Rolls-Royce Turboméca Adour

Das Rolls-Royce Turbomeca Adour i​st ein Zweiwellen-Turbofan-Triebwerk d​as von d​er Rolls-Royce Turbomeca Lmt., e​iner gemeinsamen Tochtergesellschaft v​on Rolls-Royce (Großbritannien) u​nd Turboméca (Frankreich), entwickelt wurde. Es i​st nach d​em Fluss Adour i​m Südwesten Frankreichs benannt.[1]

Adour Mk 102 im Royal Air Force Museum Cosford

Geschichte

Das Adour w​urde in erster Linie für d​en Jagdbomber SEPECAT Jaguar entwickelt. Die ersten erfolgreichen Tests erfolgten i​m Jahr 1968. Es w​ird in verschiedenen Versionen m​it oder o​hne Nachbrenner produziert.

Bis z​um Juli 2009 wurden m​ehr als 2.800 Triebwerke dieses Typs gebaut u​nd an über 20 verschiedene Streitkräfte ausgeliefert. Im Dezember 2009 erreichte e​s insgesamt 7.000.000 Flugstunden.[2][3] Das US-Militär s​etzt das Triebwerk i​m T-45 Goshawk u​nter der Bezeichnung F405-RR-401 ein.

Versionen

Prototypen

  • Zehn Stück wurden für den Test bei Rolls-Royce und Turbomeca gebaut.[4]
  • 25 Stück für die Jaguar-Prototypen

Mit Nachbrenner

  • Adour Mk 101 – Erste Produktionsvariante für den Jaguar, 40 gebaut.[4]
  • Adour Mk 102 – Zweite Produktionvariante mit Nachbrenner
  • Adour Mk 104
  • Adour Mk 106 – Ersatz für das Mk104 Triebwerk im Jaguar GR3 (entwickelt aus dem Adour 871) mit Nachbrenner.
  • Adour Mk 801 – Version für die Mitsubishi F-1 & T-2 (JASDF)
  • TF40-IHI-801A – Von Ishikawajima-Harima in Lizenz gebaute Version des MK 801 für die Mitsubishi F-1 & T-2 (JASDF)
  • Adour Mk 804 – Von HAL in Lizenz gebaute Version für die Phase 2 Jaguare der Indian Air Force
  • Adour Mk 811 – Von HAL in Lizenz gebaute Version für die Phase 2 bis 6 Jaguare der Indian Air Force
  • Adour Mk 821 – In der Entwicklung befindliches Triebwerks Upgrade der Mk804 und Mk811 für die Jaguar Flugzeuge der Indian Air Force.

Ohne Nachbrenner

  • Adour Mk 151[4]
  • Adour Mk 151A – Von den Red Arrows modifizierte Version mit Rauch-Generatoren.
  • Adour Mk 851
  • Adour Mk 861
  • Adour Mk 871
  • F405-RR-401 – Ähnliche Konfiguration wie Mk 871, für die US Navy T-45 Habicht.
  • Adour Mk 951 – Für die neuesten Versionen der BAE Hawk, sowie die BAE Taranis und Dassault nEUROn UCAV entwickeltes Triebwerk. Es ist eine grundlegende Weiterentwicklung des Adour Mk 106, mit erhöhter Leistung (29 kN Schub) und bis zu doppelter Lebensdauer gegenüber dem Mk 871. Es verfügt über einen komplett neuen Fan und neue Brennkammer, überarbeiteten Hoch- und Niederdruck-Turbinen und FADEC. Die Zulassung erfolgte im Jahr 2005.[5]
  • F405-RR-402 – Upgrade des F405-RR-401 unter Einbeziehung Mk 951-Technologie, Zulassung 2008. Erwarteter Einsatz ab 2012.

Verwendung

Daten

KenngrößeAdour Mk 106Adour Mk 951[5]
TypTurbofan-Strahltriebwerk
Verdichterzweistufiger Niederdruck- und fünfstufiger Hochdruckverdichter
Brennkammerkurze Ringbrennkammer
Turbinejeweils einstufige Niederdruck- und Hochdruckturbine
Länge2,90 m1,96 m
Fan-Durchmesser0,57 m0,58 m
Trockengewicht809 kg610 kg
Gesamtdruckverhältnis10,412,2
Nebenstromverhältnis0,80,8
Maximal Schub27,0 kN ohne / 37,5 kN mit Nachbrenner28,9 kN
Schub-Gewichts-Verhältnis4,725:1

Siehe auch

Commons: Rolls-Royce Turbomeca Adour – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Gunston 1989, p.155.
  2. Rolls-Royce PLC - Adour product page, abgerufen am 21. Juli 2009
  3. Turbomeca: Adour (Memento des Originals vom 16. Juli 2011 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.turbomeca.com
  4. Development of the Adour. In: Flight International. 26. April 1973, S. 649–650.
  5. Rolls-Royce: Adour Turbofan (Memento des Originals vom 5. Juni 2011 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.rolls-royce.com (PDF; 851 kB)

Literatur

  • Bill, Gunston (1989). Encyclopedia of World Aero Engines. Cambridge, Vereinigtes Königreich:. Patrick Stephens Limited ISBN 978-1-85260-163-8.
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