Raoul Korner
Raoul Christoph Korner[1] (* 2. April 1974 in Wien) ist ein österreichischer Basketballtrainer. Er ist derzeit Cheftrainer des deutschen Bundesligisten Medi Bayreuth sowie österreichischer Nationaltrainer.
Spielerinformationen | ||
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Geburtstag | 2. April 1974 | |
Geburtsort | Wien, Österreich | |
Position | Point Guard | |
Vereine als Trainer | ||
1999–2001 BasketClubs Vienna 2001–2003 Union Mattersburg 49ers 2003–2005 UBM Arkadia Traiskirchen Lions 2005–2010 Welser BC 2010–2013 EiffelTowers Den Bosch 2013–2016 Basketball Löwen Braunschweig Seit 2016 Medi Bayreuth | ||
Nationalmannschaft als Trainer | ||
2001–2003 Österreich B-Nationalmannschaft A-Nationalmannschaft (AC) seit 2019 Österreich |
Korner gewann in seiner Heimat Österreich sowie in den Niederlanden mit seinen jeweiligen Mannschaften je einmal die nationale Meisterschaft und den Pokalwettbewerb. Ab der Basketball-Bundesliga 2013/14 war er als Cheftrainer der New Yorker Phantoms Braunschweig der erste Österreicher, der verantwortlicher Trainer einer Mannschaft in der deutschen Basketball-Bundesliga ist.[2]
Karriere
Korner spielte als Jugendlicher Fußball. Nachdem an seiner Schule eine Basketballmannschaft gegründet worden war, der sich seine Freunde anschlossen, ging auch Korner zum Basketball, hatte aber zunächst eine ablehnende Haltung der Sportart gegenüber. Korner bezeichnete seine anfängliche Beziehung zum Basketball als Hassliebe.[1] Er bis 1996 selbst als Spieler aktiv, schloss 1997 sein Jurastudium ab, machte danach während seines Zivildienstes noch eine Ausbildung zum Immobilienmakler und -verwalter[1] und wurde bald danach hauptamtlicher Basketballtrainer bei den BasketClubs Vienna,[3] betreute die Herrenmannschaft, nachdem er zuvor jahrelang im Nachwuchsbereich des Vereins tätig gewesen war und diesen in die österreichische Spitze geführt hatte.[1] Als seinen Mentor bezeichnete er Fritz Miklas, „der wahnsinnig genug war, einem 25-Jährigen die Headcoach-Rolle anzuvertrauen und dabei gleichzeitig seine eigene Karriere zu opfern“, wie Korner später sagte.[4] In seiner zweiten Saison als verantwortlicher Trainer der BasketClubs Vienna in seiner Heimatstadt konnte er die Mannschaft 2001 unter die vier besten Mannschaften der „Österreichischen Basketball Bundesliga“ bringen, nachdem die Mannschaft in den beiden Spielzeiten zuvor jeweils nur den drittletzten Tabellenplatz belegt hatte. Korner wurde daraufhin als „Trainer des Jahres“ in Österreich ausgezeichnet und wechselte zum Ligakonkurrenten Union 49ers aus Mattersburg. Mit den 49ers gewann er in seiner ersten Saison 2001/02 mit dem nationalen Pokalwettbewerb 2002 seinen ersten Titel als Trainer[2] und konnte die Mannschaft in der Meisterschaft ebenfalls unter den besten vier Mannschaften platzieren. Erneut wurde Korner als Trainer des Jahres ausgezeichnet.[3] Nachdem sich die 49ers in der folgenden Saison nicht weiter verbessern konnten, wechselte Korner zum Konkurrenten UBM Lions aus Traiskirchen. Mit den Lions, die drei Jahre zuvor Double-Gewinner gewesen waren und in der Vorsaison auf den drittletzten Platz abgerutscht waren, gelang Korner keine signifikanten Erfolge und nur eine geringfügige Verbesserung in der Abschlusstabelle jeweils auf dem achten Platz.
Nach zwei Jahren übernahm Korner daher 2005 mit dem WBC aus Wels einen weiteren österreichischen Erstligisten. Im Pokalwettbewerb 2006 schlug man im Finale seine ehemalige Mannschaft aus Traiskirchen und holte den ersten Titelerfolg für den Verein, der 2003 in die höchste Spielklasse Österreichs zurückgekehrt war. Erstmals nach der Erstliga-Rückkehr zog man auch in die Finalserie der Meisterschaft ein, in der man dem Titelverteidiger Allianz Swans Gmunden unterlag. Auch in den folgenden beiden Meisterschafts-Play-offs scheiterte man jeweils an der Mannschaft aus Gmunden, jedoch vor dem Erreichen des Finales. 2009 verlor man knapp mit einem Punkt Unterschied das Finale des Pokalwettbewerbs gegen den amtierenden Meister BSC Panthers Fürstenfeld, doch in der Halbfinalserie der Meisterschaft 2008/09 konnte man gegen den Titelverteidiger bestehen und zog nach drei Jahren wieder in die Finalserie ein. Hier konnte man diesmal den „Angstgegner“ Swans Gmunden besiegen und die erste Meisterschaft für den Verein holen. Neben Mannschaftskapitän Armin Woschank gehörten der später in der deutschen Bundesliga aktive Brandon Thomas, der Deutsche Tilo Klette sowie Final-MVP Ricky Moore zu den wichtigsten Spielern beim Meisterschaftserfolg. In der folgenden Saison schied man als Titelverteidiger frühzeitig in der Play-off-Viertelfinalserie aus und Korner verließ den Verein.
