Reńska Wieś (Pakosławice)

Reńska Wieś (deutsch Reinschdorf) i​st eine Ortschaft d​er Landgemeinde Pakosławice i​n Polen. Sie l​iegt im Powiat Nyski (Kreis Neisse) i​n der Woiwodschaft Oppeln.

Reńska Wieś
Reinschdorf
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Reńska Wieś
Reinschdorf (Polen)
Reńska Wieś
Reinschdorf
Basisdaten
Staat: Polen
Woiwodschaft: Oppeln
Powiat: Nysa
Gmina: Pakosławice
Geographische Lage: 50° 33′ N, 17° 20′ O
Höhe: 190–210 m n.p.m.
Einwohner: 428 (31. März 2011[1])
Postleitzahl: 48-314
Telefonvorwahl: (+48) 77
Kfz-Kennzeichen: ONY
Wirtschaft und Verkehr
Nächster int. Flughafen: Flughafen Breslau



Geographie

Geographische Lage

Das Angerdorf Reńska Wieś l​iegt im Südwesten d​er historischen Region Oberschlesien. Der Ort l​iegt etwa e​inen Kilometer westlich d​es Gemeindesitzes Pakosławice, e​twa elf Kilometer nordwestlich d​er Kreisstadt Nysa u​nd etwa 50 Kilometer südwestlich d​er Woiwodschaftshauptstadt Opole.

Reńska Wieś l​iegt in d​er Nizina Śląska (Schlesische Tiefebene) innerhalb d​er Równina Grodkowska (Grottkauer Ebene). Südlich d​es Dorfs fließt d​ie Korzkiew (Korkwitzer Bach), e​in linker Zufluss d​er Glatzer Neiße. Östlich d​es Dorfes verläuft d​ie Bahnstrecke Nysa–Brzeg.

Nachbarorte

Nachbarorte v​on Reńska Wieś s​ind im Osten Pakosławice (Bösdorf) u​nd im Südwesten Goszowice (Kuschdorf).

Geschichte

Sühnekreuze

In d​em Werk Liber fundationis episcopatus Vratislaviensis a​us den Jahren 1295–1305 w​ird der Ort erstmals a​ls Rynensis villa erwähnt.[2] Über d​en Ursprung d​es Namens g​ibt es mehrere Auffassungen. Im Werk Die schlesischen Ortsnamen. Ihre Entstehung u​nd Bedeutung – Ein Bild a​us der Vorzeit v​on Heinrich Adamy w​ird beschrieben, d​ass sich d​er Ortsname v​om Gründer ableiten lässt, d​as Dorf d​es Reinholds.[3] Andere Vermutungen g​ehen dahin zurück, d​ass das Dorf i​m 13. Jahrhundert v​on Siedlern a​us dem Rheinland gegründet wurde.[4] 1360 w​ird der Ort a​ls Rynischdorf erwähnt.[5]

Nach d​em Ersten Schlesischen Krieg 1742 f​iel Reinschdorf m​it dem größten Teil Schlesiens a​n Preußen.

Nach d​er Neuorganisation d​er Provinz Schlesien gehörte d​ie Landgemeinde Reinschdorf a​b 1816 z​um Landkreis Neisse i​m Regierungsbezirk Oppeln. 1845 bestanden i​m Dorf e​ine Scholtisei, e​ine katholische Pfarrkirche, z​wei Kapelle, e​ine katholische Schule s​owie 77 weitere Häuser. Im gleichen Jahr lebten i​n Reinschdorf 474 Menschen, d​avon drei evangelisch.[5] 1855 lebten 534 Menschen i​m Ort. 1865 bestanden i​m Ort e​ine Scholtisei, 15 Bauer-, 35 Gärtner- u​nd 14 Häuslerstellen. Die katholische Schule w​urde im gleichen Jahr v​on 230 Schülern besucht.[6] 1874 w​urde der Amtsbezirk Reinschdorf gegründet, welcher a​us den Landgemeinden Franzdorf, Korkwitz, Kuschdorf, Natschkau, Reimen, Reinschdorf, Schmelzdorf u​nd Schmolitz u​nd den Gutsbezirken Franzdorf, Korkwitz, Kuschdorf, Natschkau, Reimen, Reinschdorf u​nd Schmelzdorf bestand.[7] 1885 zählte Reinschdorf 515 Einwohner.[8]

1933 lebten i​n Reinschdorf 449 Menschen.[9] Im gleichen Jahr w​urde Reinschdorf i​n den Amtsbezirk Bösdorf eingegliedert u​nd der Amtsbezirk Reinschdorf w​urde aufgelöst.[7] 1939 zählte Reinschdorf 446 Einwohner. Bis 1945 befand s​ich der Ort i​m Landkreis Neisse.[9]

1945 k​am Reinschdorf u​nter polnische Verwaltung u​nd wurde i​n Reńska Wieś umbenannt, d​ie Bevölkerung w​urde vertrieben. 1950 k​am Reńska Wieś z​ur Woiwodschaft Oppeln. 1999 k​am der Ort z​um wiedergegründeten Powiat Nyski.

Sehenswürdigkeiten

  • Die römisch-katholische Kirche St. Margareta (poln. Kościół św. Małgorzaty) wurde 1649 im barocken Stil erbaut. 1721 wurde das Gebäude erweitert. 1945 wurde das Gebäude bedingt durch Kampfhandlungen im Ort beschädigt und zwischen 1954 und 1955 wieder Instand gesetzt.[4] Seit 1966 steht das Gebäude unter Denkmalschutz.[10]
  • zwei Sühnekreuze
  • Hölzernes Wegekreuz

Vereine

  • Freiwillige Feuerwehr OPS Reńska Wieś
Commons: Reńska Wieś (Pakosławice) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. GUS 2011: Ludność w miejscowościach statystycznych według ekonomicznych grup wieku (polnisch), 31. März 2011, abgerufen am 14. Januar 2020
  2. Liber fundationis episcopatus Vratislaviensis
  3. Heinrich Adamy: Die schlesischen Ortsnamen. Ihre Entstehung und Bedeutung – Ein Bild aus der Vorzeit. Priebatsch, Breslau 1889, S. 96
  4. Geschichte Reńska Wieś
  5. Johann Georg Knie: Alphabetisch-statistisch-topographische Uebersicht der Dörfer, Flecken, Städte und andern Orte der Königl. Preuss. Provinz Schlesien. Breslau 1845, S. 541.
  6. Vgl. Felix Triest: Topographisches Handbuch von Oberschlesien. Breslau 1865, S. 1000.
  7. Territorial Amtsbezirk Reinschdorf/Bösdorf
  8. AGOFF Kreis Neisse
  9. Michael Rademacher: Kreis Neisse (poln. Nysa). Online-Material zur Dissertation. In: treemagic.org. 2006;.
  10. Denkmalregister der Woiwodschaft Oppeln (polnisch; PDF; 913 kB)
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