Richard Basehart
John Richard Basehart (* 31. August 1914 in Zanesville, Ohio; † 17. September 1984 in Los Angeles, Kalifornien) war ein US-amerikanischer Schauspieler.
Leben
Basehart verbrachte einen Teil seiner Kindheit im Waisenhaus, nachdem seine Mutter an den Folgen der Komplikationen bei der Entbindung gestorben war. Richard hatte vier Geschwister, drei Brüder, von denen einer mit neun Monaten starb, und eine Schwester. Sein Vater war Harry Basehart, ein Redakteur bei der lokalen Sonntagszeitung „The Zanesville Ohio TIMES SIGNAL“, der die Pflege der kleinen Kinder und seinen Job nicht vereinbaren konnte. Schon im Alter von 12 Jahren wollte Richard Basehart in die Fußstapfen seines Vaters treten. Wie so viele begann er seine Karriere am Broadway in New York City. Hier hatte er Rollen in Land of Fame, Othello, Take it as it comes und Hickory Stick.
Richard Basehart war ab dem 14. Januar 1940 in erster Ehe mit Stephanie Klein verheiratet, die schon früh, am 28. Juli 1950, an einem Hirntumor starb. Am 24. März 1951 heiratete er Valentina Cortese, eine italienische Schauspielerin. Aus dieser Ehe ging ein Sohn, Jackie Basehart, hervor. 1960 kam es zur Scheidung. 1962 heiratete er Diana Lotery, mit der er zwei Töchter hatte. Am 12. August 1984, wenige Wochen vor seinem Tod, rezitierte er ein antikes Gedicht bei der Schlussfeier der Olympischen Sommerspiele in Los Angeles. Er starb nach einer Serie von Schlaganfällen am 17. September 1984.
Wirken
Baseharts Filmdebüt erfolgte 1947 mit Cry Wolf unter der Regie von Peter Godfrey; es war der Auftakt zu einer fast 40-jährigen Karriere. Basehart galt als wandlungsfähiger Charakterschauspieler, er spielte so unterschiedliche Rollen wie Helden, Schurken oder psychisch Gestörte. Bekannt wurden vor allem zwei Rollen in Filmklassikern. In Federico Fellinis La Strada (1954) spielte er die tragische Figur des „Matto“, den „guten“ Gegenspieler des „großen Zampano“, gespielt von Anthony Quinn. Er ist es, in den sich „Gelsomina“ (Giulietta Masina) verliebt und der am Schluss einen tragischen Tod erleidet. In John Hustons Melville-Verfilmung Moby Dick (1956) spielte er den Erzähler und einzigen Überlebenden des Kampfes gegen den weißen Wal, den Matrosen „Ismael“.
Er sprach die englischsprachige Eröffnungssequenz in den Folgen der Serie Knight Rider und hatte einen kurzen Auftritt als „Wilton Knight“ in dem Pilotfilm. Außerdem spielte er in den 60er Jahren die Rolle des Admiral Harriman Nelson in der TV-Serie Die Seaview – In geheimer Mission. An der Seite von Yul Brynner und George Chakiris verkörperte er 1963 den Hohepriester „Ah Min“ in dem Maya-Film Könige der Sonne.
Filmografie (Auswahl)
- 1947: Der Fluch des Wahnsinns (Cry Wolf)
- 1948: Schritte in der Nacht (He Walked by Night)
- 1949: Dämon von Paris (Reign of Terror)
- 1949: Zum Zerreißen gespannt (Tension)
- 1949: Entscheidung am Fluß (Roseanna McCoy)
- 1951: Entscheidung vor Morgengrauen (Decision Before Dawn)
- 1951: Der letzte Angriff (Fixed Bayonets!)
- 1951: Vierzehn Stunden (14 Hours)
- 1951: The House on Telegraph Hill
- 1953: Der Untergang der Titanic (Titanic)
- 1954: La Strada – Das Lied der Straße (La strada)
- 1955: Wandel des Herzens (La vena d'oro)
- 1955: Die Schwindler (Il bidone)
- 1956: Moby Dick
- 1958: Die Brüder Karamasow (The Brothers Karamazov)
- 1959: Jons und Erdme
- 1960: Shangri-La (Fernseh-Musicalproduktion)
- 1962: Bis aufs Blut (Tierra brutal)
- 1962: Hitler
- 1963: Könige der Sonne (Kings of the Sun)
- 1964: Four Days in November Dokumentarfilm, Sprecher
- 1965: Geheimagent Barrett greift ein (The Satan Bug)
- 1971: Um 9 Uhr geht die Erde unter (City Beneath the Sea; Fernsehfilm)
- 1972: Columbo: Alter schützt vor Torheit nicht (Dagger of the Mind)
- 1972: Chatos Land
- 1975: Kojak – Einsatz in Manhattan (Kojak) Feuer auf Bestellung, Staffel 2 Episode 16
- 1976: Die Flut bricht los (Flood!) (Fernsehfilm)
- 1976: Die Straßen von San Francisco (Fernsehserie, Folge Schuld und keine Reue)
- 1976: Unsere kleine Farm (Fernsehserie, Staffel 2, Folge 17: Der Störenfried)
- 1976: Die 21 Stunden von München (21 Hours at Munich)
- 1979: Willkommen Mr. Chance (Being There)
- 1981: Masada
- 1982: Knight Rider (Fernsehen, Pilotfilm)
Weblinks
- Richard Basehart in der Internet Movie Database (englisch)
- Offizielle Website der Familie
- Richard Basehart Website
- Richard Basehart in der Datenbank von Find a Grave (englisch)