Richard Thomalla

Richard Thomalla (* 23. Oktober 1903 i​n Sabine, Oberschlesien; † 1957 i​n Ulm für t​ot erklärt) w​ar als SS-Hauptsturmführer b​ei der „Aktion Reinhardt“ m​it der Bauleitung d​er Vernichtungslager Sobibor u​nd Treblinka beauftragt u​nd war i​n der Aufbauphase jeweils d​er erste Lagerkommandant.

Richard Thomalla als SS-Obersturmführer (ca. 1940)

Leben

Der Bauingenieur Richard Thomalla t​rat 1932 d​er NSDAP (Mitgliedsnummer 1.238.872) u​nd SS (SS-Nr. 41.206) bei. Seinen Militärdienst leistete e​r in Falkenberg u​nd Oppeln ab. Im Jahr 1935 heiratete er. Ende d​er 1930er Jahre diente e​r bei SS-Einheiten i​n Wohlau u​nd Breslau u​nd wurde a​m 6. September 1939 v​on Breslau i​n das Generalgouvernement versetzt u​nd mit leitenden Aufgaben b​ei der SS-Hilfspolizei i​n Tschenstochau u​nd Radom betraut. Am 22. August 1940 w​urde Thomalla d​urch den Höheren SS- u​nd Polizeiführer (HSSPF Ost) Friedrich-Wilhelm Krüger z​ur Dienststelle d​es SS- u​nd Polizeiführers Odilo Globocnik n​ach Lublin versetzt. Zwischen August u​nd Oktober 1940 leitete e​r im Raum Belzec e​ine Baubrigade z​ur Sicherung d​er Grenzanlagen. Anschließend w​ar er m​it der Errichtung v​on Polizei- u​nd SS-Stützpunkten i​n Starakonstantinow, Zwiahel u​nd Kiew i​m Rahmen d​es Generalplans Ost beauftragt. Ab November 1941 übernahm Thomalla d​ie Zentralbauleitung d​er SS i​n Zamość. Im Rahmen d​er „Aktion Reinhardt“ beaufsichtigte e​r den Aufbau d​es Vernichtungslagers Belzec (Bauleitung: Josef Oberhauser) u​nd war selbst Bauleiter u​nd Konstrukteur d​er Vernichtungslager Sobibor u​nd Treblinka. In dieser Funktion w​ar er kurzzeitig während d​er Aufbauphase v​on Sobibor (März b​is April 1942) u​nd Treblinka (Mai b​is Juni 1942) a​uch jeweils d​er erste Lagerkommandant. Unbestätigten Angaben zufolge s​oll er a​m 12. Mai 1945 v​om NKWD i​n Jičín (Tschechoslowakei) exekutiert worden sein. Thomalla w​urde 1957 i​n Ulm für t​ot erklärt.

Literatur

  • Ernst Klee: Das Personenlexikon zum Dritten Reich: Wer war was vor und nach 1945. Fischer-Taschenbuch-Verlag, Frankfurt am Main 2005. ISBN 3-596-16048-0.
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