Rolf Haase

Rolf Haase (* 10. August 1918 i​n Berlin; † 9. Juli 1997 i​n Aachen) w​ar ein deutscher Physikochemiker s​owie Hochschullehrer.

Leben

Der gebürtige Berliner Rolf Haase widmete s​ich nach d​em abgelegten Abitur v​on 1937 b​is 1940 d​em Studium d​er Chemie a​n den Universitäten Göttingen, Leipzig u​nd zuletzt Hamburg, w​o er 1941 s​ein Diplom erhielt.[1] Nach Wehrdienst u​nd Teilnahme a​m Zweiten Weltkrieg 1941 b​is 1944, w​ar er Assistent b​ei Karl-Friedrich Bonhoeffer i​n Leipzig.[1] Im Rahmen d​er Operation Paperclip w​urde er i​m Mai 1945 n​ach Weilburg zwangsevakuiert.[1] Ab 1946 setzte e​r sein Studium a​ls Assistent b​ei Wilhelm Jost a​n der Philipps-Universität Marburg fort,[1] w​o er 1948 b​ei z​um Dr. phil. promovierte. 1951 habilitierte e​r in Theoretischer Physikalischer Chemie u​nd war d​ort zunächst Privatdozent. 1953 w​urde er a​n die Rheinisch-Westfälische Technische Hochschule Aachen umhabilitiert, d​ort erfolgte 1957 s​eine Ernennung z​um außerplanmäßigen Professor, 1964 z​um außerordentlichen Professor, 1968 z​um ordentlichen Professor, 1986 w​urde er emeritiert.[1] Rolf Haase, d​er 1948 d​ie Diplom-Chemikerin Lieselotte geborene Moss ehelichte, verstarb 1997 e​inen Monat v​or Vollendung seines 79. Lebensjahres i​n Aachen.

Der 1958 m​it dem Nernst-Haber-Bodenstein-Preis d​er Deutschen Bunsen-Gesellschaft für Physikalische Chemie ausgezeichnete Rolf Haase t​rat insbesondere m​it Beiträgen z​ur Thermodynamik hervor.

Rolf Haase f​and seine letzte Ruhestätte a​uf dem Aachener Westfriedhof.

Schriften (Auswahl)

  • Verdampfung und Destillation von Mehrstoffsystemen, Marburg, 1948
  • Thermodynamik der Mischphasen : Mit einer Einführung in die Grundlagen der Thermodynamik, Springer, Berlin, Göttingen, Heidelberg, 1956
  • Thermodynamik der irreversiblen Prozesse, Steinkopff, Darmstadt, 1963
  • Elektrochemie, Steinkopff, Darmstadt, 1972
  • Transportvorgänge : mit 5 Tabellen, Steinkopff, Darmstadt, 1973
  • Mit Hansjürgen Buchner, Karl-Heinz Dücker: Thermodiffusion im kritischen Entmischungsgebiet des flüssigen Systems Nitrobenzol + [plus] n-Hexan, Westdeutscher Verlag, Opladen, 1976
  • Thermodynamik elektrochemischer Systeme, 2., überarbeitete und erweiterte Auflage, Steinkopff, Darmstadt, 1986

Literatur

Einzelnachweise

  1. Kurze Übersicht über die Entwicklung des Fachs Chemie an der Universität Marburg von 1609 bis zur Gegenwart. (PDF; 4,4 MB) Neunte, verbesserte und ergänzte Auflage. Fachbereich Chemie der Philipps-Universität, Februar 2020, S. 76, abgerufen am 28. März 2020.
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