Reichenbach (Gengenbach)
Reichenbach ist ein Ortsteil der Stadt Gengenbach im Ortenaukreis in Baden-Württemberg. Reichenbach besteht aus dem Dorfkern und den 5 Ortsteilen Sondersbach, Mittelbach, Schwärzenbach, Haigerach, Pfaffenbach und Binzmatt.
Reichenbach Stadt Gengenbach | |
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Höhe: | 205 m ü. NN |
Fläche: | 27,67 km² |
Einwohner: | 2363 (2016) |
Bevölkerungsdichte: | 85 Einwohner/km² |
Eingemeindung: | 1. Januar 1975 |
Postleitzahl: | 77723 |
Vorwahl: | 07803 |
Wappen
Beschreibung: „In Blau aus dem Unterrand wachsend der silbern gekleidete, golden nimbierte hl. Petrus, in der Linken vor seiner Brust einen schrägen roten Schlüssel (Bart oben, einwärts gekehrt) haltend.“[1]
Geographie
Die Gemarkung reicht von der Kinzig bis weit ins Bergland hinein. Zu ihr gehören das Dorf Reichenbach, die Höfe Binzmatte, Haigerach, Höllhof, Hohgrund, Mittelbach, Mooshof, Pfaffenbach, Schlehwald, Schwärzenbach und Sondersbach sowie die Wohnplätze Gaishut und Sägmühle.
Die Ortschaft erstreckt sich von 161 m am Ausfluss der Kinzig im Südwesten bis auf 876,9 m ü. NHN auf dem Siedigkopf im Nordosten, der wie der nahe Mooskopf (auch Geißschleifkopf genannt, 871,3 m ü. NHN) ein Gipfel der Moos ist, über den die Stadt- und Teilortgrenze gegen Nordrach läuft.
Von der Kinzig bis zur Moos sind es etwa 8,5 km, quer dazu erreicht die Gemarkung eine maximale Breite von etwa 5,5 km. Die Reichenbacher Gemarkung ist 2.767 ha groß und stellt damit die des zentralen Gengenbach mit etwa 800 ha in den Schatten. Etwa 1.800 ha der Gemarkung sind von Wald bedeckt, davon sind etwa 800 ha Privatwald, 800 ha Staatswald, 140 ha Gemeindewald und 60 ha Kirchenwald.
Nachbargemeinden
Die Grenze der Gemarkung verläuft im Norden gegen die Gemeinde Durbach und die Gemarkung Ödsbach, ein Teilort von Oberkirch, im Osten gegen die Gemeinde Nordrach, im Süden gegen die Gemarkung des Gengenbacher Teilorts Schwaibach bzw. von Gengenbach selbst, im Südwesten kurz längs der Kinzig gegen die Gemeinde Berghaupten und im Nordwesten gegen die Gemeinde Ohlsbach.
Geschichte
Reichenbach wurde im 12. Jahrhundert von Mönchen des Benediktiner-Klosters Gengenbach gerodet. Überlieferungen erzählen, dass ein Mönch mit Namen Richo die Aufgabe erhielt, das im Norden seiner Abtei gelegene Tal urbar zu machen. Daraus entstand zunächst der Name Richenbach, aus dem das heutige Reichenbach wurde.
Eine erste urkundliche Nennung erfolgte im Jahr 1235 n. Chr. Im Mittelalter wurde auf der Gemarkung Reichenbachs Bergbau betrieben. Lange Zeit gehörte der Ort herrschaftlich zu Gengenbach, er wurde in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts (1803) selbstständig.
Am 1. Januar 1975 wurde Reichenbach nach Gengenbach eingemeindet.[2]
Erstnennungen
- Reichenbach: 1235 Richen(m)bach, 1139 Richenbach, 1235 und 1333 Reichenbach
- Schwärzenbach: 1343 Swerzenbach, 1377 Schwertzenbach, 15. Jh. Swertzenbach
- Mittelbach: 1423 Mittelnbach
- Sondersbach: 1423 Hündirstenbach, 16. Jh. Sündirstenbach, Sundersbach, 1515 Suenderstenpach, 17. Jh. Sondersbach
- Binzmatt: 1397 Binczenmatt
- Haigerach: 1287 Heidinger, 1289 Heideger, 1414 Heigern, 1811 Heidiger, Hei(ai)ger
- Pfaffenbach: 1289 Phafenbach
Politik und Verwaltung
Gemeinderatswahl
Ergebnis der Kommunalwahlen in Reichenbach 2019 nach Auswertung der beiden Wahlbezirke.
