Rohrach (Wörnitz)
Die Rohrach ist ein Bach in den bayerischen Landkreisen Weißenburg-Gunzenhausen und Donau-Ries, der bei Wechingen von links in die Wörnitz mündet. Zur Unterscheidung von der nahen „Östlichen“ Rohrach, die zur Altmühl bei Treuchtlingen läuft, wird diese hier auch als Westliche Rohrach bezeichnet. Auf einem Abschnitt wird sie auch Mühlgraben genannt.
Rohrach Mühlgraben | ||
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Daten | ||
Gewässerkennzahl | DE: 1186 | |
Lage | Bayern | |
Flusssystem | Donau | |
Abfluss über | Wörnitz → Donau → Schwarzes Meer | |
Quelle | am Obelshof von 49° 2′ 2″ N, 10° 43′ 16″ O | |
Quellhöhe | 555 m ü. NN[1] | |
Mündung | bei Wechingen 48° 53′ 47″ N, 10° 37′ 6″ O | |
Mündungshöhe | wenig unter 410 m ü. NN | |
Höhenunterschied | 145 m | |
Sohlgefälle | 6 ‰ | |
Länge | 24,1 km[2] | |
Einzugsgebiet | 49,74 km²[2] | |
Linke Nebenflüsse | Röthelgraben, Standiggraben | |
Durchflossene Stauseen | Hahnenkammsee | |
Gemeinden | Heidenheim, Polsingen, Munningen, Wechingen |
Geographie
Ursprung
Die Rohrach entsteht an der Einöde Obelshof von Markt Heidenheim im Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen. Hier beginnt auf einer Höhe von etwa 555 m ü. NN unmittelbar am Anwesen ihr anfangs unscheinbarer, südsüdöstlich ziehender Wiesengraben, der gleich nach ihrer Unterquerung der St 2218 von einer Quelle am linken Hang verstärkt wird und gut einen Kilometer unterhalb ihres Ursprungs an der Kirschenmühle den Kohlbrunnenbach aus dem Südwesten aufnimmt.
Verlauf
Die Rohrach läuft danach eng zwischen dem Hauptort Heidenheim zur Linken und dem Ortsbereich Ziegelhütte zur Rechten hindurch. Auf ihrem inzwischen südsüdwestlichen Lauf fließen ihr am Klärwerk der Gemeinde von rechts zwei Bäche zu, die nahe am Zeckenholz in der Flur entspringen, und wenige Schritte weiter von links der Röthelgraben. Der einen halben Kilometer weiter talab wiederum von rechts mündende Wiedereckgraben[3], der im Kohlbrunnen westlich des Heidenheimer Bucks entspringt, nimmt von links den kurzen Abfluss der Sieben Quellen auf. Kurz danach fließt von rechts der Faulerwasenbach zu, ehe dann der Wiedereckgraben bald mündet. Zwischen der Balsenmühle und der Scheckenmühle, wo von Westen der Safranbach mündet, heißt die Rohrach Mühlgraben. Kurz danach hat sie Zulauf von der Steinernen Rinne dicht im Osten. Das im südwärts laufenden Tal folgende Hechlingen am See am unteren Hang des Kapellenbergs, auf dessen Gipfel die Katharinenkapelle steht, umfließt der Bach am westlichen Ortsrand und zieht gleich darauf durchs Gelände der Hasenmühle.
Danach mündet die Rohrach auf 468,5 m ü. NN in den ca. 23 ha großen Hahnenkammsee, den ältesten Stausee des Landkreises Weißenburg-Gunzenhausen, der zum Fränkischen Seenland gezählt wird. Vor der Anlegung des Stausees mündete der Egelseegraben in den Fluss. Nach ihrem Wiederaustritt im Süden passiert die Rohrach die Heidenheimer Stahlmühle und tritt dann auf das Gemeindegebiet von Polsingen über. Hier erreicht sie zunächst das Dorf Ursheim und gleich darauf die Wiesmühle. Das zentrale Polsingen selbst berührt sie in dessen Nordosten in einer Rechtskurve, nach der sie westsüdwestlich weiterfließt. Dort nimmt die Rohrach den Schwalbenbach auf. Nach dem Weiler Kronhof am linken Ufer verlässt sie die Gemeinde, durchläuft dabei den östlichen Riesrand und fließt ins Gebiet von Munningen im Landkreis Donau-Ries ein. Hier durchquert sie das Dorf Laub, an dessen östlichem Ortsrand von links der Federwiesgraben einmündet. Kurz nach dem Dorf wechselt sie auf Wechinger Gemarkung, am linken Ufer folgen hier erst die Wolfs-, dann die Pfladermühle aufeinander. Etwa dreihundert Meter weiter abwärts mündet die Rohrach nach einem Lauf von etwa 19 km gegenüber dem Sportplatz und der Kirche St. Veit von Wechingen auf wenig unter 410 m ü. NN von links in die Wörnitz.
Kurz vor dem Dorf Laub zweigt von der Rohrach rechts der Baderschlachtgraben ab, der über den Neugraben die Wörnitz schon 500 m oberhalb der Rohrach-Mündung erreicht.
Namensdeutung
1053 wird der Bach als „Rohrara“, als fließendes Gewässer (Ache), an dem Schilfrohr wächst, genannt. Den Namen bildeten Germanen, die im 3./4. Jahrhundert das Tal besiedelten.[4]
Siehe auch
Literatur
- Martin Winter: An der Rohrach. In: Ders.: Hechlingen am See – Bilder aus der Landschaft und der frühen Geschichte. In: Alt-Gunzenhausen, Heft 48 (1993), S. 28–90, insb. S. 37–39.
Einzelnachweise
- Nach Höhenlinienbild in BayernViewer (Memento des Originals vom 8. April 2015 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. interpoliert.
- Verzeichnis der Bach- und Flussgebiete in Bayern – Flussgebiet Donau von Quelle bis Lech, Seite 86 des Bayerischen Landesamtes für Umwelt, Stand 2016 (PDF; 2,3 MB)
- Name des Wiedereckgrabens nach dieser Ausschnittkarte des Bachoberlaufs mit Hintergrund Historische Karte auf: BayernAtlas der Bayerischen Staatsregierung (Hinweise)
- Winter, S. 37