Für die Saison 2010/11 bekam Korner die Möglichkeit, im Ausland die Mannschaft EiffelTowers aus ’s-Hertogenbosch in den Niederlanden zu übernehmen. Der niederländische Rekordmeister war zuletzt 2007 nationaler Meister geworden. Nach einem dritten Platz in der ersten Saison wurde Korner mit dem Verein 2012 erneut Meister. In der folgenden Saison 2012/13 verlor man zu Beginn das Finale im Supercup gegen Titelverteidiger ZZ Leiden, konnte sich aber im Halbfinale des Pokalwettbewerbs gegen diese Mannschaft durchsetzen und im Finale auch den niederländischen Pokalwettbewerb gewinnen. Als Hauptrundenerster und Titelverteidiger schied man jedoch in der Play-off-Halbfinalserie aus und konnte seinen Titel nicht verteidigen. Korner bekam anschließend die Möglichkeit, in die deutsche Basketball-Bundesliga zu wechseln und wurde 2013 Trainer der New Yorker Phantoms aus Braunschweig, die zuvor nur mit Mühe den Klassenerhalt in der Basketball-Bundesliga 2012/13 erreicht hatten. Ab 2014 war Korner in Doppelrolle Braunschweiger Trainer und Sportdirektor. In der Saison 2014/15 verpassten die Niedersachsen unter Korners Leitung nach 17 Siegen und 17 Niederlagen in der Bundesliga-Punktrunde hauchdünn die Meisterrunde. Im Spieljahr 2015/16 schloss Braunschweig auf dem zehnten Rang ab.[5]
Nach drei Jahren in Braunschweig wechselte er am 3. Mai 2016 als neuer Cheftrainer zu Medi Bayreuth.[6] In der Saison 2016/17 führte Korner die Bayreuther auf den vierten Platz in der Abschlusstabelle der Bundesliga-Punktrunde,[7] im Playoff-Viertelfinale schied seine Mannschaft dann gegen Oldenburg aus.[8] Im Spieljahr 2017/18 zog Bayreuth als Sechster in die Meisterrunde ein, musste dort abermals im Viertelfinale (diesmal gegen Ludwigsburg) die Segel streichen.[9] Im Sommer 2019 verlängerte Korner seinen Vertrag in Bayreuth bis 2021 und übernahm gleichzeitig das Amt des österreichischen Nationaltrainers.[10]
Weblinks
- Raoul Korner: „Die Spieler müssen bereit sein, hart zu arbeiten“ – Medien-Info der New Yorker Phantoms in Form eines Interviews mit Korner vom 15. Juni 2013 auf deren Webseiten
Einzelnachweise
- Oliver Dütschke, Stefan Koch: Talkin' Basketball - Folge 6: Raoul Korner, Headcoach medi Bayreuth. Abgerufen am 24. Mai 2021.
- Raoul Korner Headcoach bei Braunschweig. Der Standard, 11. Juni 2013, abgerufen am 27. Oktober 2013.
- Ute Berndt: Raoul Korner wird Cheftrainer bei den New Yorker Phantoms. Braunschweiger Zeitung, 11. Juni 2013, abgerufen am 27. Oktober 2013.
- Raoul Korner #1: Mission Nachhaltigkeit. In: basketballherz.de. Abgerufen am 30. Dezember 2018.
- Basketball Braunschweig: Raoul Korner und Löwen gehen nicht gemeinsam in die Zukunft. Abgerufen am 30. Dezember 2018.
- Raoul Korner ist neuer Head Coach / Stäubli verlängert Sponsoring für 2 Jahre. (Nicht mehr online verfügbar.) In: medi bayreuth. 3. Mai 2016, archiviert vom Original am 3. Mai 2016; abgerufen am 3. Mai 2016. Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- Bayreuth gegen Oldenburg: Backcourt gegen Frontcourt. In: BASKETBALL.DE. 4. Mai 2017, abgerufen am 30. Dezember 2018.
- Bayreuth gegen Oldenburg vorzeitig ausgeschieden. 16. Mai 2017, abgerufen am 30. Dezember 2018.
- Großartige Saison endet für die Heroes Of Tomorrow im Playoff Viertelfinale. Abgerufen am 30. Dezember 2018.
- https://www.medi-bayreuth.de/details/News/medi-head-coach-raoul-korner-nun-auch-oesterreichischer-nationaltrainer/