Roland Ostertag (Architekt)

Roland Ostertag (* 19. Februar 1931 i​n Ludwigsburg; † 11. Mai 2018 i​n Stuttgart[1]) w​ar ein deutscher Architekt u​nd Hochschullehrer. In d​en letzten Jahren seines Lebens setzte s​ich Ostertag v​or allem für d​ie Erhaltung v​on denkmalgeschützten historischen Bauwerken ein. Er w​ar ein entschiedener Gegner d​es Bahnprojekts Stuttgart 21.

Leben

Roland Ostertag studierte v​on 1951 b​is 1956 Architektur a​n der Technischen Hochschule Stuttgart, w​o er 1956 a​uch seine Diplom-Hauptprüfung ablegte. Von 1954 b​is 1957 arbeitete e​r am Lehrstuhl v​on Curt Siegel u​nd bei Jürgen Joedicke a​n der Technischen Hochschule Stuttgart. Seit 1957 w​ar er freiberuflich i​n Stuttgart tätig.

Von 1970 b​is 1998 w​ar er Ordinarius für Gebäudelehre u​nd Entwerfen a​n der Technischen Universität Braunschweig. 1993 b​is 1996 w​ar er Präsident d​er Bundesarchitektenkammer u​nd Gastprofessor a​n der Technischen Universität Wien.

Am 14. September 2015 erhielt Roland Ostertag d​as Bundesverdienstkreuz Erster Klasse v​om stellvertretenden baden-württembergischen Ministerpräsidenten Nils Schmid.[2]

Werk

Rathaus Kaiserslautern
Rathaus Bad Friedrichshall
Rathaus Laupheim

Als Ostertags Hauptwerk k​ann das 1968 fertiggestellte Rathaus i​n Kaiserslautern gelten.[3] Ostertag befasste s​ich zuletzt schwerpunktmäßig m​it der städtischen Denkmalpflege; s​eine bekanntesten Projekte s​ind die Sanierungen d​es Alten Schauspielhauses i​n Stuttgart u​nd des Bosch-Areals i​m Bezirk Stuttgart-Mitte. Das Werkarchiv v​on Roland Ostertag w​ird im Südwestdeutschen Archiv für Architektur u​nd Ingenieurbau (saai) aufbewahrt.

Bauten und Entwürfe

Schriften (Auswahl)

  • Heiner Wittmann, Hrsg., Roland Ostertag, Die Ausstellung am Gähkopf. Stadtgeschichte. Architektur. Stadtplanung, Stuttgart: Privatdruck 2018.
  • u. a., Stuttgart ohne Geschichte. Stadtplanung im kritischen Rückblick. Mit Beiträgen von Max Bächer, Helmut Böhme, Hermann Hesse, Roland Ostertag, Frei Otto, Paul Sauer und Klaus Töpfer, Stuttgart: Peter-Grohmann-Verlag 2018, ISBN 978-3-944137-81-0.
  • Grabstein auf dem Stuttgarter Pragfriedhof
    Rathäuser und kommunale Zentren. Callwey Verlag, München 1974, ISBN 3-7667-0285-8.
  • (mit Otto Meitinger und Jeremy Dixon): Bauen und Bauten in historischer Umgebung. Karl Kraemer GmbH + Co., Stuttgart 1983, ISBN 3-7828-3108-X.
  • (mit Falk Jaeger): Verdichtetes Wohnen. Karl Kraemer GmbH + Co., Stuttgart 1985 ISBN 3-7828-3112-8.
  • Probleme des Industriebaus. Laudatio auf Norman Foster. In: Deutsches Architektenblatt. Jahrgang 1986, Nr. 9.
  • Das Bosch-Areal. Karl Kraemer GmbH + Co., Stuttgart 2004, ISBN 3-7828-1613-7.
  • Die entzauberte Stadt. Stuttgart 21, das Milliardengrab. Plädoyer gegen die Selbstzerstörung. Grohmann Verlag, Stuttgart 2008, ISBN 978-3-927340-83-1.
  • Das Juwel – Elend und Chance. Anmerkungen des Stuttgarter Architekten Roland Ostertag zu den Diskussionen um die Villa Berg. In: Stuttgarter Nachrichten. Nr. 137 vom 17. Juni 2013, Seite 13.

Literatur

Einzelnachweise

  1. Amber Sayah: Roland Ostertag ist tot: Architekt und engagierter Bürger. In: Stuttgarter Zeitung. 14. Mai 2018, abgerufen am 15. Mai 2018.
    Bekannter Stuttgart-21-Gegner Ostertag stirbt mit 87. In: sueddeutsche.de=. 14. Mai 2018, abgerufen am 26. August 2020.
  2. Brandrede als Liebeserklärung an Stuttgart. In: Stuttgarter Zeitung. Band 71, Nr. 213, 15. September 2015, S. 21.
  3. Rathaus wird 50 Jahre alt, Webseite der Stadt Kaiserslautern, abgerufen am 13. Februar 2022
  4. Bauen + Wohnen. Heft 15/1961 (Digitalisat)
  5. Der Baumeister, Jahrgang 1966, Heft 8
  6. Martin Schall: Rathaus Bissingen 1965 aus Beton-Fertigteilen. In: Modern Architecture and Historic Building Photo Archive. 9. Oktober 2017, abgerufen am 15. Mai 2018.
  7. Eintrag auf German Post-War Modern
  8. Bauen + Wohnen. Heft 26/1972 (Digitalisat)
  9. Baunetz: Sanierte Siebziger
  10. Bauen + Wohnen. Heft 33/1979 (Digitalisat)
  11. Johannes Möhrle: Postbauten, Karl Krämer Verlag 1989
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