Robert Cibis

Leben

Robert Cibis ist der Bruder des Pianisten Paul Cibis. Robert Cibis absolvierte erst in Rom und an der Nouvelle Sorbonne in Paris ein Studium der Filmwissenschaft, das er 1997 abschloss. Anschließend besuchte er den Master-Kurs der deutsch-französischen Filmakademie (Kooperation der Filmakademie Baden-Württemberg und der Pariser Filmakademie La fémis[1] als Atelier Ludwigsburg-Paris). Mit Lilian Franck führte er bei der Dokumentation Halbe Chance Regie und erhielt dafür 2002 den Nachwuchspreis des deutsch-französischen Journalistenpreises. Mit Franck gründete er die Produktionsgesellschaft OVALmedia in Berlin. Im April 2021 schied Franck aus sämtlichen Unternehmen der OVALmedia-Gruppe aus.[2]

Sein Kinofilm Fuck Fame erzählt eine Identitätskrise der Elektro-Rapperin Uffie. Er wurde 2019 für den Deutschen Dokumentarfilmpreis nominiert und erhielt das Prädikat „wertvoll“.[3][4] Pianomania (2009) erzählt die Suche nach dem perfekten Klang und zeigt die nervenaufreibende Zusammenarbeit zwischen dem Klaviertechniker Stefan Knüpfer und Starpianisten wie Lang Lang, Till Fellner, Pierre-Laurent Aimard und Alfred Brendel. Er wurde beim Internationalen Filmfestival von Locarno mit dem Preis der „Semaine de la Critique“ ausgezeichnet, erhielt den Golden Gate Award beim San Francisco International Film Festival[5] und den Deutschen Filmpreis in der Kategorie „beste Tongestaltung“. Die Deutsche Film- und Medienbewertung vergab zudem das Prädikat „besonders wertvoll“.[6] Auch im Ausland bekam Pianomania sehr gute Kritiken (siehe dazu die Artikel der New York Times[7] (2011) und des Guardian[8] (2010)).

Er lebt in Paris, Köln und Berlin.

Aktivitäten ab 2020

Seit 2020 überträgt OVALmedia über YouTube-Streaming die Sitzungen der „Stiftung Corona-Ausschuss“ mit Reiner Fuellmich und Viviane Fischer, in dem wiederholt Verschwörungsmythen verbreitet werden.[9] Dazu überträgt die Firma das von Robert Cibis moderierte Talkshow-Format Narrative, in dem vor Impfungen gewarnt und die Corona-Pandemie als nicht real oder inszeniert dargestellt wird.[10] Auf dem YouTube-Kanal von OVALmedia ist auch ein Gespräch von Robert Cibis mit Mathias Bröckers über die Terroranschläge vom 11. September 2001 zu finden.[11]

Filmografie

Als Regisseur und Produzent

Kino

Fernsehen

  • 2002: Halbe Chance[14] (Co-Regie: Lilian Franck)
  • 2003: Oh du Fröhliche![15] (Co-Regie: Matthias Luthardt, Sebastian Ko, Sören Senn)
  • 2004: Kapital: Mensch – Das Geschäft mit der Arbeit[16] (Co-Regie: Lilian Franck)
  • 2007: Ekelhaft gesund (Co-Regie: Michaela Kirst)
  • 2009: Patient als Beute – Der Streit um die Gesundheitsmilliarden[17] (Co-Regie: Martin Gronemeyer)
  • 2019: Spitzenmedizin – Akupunktur, Mythos oder Therapie? (Co-Regie: Lilian Franck)
Als Produzent

