Reinhold von Anrep
Heinrich Reinhold von Anrep (russisch Роман Карлович Анреп; * 22. Augustjul. / 2. September 1760greg. in Kerstenhof; † 1. Januarjul. / 13. Januar 1807greg. bei Mohrungen) war ein russischer Generalleutnant.
Leben
Herkunft und Familie
Reinhold entstammte dem deutsch-baltischen Adelsgeschlecht Anrep. Seine Eltern waren der kaiserlich russische Hauptmann und Erbherr auf den livländischen Gütern Lauenhof, Kerstenshof und Arras Karl Gustav von Anrep († 1796) und Margarethe Elisabeth, geborene Baroness Igelström aus dem Hause Selsau (1735–1808).[1]
Er vermählte sich 1786 mit Caroline von Anrep aus dem Hause Tecknal, aus der Ehe sind fünf Kinder hervorgegangen.[1]
- Roman († 1830), russischer Generalmajor und Flügeladjutant des Kaisers
- Sophie († 1820), ⚭ 1814 Georg Gotthard von Stackelberg († 1844)
- Joseph (1796–1860), russischer Generalleutnant und Generaladjutant
- Marie (1787–1839), ⚭ 1817 Johann von Lieven (1775–1848), russischer Generalleutnant
- Dorothea (* 1798), ⚭ 1819 Friedrich Johann von Löwenwolde (1776–1832), livländischer Landmarschall
Werdegang
Anrep besuchte von 1777 bis 1781 die Pagenschule in St. Petersburg und war 1780 als Kammerpage mit Katharina der Großen in Mogilew. Hiernach bestritt er eine Laufbahn in der Kaiserlich Russischen Armee. So war er 1781 Garde-Leutnant und 1788 als Oberstleutnant im Krieg gegen Schweden. Im Jahr 1789 avancierte er zum Oberst und wurde Kommandeur des Pleskauer Dragonerregiments. Für die Abwehr der schwedischen Belagerung von Nyslott hat er 1790 den St. Georgsorden IV. Klasse erhalten. Während der Kampagne in Polen war er Kommandeur der Ukrainischen Leichten Reiterregiments. Er hat sich für 1795 als Brigadier vor Ostrolenka den St. Georgsorden III. Klasse verdient. Im Jahr 1804 diente er bei der Mittelmeerflotte und auf den Ionischen Inseln, nahm 1805 an der Schlacht bei Austerlitz teil. von 1806 bis 1807 war er als Generalleutnant Kommandeur der 14. Infanterie-Division. Seit 1804 war er ebenfalls Inhaber des St. Wladimirordens II. Klasse. Am 13. Januar 1807 wurde er mit seinen Truppen dem von Bernadotte bedrängten General Markow zu Hilfe gesandt. Er fiel während der Schlacht bei Mohrungen und wurde auf der Straße zwischen Heilsberg und Launau zusammen mit den russischen Offizieren S. A. Koschin und A. K. Sedmoratzki beigesetzt.
Anrep war in Livland von 1801 bis 1804 Pfandbesitzer von Puderküll, weiterhin Besitzer von Kerstenshof, Murrikatz und Willust. Von 1798 bis 1805 war er livländischer Landrat und bereits 1803 Glied des „Komitees zur Untersuchung der livländische Angelegenheiten“ in St. Petersburg.
Weblinks
- Baltische Historische Kommission (Hrsg.): In: BBLD – Baltisches biografisches Lexikon digital
- R. v. Stackelberg: Heinrich Reinhold v. Anrep : Ein Lebensbild. In: Baltische Monatsschrift, Band 57, Heft 1, Riga 1904, S. 19–27 (PDF)
Einzelnachweise
- Astaf von Transehe-Roseneck (Berab.): Genealogisches Handbuch der baltischen Ritterschaften, Teil 1, 1: Livland, Görlitz 1929, S. 9.