Rapa Nui – Rebellion im Paradies
Rapa Nui ist ein Abenteuerfilm aus dem Jahr 1994. Er wurde von Kevin Costner produziert.
Film | |
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Titel | Rapa Nui – Rebellion im Paradies |
Originaltitel | Rapa Nui |
Produktionsland | USA |
Originalsprache | Englisch |
Erscheinungsjahr | 1994 |
Länge | 107 Minuten |
Altersfreigabe | FSK 12 |
Stab | |
Regie | Kevin Reynolds |
Drehbuch | Tim Rose Price Kevin Reynolds |
Produktion | Kevin Costner Jim Wilson |
Musik | Stewart Copeland |
Kamera | Stephen F. Windon |
Schnitt | Peter Boyle |
Besetzung | |
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Handlung
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Rapa Nui spielt auf der Osterinsel, lange bevor diese 1722 von holländischen Seefahrern entdeckt wurde. Zu dieser Zeit gibt es laut Film auf der Osterinsel zwei Stämme: Die Kurzohren und die Langohren. Die Langohren sind der Stamm, der das Sagen hat; die Kurzohren werden von ihnen unterdrückt und müssen die Arbeiten verrichten. Die Langohren stellen auch den Anführer, den sogenannten Vogelmann. Dieser gibt auch die Moai, die riesigen Kopf-Statuen, die man auf der Insel in großer Zahl sieht, in Auftrag. Diese Moai sollen den Göttern gefallen und diese dazu bringen, das mythische „Weiße Kanu“ zu schicken, um die Menschen von der durch Raubbau an der Natur heruntergewirtschafteten Insel zu retten. Dies tut er ohne Rücksicht auf die schwindenden Ressourcen, was die Lage noch verschlimmert. Besonders die Kurzohren sind davon betroffen und werden immer unzufriedener.
Einer der Langohren, Noro, verliebt sich in die Kurzohr-Frau Ramana – eine Beziehung, die gesellschaftlich eigentlich nicht erlaubt ist. Als Noro den Vogelmann um Erlaubnis bittet, sie heiraten zu dürfen, fordert dieser, dass Ramana 6 Monde in die Jungfrauenhöhle verbannt wird, um ihre Liebe zu beweisen.
In dieser archaischen Gesellschaft wird der Vogelmann in einem Wettbewerb bestimmt, dessen Sieger bestimmen darf, wer der nächste Vogelmann wird. Dabei handelt es sich um eine Art Vierkampf, bestehend aus Laufen, Klettern, Schwimmen und Geschicklichkeit. Ziel ist es, auf einer Felseninsel ein Ei einer Rußseeschwalbe[1] zu holen und dem zukünftigen Vogelmann zu übergeben. Zu diesem Wettbewerb sind normalerweise nur Langohren zugelassen; jedoch fordert Make (ein Kurzohr), ebenfalls teilnehmen zu dürfen. Der Vogelmann erlaubt es, jedoch nur unter der Bedingung, dass die Kurzohren einen Moai rechtzeitig fertigstellen. Nachdem der Vogelmann bereits dieses Zugeständnis gemacht hat, fordert Make auch noch, dass er Ramana heiraten darf, wenn er gewinnen sollte. Somit wird dieses Duell zum ultimativen Kampf zwischen zwei Männern: sie kämpfen um Ramana und Make um sein eigenes Leben.
Die Kurzohren setzen alles daran, den neuen Moai rechtzeitig fertigzustellen; sie holzen dazu sogar die letzten Bäume der Insel ab. Am Ende schaffen sie es aber noch, und Make darf am Wettkampf teilnehmen.
Während des Wettkampfes scheidet ein Konkurrent nach dem anderen aus, da sie entweder ihr Ei verlieren oder tödlich verunglücken. Am Ende bleiben nur Noro, Make und ein weiterer Konkurrent übrig. Dieser liegt an der letzten Hürde des Kampfes, einer Steilwand, hinter Noro und Make zurück, packt die beiden an ihren Füßen und hindert sie so am Weiterklettern. Noro und Make sind somit zur Zusammenarbeit genötigt, um weiterzukommen. Als schließlich Make freikommt, klettert er weiter, ohne Noro zu helfen, und kommt somit als erster oben an, stürzt jedoch auf den letzten Metern und zerstört dadurch das Ei: Sein Leben ist damit formal besiegelt. Dieses Ergebnis bringt einige der Kurzohren dazu, sich selbst zu töten. Nachdem sich Noro befreien kann, kommt er als Zweiter an und darf den nächsten Vogelmann wählen: seine geliebte Ramana. Durch diese Wahl wird das Leben seines früheren Freundes Make gerettet, jedoch würde dies schreckliche Folgen haben. Zur gleichen Zeit taucht das „weiße Kanu“ auf, und zwar in Form eines Eisbergs. Einige der Langohren, darunter der Ex-Vogelmann, fliehen von Rapa Nui auf den vermeintlich rettenden Eisberg. Die zurückgebliebenen Langohren werden wenig später von den Kurzohren niedergemetzelt, nur Noro und Ramana gelingt die Flucht. Sie fahren mit einem Kanu aufs offene Meer hinaus. Im Abspann des Films wird erwähnt, dass die Pitcairninseln laut archäologischen Funden von der Osterinsel aus besiedelt wurden.
Kritiken
„Packendes Drama über die (Selbst-)Zerstörung einer blühenden Kultur und über ein frühes Beispiel ökologischen Raubbaus; die unwirkliche Landschaft kommt in bisweilen atemberaubenden Scope-Bildern zur Geltung. Störend sind die grelle musikalische Untermalung und Hollywood-Klischees in Dramaturgie und Figurenzeichnung.“
Hintergrund
- In den USA ist der Film R-Rated for some tribal violence and sexuality (nur in Begleitung Erwachsener), vermutlich vor allem wegen der archaischen Kleidung der Frauen, diese sind im Film oben ohne zu sehen; in Deutschland wurde er ab 12 Jahren freigegeben.
- Der Film war ein finanzieller Flop und spielte an den US-Kinokassen bei einem Budget von 20 Millionen Dollar lediglich 305.070 Dollar ein.[4]
Auszeichnungen
1995 gewann der Film den Political Film Society Award für Demokratie.
Weblinks
- Rapa Nui – Rebellion im Paradies in der Internet Movie Database (englisch)
Einzelnachweise
- Alexander Nortrup, Winfried Schumacher: Tapati-Fest auf der Osterinsel: Vogelmann im Schleudergang In: Spiegel online, 18. Februar 2013, aufgerufen 1. Februar 2015.
- Rapa Nui – Rebellion im Paradies. In: Lexikon des internationalen Films. Filmdienst, abgerufen am 2. März 2017.
- Rapa Nui bei cinema.de, abgerufen am 19. November 2012
- Rapa Nui bei boxofficemojo.com, abgerufen am 19. November 2012