Kino

Fernsehen

  • 1997: Omen – 15 Stunden Tekkno[20] (Regie: Lilian Franck)
  • 1997: Supermerle[21] (Regie: Lilian Franck)
  • 2004: Die Menschenfischer (Regie: Sabine El Chamaa und Michaela Kirst)
  • 2010: Das Glück aus der Dose[22] (Regie: Stefanie Schmidt und Lilian Franck)
  • 2010: 50 Jahre Pille – Karriere ohne Knick?[23] (Regie: Michaela Kirst)
  • 2011: Lebensretter Ostblockviren – Ein Weg aus der Antibiotikakrise?[24] (Regie: Stefanie Schmidt)
Kurzfilme
  • 2015: J’ai Tout Donné Au Soleil Sauf Mon Ombre[25] (Regie: Valérie Anex, Christian Johannes Koch)
  • 2015: Anyway Home[26] (Regie: Pablo Kaes)

Auszeichnungen

Pianomania

  • Deutscher Filmpreis 2011: Beste Tongestaltung[27]
  • Filmbewertungsstelle Wiesbaden: Prädikat „Besonders wertvoll“ und „Film des Monats“[28]
  • Internationales Filmfestival Locarno 2009 (Schweiz): Preis der Semaine de la Critique[28]
  • San Francisco International Film Festival 2010 (USA): Golden Gate Preis[28]
  • Festival des Österreichischen Films – Diagonale 2009: Preis für die Beste Künstlerische Montage: Dokumentarfilm[28]
  • Kinofest Lünen 2009 (Deutschland): Haupt- und Publikumspreis „Lüdia“[28]
  • Eurodok 2010 (Norwegen): Ehrenpreis[28]
  • Filmwochenende Würzburg 2010: Publikumspreis[28]
  • Europäischer Filmpreis 2009: Nominierung Bester Dokumentarfilm[28]

Einzelnachweise

  1. Porträt auf oval.media
  2. Lilian Franck stellt Abkehr von OVALmedia klar. In: Blickpunkt:Film, 17. November 2021.
  3. Deutscher Dokumentarfilmpreis. swr.de. Abgerufen am 22. Januar 2020.
  4. Fuck Fame – Die Geschichte von Elektropop-Ikone Uffie. wfilm.de. Abgerufen am 22. Januar 2020.
  5. 2010 Winners (Memento vom 27. September 2011 im Internet Archive), auf sffs.org
  6. Datenblatt auf fbw-filmbewertung.com
  7. movies.nytimes.com
  8. theguardian.com
  9. Ulf Lüdeke: Hier entsteht Deutschlands wirrste Corona-Propaganda. In: Focus. 13. Dezember 2021, abgerufen am 6. Januar 2022.
  10. Sebastian Leber: Kampagne gegen Tagesspiegel Die Verschwörungsmärchen, die Ovalmedia verbreitet. In: tagesspiegel.de. 23. März 2021, abgerufen am 22. April 2021.
  11. Sebastian Leber: Ovalmedia verbreitet Verschwörungslügen – und produziert für Arte. In: Der Tagesspiegel. 5. März 2021, abgerufen am 5. März 2021.
  12. Klang für die Ewigkeit, auf deutschlandfunkkultur.de, abgerufen am 14. Dezember 2020
  13. Fuck Fame – Die Geschichte von Elektropop-Ikone Uffie, auf imdb.com
  14. Halbe Chance?, auf oval.media
  15. Oh du fröhliche!, auf oval.media
  16. Kapital: Mensch – Das Geschäft mit der Arbeit, auf oval.media
  17. Patient als Beute – Der Streit um die Gesundheitsmilliarden, auf oval.media
  18. Free Lunch Society, auf oval.media
  19. trustWHO, auf oval.media
  20. Omen: 15 Stunden Tekkno, auf oval.media
  21. Supermerle, auf oval.media
  22. Das Glück aus der Dose, auf oval.media
  23. 50 Jahre Pille – Karriere ohne Knick?, auf oval.media
  24. Lebensretter Ostblockviren – Ein Weg aus der Antibiotikakrise?, auf oval.media
  25. J’ai Tout Donné Au Soleil Sauf Mon Ombre, auf oval.media
  26. Anyway Home, auf oval.media
  27. Pianomania. deutscher-filmpreis.de, abgerufen am 14. Dezember 2020.
  28. Auszeichnungen, auf pianomania.de
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