Roland Dressel

Roland Dressel (* 26. April 1932 i​n Meerane; † 5. Dezember 2021 i​n Potsdam[1][2][3]) w​ar ein deutscher Kameramann.

Leben und Werk

Der Sohn d​es im Zweiten Weltkrieg gefallenen Bäckers Paul Dressel u​nd seiner Ehefrau Liesbet w​urde 1953 b​is 1954 i​n Glauchau a​ls Fotograf ausgebildet u​nd arbeitete danach a​ls Standfotograf u​nd Kameraassistent i​m DEFA-Studio für Spielfilme u. a. m​it Günter Haubold, Jan Čuřík, Werner Bergmann u​nd Erich Gusko. Nach e​inem Fernstudium a​n der Deutschen Hochschule für Filmkunst, d​er Betriebsakademie d​er DEFA, w​ar er 1965 b​is 1990 Kameramann i​m DEFA-Studio für Spielfilme.

Bild-Experimente i​n Das zweite Leben d​es Friedrich Wilhelm Georg Platow wurden i​hm als Kamerafehler vorgeworfen. In d​en nächsten fünf Jahren konnte Dressel keinen weiteren Spielfilm drehen. Das Fernsehen g​ab ihm jedoch d​ie Möglichkeit z​ur Erprobung n​euer Ideen.

Ab 1977 arbeitete e​r intensiv m​it dem Regisseur Rainer Simon zusammen, später a​uch mit Roland Gräf.

Seit 1990 w​ar er freischaffender Kameramann. Für s​eine Arbeit a​n Michael Gwisdeks Abschied v​on Agnes erhielt e​r 1994 d​en Deutschen Filmpreis. Im Jahr 2017 e​hrte ihn d​ie DEFA-Stiftung i​m Rahmen i​hrer Preisverleihung für s​ein filmkünstlerisches Lebenswerk.

Filmografie

Auszeichnungen

  • 1976: Heinrich-Greif-Preis II. Klasse für Die unheilige Sophia im Kollektiv
  • 1984: Kamerapreis beim 3. Nationalen Spielfilmfestival der DDR in Karl-Marx-Stadt für Das Luftschiff
  • 1986: Heinrich-Greif-Preis für Die Frau und der Fremde im Kollektiv
  • 1986: Kamerapreis beim 4. Nationalen Spielfilmfestival der DDR in Karl-Marx-Stadt für Die Frau und der Fremde und Das Haus am Fluß
  • 1988: Kamerapreis beim 5. Nationalen Spielfilmfestival der DDR in Karl-Marx-Stadt für Wengler & Söhne und Fallada – letztes Kapitel
  • 1994: Filmband in Gold (Kamera) für Abschied von Agnes
  • 2017: Preis der DEFA-Stiftung für das filmkünstlerische Lebenswerk

Literatur

  • Peter Badel: Im Gespräch mit Roland Dressel. Ich lebe und arbeite aus menschlichen Übereinstimmungen heraus. In: Peter Badel: Kamera läuft. Band I. Schriftenreihe der DEFA-Stiftung. Berlin: 2007, ISBN 978-3-00021-830-9, S. 136–160.
  • Hans-Michael Bock: Roland Dressel – Kameramann. In: CineGraph – Lexikon zum deutschsprachigen Film, Lieferung 11, 1988.
  • Hans-Michael Bock (Hg.): Lexikon der Regisseure und Kameraleute von A–Z, Rowohlt Taschenbuch Verlag GmbH, Reinbek bei Hamburg 1999, ISBN 3-499-60651-8.
  • Kurzbiografie zu: Dressel, Roland. In: Wer war wer in der DDR? 5. Ausgabe. Band 1. Ch. Links, Berlin 2010, ISBN 978-3-86153-561-4.

Einzelnachweise

  1. DEFA-Stiftung: Trauer um Kameramann Roland Dressel. 5. Dezember 2021, abgerufen am 6. Dezember 2021.
  2. Lena Schneider: Zum Tod von Roland Dressel: Der Unnachgiebige. In: Potsdamer Neueste Nachrichten. 7. Dezember 2021, abgerufen am 7. Dezember 2021.
  3. Ralf Schenk: Nachruf auf den DEFA-Kameramann Roland Dressel. In: Filmdienst. 10. Dezember 2021, abgerufen am 11. Dezember 2021.
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