dem Quartier auch die Sprachheilschule St. Gallen[4] und das Elite-Internat Institut auf dem Rosenberg. Auch der Zugang zum St. Galler Kinderfestplatz erfolgt vom Höhenweg aus, auch wenn der Platz selbst nördlich des Weges und daher im Schorenquartier liegt.
Das Quartier verfügt über keine Oberstufenschulen. Es befinden sich das zur Pirmarschule Feldli (Lachen-Quartier) gehörende Schulhaus Schoren und drei Kindergärten im Schorenquartier.[5]
Demographie
Laut der Quartierportraits der Stadt St. Gallen von 2015,[6] bewohnten das statistische Quartier Rosenberg, das fast deckungsgleich mit dem hier besprochenen ist, 3632 Personen, wobei der Anteil Personen zwischen 20 und 64 Jahren mit 75 % weit über dem städtischen Durchschnitt von 66 % lag. Der Anteil von Jugendlichen und Kindern von 0 bis 19 Jahren lag hingegen mit 10 % markant unter dem städtischen Durchschnitt von 17 %. Die Anteil an +65-Jährigen liegt mit 17 % nur um 2 % über dem Durchschnitt. Auch der Ausländeranteil liegt mit 29 % fast im städtischen Mittel von 30 %. Da ein grosser Teil des Quartiers Hölzli-Schoren-Rüti im statistischen Quartier Lachen liegt, können hier nur die Bevölkerungszahlen für einen Teil dieses Quartierteils gegeben werden: Von den 1046 Personen waren 33 % Jugendliche bis 19 Jahren (was den höchsten Anteil in der Stadt darstellt), lediglich 52 % befanden sich im erwerbstätigen Alter bis 64 Jahren, 65 und älter waren 17 %.
Namensgebung und Geschichte
Der Hügelzug nördlich des Stadtzentrums St. Gallen erhielt seinen geläufigen Namen Rosenberg erst gegen Ende vom 17. Jahrhundert. Die Hügel hiessen von Westen her Ochsnersberg (heute Quartier Rosenberg), Höggersberg und Hauptlisberg (heute Siedlungsgebiet Rotmonten). Der Name stammt vom Namen eines Landsitzes am heutigen Höhenweg, der vermutlich zu einem städtischen Haus zur Rose gehörte.[7][8]
Die Bebauung des Hanges fand erst gegen Ende des 19. Jahrhunderts statt, wie aus den historischen Stadtplänen von 1860 bis 1891[9] ersichtlich ist. Die Besiedelung fand vor allem deshalb so spät statt, weil der Hang noch nicht durch Strassen erschlossen worden und praktisch nicht zugänglich war. Ein Bebauungsplan wurde den Bürgern 1883 vorgelegt und 1888 ein spezielles Baureglement für den Strassenbau am Rosenberg erlassen. In der Folge setzte eine rege Bautätigkeit ein, im Rahmen derer viele herrschaftliche Villen errichtet wurden. Unterdessen sind viele dieser wieder abgerissen und durch moderne Wohnblöcke ersetzt worden.
Auf dem Talboden nördlich des Bahnhofsgebietes wurden von den 1880er Jahren an Miet- und Lagerhäuser erstellt, woraus sich das oben erwähnte Areal Bahnhof Nord entwickelte.
Das Quartier Hölzli-Schoren wurde als Eisenbahnersiedlung in den Jahren 1911 bis 1913 von Paul Robert Gerber für die Eisenbahnerbaugenossenschaft[10] errichtet. Die Siedlung ist weitgehend in der ursprünglichen Form bis heute erhalten geblieben.
Siehe auch
- Rosenbergtunnel (A1), den Rosenberg unterquerender Tunnel der Stadtautobahn St. Gallen
- Rosenbergtunnel (SBB), Tunnel der SBB zwischen dem Hauptbahnhof und dem Bahnhof St. Fiden
Weblinks
Einzelnachweise
- Geschichte des Rosenberg Quartiervereins. Abgerufen am 31. Mai 2017.
- Entwicklung und Aufwertung Gebiet Bahnhof Nord. Abgerufen am 31. Mai 2017.
- St. Galler Tagblatt AG, Switzerland: Stadt St.Gallen kauft Spanisches Klubhaus. In: St.Galler Tagblatt Online. (tagblatt.ch [abgerufen am 31. Mai 2017]).
- Sprachheilschule St.Gallen. (Nicht mehr online verfügbar.) Ehemals im Original; abgerufen am 31. Mai 2017. (Seite nicht mehr abrufbar, Suche in Webarchiven) Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- Klassen. Abgerufen am 7. Juni 2017.
- Kurzportraits über die 18 Quartiere der Stadt St.Gallen, Stand 21. Mai 2015.
- Hans Stricker: Erklärung einiger Orts- und Flurnamen. In: Schulverwaltung der Stadt St. Gallen (Hrsg.): (Hrsg.): Unsere Stadt St. Gallen, eine geographisch-geschichtliche Heimatkunde. 1. Auflage. St. Gallen 1971, S. 296–297.
- Geschichte des Rosenberg Quartiervereins. Abgerufen am 31. Mai 2017.
- St. Galler Tagblatt AG, Switzerland: Bestnoten für die Schoren-Siedlung. In: St. Galler Tagblatt Online. (tagblatt.ch [abgerufen am 31. Mai 2017]).