Rita McBride
Rita McBride (* 1960 in Des Moines, Iowa) ist eine US-amerikanische Bildhauerin und Installationskünstlerin. Mit ihren meist raumsprengenden Installationen setzt sie sich mit Architektur, Funktion und Kommunikation auseinander. Ihr vielschichtiges Werk wird seit Ende der 1980er Jahre in weltweiten Ausstellungen präsentiert.
Leben
Nach ihrem Abschluss mit dem Titel Bachelor of Arts (BA) am Bard College, Annandale-on-Hudson, New York im Jahr 1982 setzte sie ihre künstlerische Ausbildung am California Institute of the Arts bei dem Lehrer John Baldessari fort und beendete ihr dortiges Studium 1987 mit dem Abschluss Master of Fine Arts (MFA). Nach Aufenthalten in New York, Portugal, Madrid, Rom, Paris und Berlin war sie von 1999 bis 2000 Gastprofessorin an der Akademie der Bildenden Künste München und an der École nationale supérieure des beaux-arts de Paris. Seit 2003 ist McBride Professorin für Bildhauerei an der Kunstakademie Düsseldorf. Vom 1. August 2013 bis 30. Juli 2017 war sie dort als Rektorin Nachfolgerin des Bildhauers Tony Cragg.[1][2][3]
Sie ist verheiratet mit dem Maler Glen Rubsamen.
Werk
Ihre Skulpturen handeln oft auf einer Meta-Ebene von soziologischen oder kulturellen Strukturen unter Bezugnahme auf Architektur und Design. Herauszuheben ist dabei die exemplarische Objektgruppe der Middle-Managers. Diese sind deutschen Stromkästen nachempfundene, industriell hergestellte, minimale Objekte, die sämtlich typische deutsche Vornamen wie Rolf oder Günther tragen. Sie stehen stellvertretend für diejenigen Kunstfunktionäre oder Kuratoren in mittleren Positionen, die wenig Sachverstand besitzen und Künstlern den Weg in wichtigere oder interessantere Museen versperren können. McBride unterläuft mit diesen Arbeiten den Kunstbetrieb. Massenhaft produziert finden sie reißenden Absatz unter Sammlern und Galeristen. Sie konzipiert ihre Arbeiten überwiegend an ihrem Wohnort in Düsseldorf, hergestellt werden sie jedoch in Manufakturen weltweit. Die Kunsthalle Düsseldorf richtete im Frühjahr 2016 ihre erste Einzelausstellung in ihrer zweiten Heimatstadt seit 2003 aus.
Öffentliche Skulpturen
- Obelisk of Tutankhamun, Köln
- Mae West, München
- Carbon Obelisk, Emscherufer
- Arena, Salford
- 2002: „Arena“ in Salford
- 2010: Emscherkunst.2010 mit dem Projekt Carbon Obelisk[4]
- 2011: „Mae West“ in München
- 2015: „7 Donkeys“ in Mönchengladbach[5]
- 2017: „Obelisk of Tutankhamun“ in Köln
Auszeichnungen
- 1989: Artist in Residence, Carson City
- 1991–1992: American Academy in Rome, Rome Prize Fellowship in Visual Arts, Rom
- 1995: Artist in Residence, Fundacio Pilar i Joan a Mallorca, Palma, Mallorca
- 1999: DAAD-Stipendium in Berlin.[6]
- 2002:
- Artist in Residence Stipendium der Kulturbehörde Hamburg
- Guggenheim-Stipendium, WTC Competition Team
- 2012: Sparda-Kunstpreis NRW
Literatur
- „»Damenwahl 3«. Rita McBride“ / To Be Announced. Köln 1999.
- „Rita McBride. Werkshow.“ Hrsg. von Matthias Winzen. Köln/Baden-Baden 2000.
- „Nackt kam der Fremde“: [der Rita-McBride-Roman des Kunstmuseum Liechtenstein; anlässlich der Ausstellung „Naked Came the Stranger“ von Rita McBride, 30. Mai bis 25. August 2002] / Gina Ashcraft. [Übers.: Bernadette Ott]
- Ausstellungskatalog: Rita McBride: Previously, Richter, Düsseldorf 2010, ISBN 978-3-906664-60-6.
- Ausstellungskatalog: RITA McBRIDE: PUBLIC WORKS 1988-2015; A Field Manual by Gina Ashcraft & Mark von Schlegell. Hannover/Düsseldorf/Köln 2016.
Weblinks
- Literatur von und über Rita McBride im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- offizielle Website von Rita McBride
- Artist's artist auf eiskellerberg.tv
- Rita McBride auf kunstaspekte.de
- FW-Galerie: Rita McBride – Ausstellungsübersicht (Auswahl)
Einzelnachweise
- www.derwesten.de
- wz-newsline.de: Rita McBride ist neue Rektorin der Kunstakademie, (Memento vom 12. Juni 2015 im Internet Archive)
- Wir brauchen weibliche Rollenmodelle. In: FAZ.net. 29. Oktober 2013, abgerufen am 14. Dezember 2014.
- emscherkunst.de: Carbon Obelisk
- „7 Donkeys“: Macht sich die Stadt zum Esel?
- Eintrag zu McBride, Rita beim Berliner Künstlerprogramm des DAAD.