Ergebnisse der einzelnen Bewerber:
FWG
- Späth, Markus 1.447 Gewählt
- Wußler, Roland 883 Gewählt
- Wußler, Jens 803 Gewählt
- Harter, Britta 719 Gewählt
- Stern, Jürgen 713 Gewählt
- Armbruster, Matthias 671 Gewählt
- Kälble, Hubert 356
- Suhm, Rainer 321
- Hennig, Petra 229
- Kunkel-Kaufmann, Evelyn 223
CDU
- Echtle, Bertold 465 Gewählt
- Späth, Horst 356 Gewählt
- Wußler, Albert 353 Gewählt
- Sester, Jakob 335
- Züfle, Holger 274
- Wußler, Sabine 260
- Schulz, Manuela 226
- Panther, Thomas 171
- Hoog, Sebastian 150
- Spinner, Herbert 118
SPD SPD
- Schmalz, Daniel 359 Gewählt
- Späth, Mark 279
Wahlstatistik
- Wahlberechtigte: 1.562
- davon ohne Wahlschein: 1.265
- Wähler: 1.053
- Wahlbeteiligung (in %): 67,41
- Ungültige Stimmzettel: 28
- Gültige Stimmzettel: 1.025
- Gültige Stimmen: 9.711
Bürgermeister und Ortsvorsteher
Bürgermeister bis zur Eingemeindung 1975:
- 1803–1804 Georg Benz Vogt
- 1804–1807 Josef Huber
- 1808–1813 Michael Späth
- 1814–1818 Michael Suhm
- 1818–1821 Reinert
- 1822–1823 Ambros Benz
- 1823–1832 Georg Wußler
- 1832–1845 Lehmann
- 1845–1876 Lorenz Beiser
- 1876–1890 Georg Huber
- 1890–1922 Willhelm Brüderle
- 1922–1933 Andreas Buß
- 1933–1945 Georg Wußler II
- 1945–1969 Andreas Benz
- 1969–1975 Otto Wußler
Ortsvorsteher seit der Eingemeindung 1975:
- 1975–1992 Otto Wußler
- 1992–1998 Reinhold Späth
- 1998–2009 Willhelm Göppert
- 2009–heute Markus Späth
Gemeindereform
Bei der Gemeindereform 1975 wurde Reichenbach ein Ortsteil von Gengenbach.
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Naturdenkmäler
In der Ortschaft und über die vielen Täler verstreut steht mehr als ein Dutzend Bauernhöfe unter Denkmalschutz, in Mittelbach das älteste, es wurde 1708 erbaut.
Bauwerke
- Am Eingang des Reichenbach-Tales steht die im 12. Jahrhundert erbaute St.Peter-und-Pauls-Kapelle
- Ebenfalls im 12. Jahrhundert erbaut wurde die St.Michaels-Kapelle im hinteren Haigerachtal
Brauchtum
- Einmal im Jahr feiert die Bevölkerung am 29. Juni ihr Patrozinium auf dem „Petersplatz“ vor der Peter-Paul-Kapelle.
- Traditionelles Maiwecken der Musikkapelle am 1. Mai.
- Kurz vor Weihnachten gibt es das „Singen unterm Weihnachtsbaum“ mit dem Männergesangverein.
Regelmäßige Veranstaltungen
Die Vereine der Gemeinde gestalten über das Jahr hinweg vielseitige Veranstaltungen wie z. B. das:
- Dorffest
- Herbst- und Weinfest
- Theateraufführungen,
- das Holzerfest
- mehrere Male im Sommer die beliebten Grill- und Waldfeste auf dem Festplatz Santis Claus.
- zur „Fasend“ verschiedene Veranstaltungen der Höllteufel
- IVV Winterwanderung (Februar)
- IVV Sommerwanderung (Juni)
- Geführte Tageswanderungen
- Großes Maifest
Vereinsleben
In Reichenbach gibt es folgende Vereine und Gemeinschaften: Freiwillige Feuerwehr, Musikkapelle, Gesangverein, Fußballverein mit mehreren Untergruppen, LTS (Leichtat. Turn-Spielen), Hausfrauenbund, Wanderfreunde, Landjugend, Tennisverein und die Narrenzunft.
- Reichenbachtal, Blickrichtung Mooskopf
- Mittelbachtal bei Reichenbach und der Mooskopf im Hintergrund, Mai 2008
Einzelnachweise
- Reichenbach (Gengenbach) - Wappen von Reichenbach (Gengenbach) (coat of arms). In: ngw.nl. Abgerufen am 10. Oktober 2016.
- Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 514.