Rasdaman
Rasdaman (Eigenschreibweise rasdaman als Akronym für raster data manager) ist ein Datenmanagementsystem für Array- bzw. Rasterdaten. Rasdaman ermöglicht die Speicherung beliebig dimensionaler Arrays, welche unter anderem bei Bilddaten und Sensordaten verbreitet sind.
rasdaman | |
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Basisdaten | |
Entwickler | Peter Baumann |
Aktuelle Version | v9.2.1 (17. Februar 2016) |
Betriebssystem | Unixoide |
Programmiersprache | C++ |
Kategorie | Datenbank |
Lizenz | GNU GPL v3, GNU LGPL v3, proprietär |
rasdaman.org |
Peter Baumann entwickelte am Fraunhofer-Institut für Graphische Datenverarbeitung theoretische Grundlagen für Array-Datenbankmanagementsysteme. An der TU München wurde im von der EU geförderten Projekt RasDaMan zwischen 1995 und 1998 ein erster Prototyp für ein Array-Datenbankmanagementsystem entwickelt.[1] Später kam eine Unterstützung relationaler Daten hinzu. Die rasdaman GmbH entstand als Ableger und bietet kommerziellen Support an. Die Forschung wird an der Jacobs University Bremen weitergeführt.[2] Die kommerzielle Version mit zusätzlicher Performance wird proprietär angeboten, während die wissenschaftliche Version mit GPL-Server und LGPL für alle clientseitigen Teile vertrieben wird.
Die Datenspeicherung erfolgt über einen Object Identifier, welcher zusammen mit dem Array gespeichert wird. Abfragen können über die deklarative Abfragesprache rasql ausgeführt werden, welche verbreitete Funktionen aus SQL um array-spezifische erweitert. Physisch werden Objekte in Kacheln auf der Festplatte abgelegt. Kacheln und ihre Indizes werden als Binary Large Object aus relationalen Datenbanken gespeichert. Für Arrays größer als die Festplatte gibt es ein hierarchisches Speichersystem.[3]
Es können csv-Dateien, Portable Network Graphics und NetCDF eingelesen werden. Mit einem Java-Servlet bietet Rasdaman Zugang zu den Webschnittstellen für Geodaten des Open Geospatial Consortiums: Web Map Service, Web Coverage Service, Web Coverage Processing Service und Web Processing Service, wobei Rasdaman für WCS und WCPS die Referenzimplementierung darstellt.[4] Rasdaman bietet Einbindungen für die statistische Programmiersprache R (Programmiersprache), die JavaScript-Bibliotheken OpenLayers und Leaflet, die Geospatial Data Abstraction Library sowie die Geoinformationssysteme beziehungsweise Geo-Software NASA World Wind (Satellitenbilder), MapServer, QGIS und ArcGIS von ESRI.
Literatur
- Peter Baumann, Paula Furtado, Roland Ritsch, Norbert Widmann: Anfrageformulierung und Ablage dimensionsbehafteter Daten in RasDaMan. In: Datenbanksysteme in Büro, Technik und Wissenschaft: GI-Fachtagung Ulm. Springer, Ulm 1997, S. 261–269 (online [abgerufen am 22. März 2017]).
Weblinks
Einzelnachweise
- Ana Martinez: RASDAMAN Report Summary. In: CORDIS. EU Law and Publications, 29. Juli 1998, abgerufen am 22. März 2017 (englisch).
- Large-Scale Scientific Information Systems Research Group: Agile Array Analytics. In: Large-Scale Scientific Information Systems Research Group. Jacobs University, abgerufen am 22. März 2017 (englisch).
- Peter Baumann: rasdaman: Array Databases Boost Spatio-Temporal Analytics. In: 2014 Fifth International Conference on Computing for Geospatial Research and Application. IEEE, 2014, S. 54 (online [abgerufen am 22. März 2017]).
- OSGeo: Rasdaman. In: OSGeo Live. Open Source Geospatial Foundation, abgerufen am 22. März 2017.