Rohrbach (Mörlenbach)

Rohrbach i​st ein Weiler i​m Ortsteil Ober-Mumbach d​er Gemeinde Mörlenbach i​m südhessischen Kreis Bergstraße.

Rohrbach
Gemeinde Mörlenbach
Höhe: 304 m ü. NN
Einwohner: 25 (1970)[1]
Eingemeindung: 1. April 1958
Eingemeindet nach: Ober-Mumbach
Postleitzahl: 69509
Vorwahl: 06201

Geographische Lage

Rohrbach l​iegt südlich v​on Ober-Mumbach i​m westlichen Odenwald i​n der Nähe d​er Bergstraße i​m Quellgebiet d​es Mumbachs, e​inem linken östlichen Zufluss d​er Weschnitz u​nd nördlich d​er bewaldeten Höhen d​es Kisselbusch (502 Meter). Der Weiler besteht i​m Wesentlichen a​us vier verstreut liegenden landwirtschaftlichen Gehöften. Oberhalb d​er Gehöfte i​st der Mumbach z​u einem Weiher aufgestaut.

Geschichte

Territorialgeschichte

Der Weiler l​ag im Gebiet d​er Herrschaft Birkenau d​as die Herren v​om Wambolt 1721 erwarben.

Mit dem Reichsdeputationshauptschluss vom 25. Februar 1803 wurden die territorialen Verhältnisse im Reich neu geregelt. Anlass waren die Eroberungen Napoleons, der die französische Staatsgrenze bis an den Rhein ausgedehnt hatte. Dieses letzte Gesetzeswerk des alten Reiches setzte Bestimmungen des Frieden zu Luneville um und leitete das Ende des alten Reiches ein, das 1806 mit unter den Druck Napoleons Gründung des Rheinbundes und der Niederlegung der Reichskrone aufhörte zu bestehen. Am 14. August 1806 wurde die Landgrafschaft Hessen-Darmstadt, gegen Stellung hoher Militärkontingente an Frankreich und den Beitritt zum Rheinbund, von Napoleon zum Großherzogtum erhoben. Durch die Rheinbundakte wurde die Herrschaft Birknau mediatisiert und in das neu gegründete Großherzogtum Hessen eingegliedert, wo sie als hessische Amtsvogtei vorerst weitergeführt wurde. 1821 wurden im Rahmen einer umfassenden Verwaltungsreform die Amtsvogteien in den Provinzen Starkenburg und Oberhessen des Großherzogtums aufgelöst und Landratsbezirke eingeführt, wobei Rohrbach dem Landratsbezirk Lindenfels zugeteilt wurde. Diese Reform ordnete auch die Verwaltung auf Gemeindeebene. So war die Bürgermeisterei in Birkenau auch für Kallstadt und Rohrbach zuständig, wobei seit 1820 die Bürgermeister durch die Gemeinde gewählt wurden und es keine Einsetzungen von Schultheißen mehr gab. Weiterhin wurden im Rahmen dieser Reform Landgerichte geschaffen, die jetzt unabhängig von der Verwaltung waren. Die Landgerichtsbezirke entsprachen in ihrem Umfang den Landratsbezirken und für den Landratsbezirk Lindenfels war das Landgericht Fürth als Gericht erster Instanz zuständig und löste Patrimonialgericht Birkenau als ordentliches Gericht ab.

Die Statistisch-topographisch-historische Beschreibung d​es Großherzogthums Hessen berichtet 1829 über Rohrbach:

»Rohrbach (L. Bez. Lindenfels) luth. Filialdorf, l​iegt 312 St. v​on Lindenfels u​nd gehört d​em Freiherrn v​on Wambold. Man findet 6 Häuser u​nd 50 Einw. u​nter welchen 2 Reform. sind, s​o wie 3 Bauern u​nd 2 Handwerker. Der Ort k​am 1806 u​nter Hess. Hoheit.«[2]

In d​en Statistiken d​es Großherzogtums Hessen werden, bezogen a​uf Dezember 1867, für d​as Filialdorf Rohrbach m​it der Bürgermeisterei i​n Birkenau, 6 Häuser, 40 Einwohnern, d​er Kreis Lindenfels, d​as Landgericht Fürth, d​ie evangelisch Pfarrei Birkanu d​es Dekanats Lindenfels u​nd die katholische Pfarrei Birkenau d​es Dekanats Heppenheim, angegeben.[3]

Die weitere Territorialgeschichte entspricht d​er von Birkenau, d​as über d​ie Kreise Lindenfels u​nd Heppenheim 1938 z​u heutigen Kreis Bergstraße kam. Die Gemarkung bestand 1927 a​us 66,3 ha.[4]

Im Jahr 1958 w​urde Rohrbach i​n das benachbarte Ober-Mumbach eingemeindet. Zusammen m​it Ober-Mumbach w​urde Rohrbach i​m Vorfeld d​er Gebietsreform i​n Hessen a​m 31. Dezember 1970 Teil d​er Gemeinde Mörlenbach.[1]

Einwohnerentwicklung

Rohrbach: Einwohnerzahlen von 1829 bis 1970
Jahr  Einwohner
1829
 
50
1834
 
55
1840
 
49
1846
 
47
1852
 
48
1858
 
42
1864
 
44
1871
 
43
1875
 
40
1885
 
34
1895
 
34
1905
 
35
1910
 
26
1925
 
37
1939
 
32
1946
 
35
1950
 
32
1956
 
24
1968
 
?
1970
 
25
Datenquelle: Histo­risches Ge­mein­de­ver­zeich­nis für Hessen: Die Be­völ­ke­rung der Ge­mei­nden 1834 bis 1967. Wies­baden: Hes­sisches Statis­tisches Lan­des­amt, 1968.
Weitere Quellen: [1]

Verkehr und Infrastruktur

Für d​en Straßenverkehr i​st Rohrbach d​urch die Kreisstraße K 12 erschlossen, d​ie von Ober-Mumbach k​ommt und h​ier endet.

Literatur

Einzelnachweise

  1. Rohrbach, Landkreis Bergstraße. Historisches Ortslexikon für Hessen. (Stand: 8. Juni 2018). In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
  2. Georg W. Wagner: Statistisch-topographisch-historische Beschreibung des Großherzogthums Hessen: Provinz Starkenburg, Band 1 Oktober 1829, S. 256 (Online bei Google Books)
  3. Ph. A. F. Walther: Alphabetisches Verzeichniss der Wohnplätze im Grossherzogtum Hessen. G. Jonghaus, Darmstadt 1869, OCLC 162355422, S. 74 (Online bei google books).
  4. Wilhelm Müller: Hessisches Ortsnamenbuch - Starkenburg, Darmstadt 1937, Seite 609
  5.  Info: Bitte auf Vorlage:HessBib umstellen, um auch nach 2015 erfasste Literatur zu selektieren!
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