Ralph Morgan
Ralph Morgan (* 6. Juli 1883 in New York City, New York; † 11. Juni 1956 ebenda; gebürtig Raphael Kuhner Wuppermann) war ein US-amerikanischer Film- und Theaterschauspieler.
Leben
Ralph Morgan wurde als eines von insgesamt elf Kindern von George Diogracia und dessen Frau Josephina Wright Wupperman, einer New Yorker Kaufmannsfamilie geboren, die sich auf den Vertrieb von Angostura-Likör spezialisiert hatte. Er hatte fünf Brüder und fünf Schwestern, von denen jedoch drei im Kleinkindalter starben. Morgan, der ältere Bruder von Frank Morgan, absolvierte vor seiner Karriere als Schauspieler die Columbia University, an der er einen Abschluss in Rechtswissenschaft erlangte. Im März 1909 debütierte er in The Bachelor von Clyde Fitch am Broadway und legte auf diese Weise den Grundstein für seine Karriere. So stand er in den kommenden vier Jahrzehnten in über 20 Theaterstücken auf der Bühne. Sein wohl erfolgreichstes Engagement war seine Rolle im Stück Lightnin’ des Autorenpaares Winchell Smith und Frank Bacon, in dem Morgan zwischen August 1918 und August 1921 nicht weniger als 1291 die Hauptrolle verkörperte.
Morgan war aber auch als Filmschauspieler tätig, der ab 1915 in über 100 Spielfilmen vor die Kamera trat. Einer seiner bekanntesten Filme war das Drama Das Leben des Emile Zola aus dem Jahr 1937, der mit drei Oscars ausgezeichnet wurde. Bereits 1933 hatte Morgan an der Seite von Spencer Tracy eine Rolle in The Power and the Glory. Ein weiterer bekannter Film, in dem Morgan zu sehen war, war Hitler’s Madman, in dem das Attentat auf Reinhard Heydrich thematisiert wurde. Im Jahr 1933 war Morgan maßgeblich an der Gründung der Screen Actors Guild (SAG), der Schauspielergewerkschaft Hollywoods, beteiligt, deren erster Präsident er im selben Jahr auch kurzzeitig wurde. 1938 wurde er erneut zum Präsidenten gewählt, und bekleidete das Amt bis 1940. Im selben Jahr wurde Morgan für seine Verdienste in der SAG mit einem Ehrenoscar ausgezeichnet.
Ralph Morgan war mit der Schauspielerin Grace Arnold verheiratet; 1911 wurde er zum einzigen Mal Vater. Seine Tochter Claudia Morgan wurde später ebenfalls Schauspielerin. Ralph Morgan starb im Alter von 72 Jahren in New York. Heute erinnert ein Stern auf dem Hollywood Walk of Fame an ihn.
Filmografie (Auswahl)
- 1914: Seeds of Jealousy (Kurzfilm)
- 1915: The Master of the House
- 1925: The Man Who Found Himself
- 1932: The Son-Daughter
- 1932: Rasputin: Der Dämon Rußlands (Rasputin and the Empress)
- 1933: The Power and the Glory
- 1933: The Kennel Murder Case
- 1933: Doctor Bull
- 1934: Orient Express
- 1935: Star of Midnight
- 1936: Gefährliche Fracht (Human Cargo)
- 1936: General Spanky
- 1936: The Ex-Mrs. Bradford
- 1937: Das Leben des Emile Zola (The Life of Emile Zola)
- 1937: Frisco-Express (Wells Fargo)
- 1938: Mannequin
- 1938: Army Girl
- 1939: Geronimo, die Geißel der Prärie (Geronimo)
- 1939: Way Down South
- 1939: The Lone Wolf Spy Hunt
- 1939: Rache für Alamo (Human Conquest)
- 1942: Night Monster
- 1942: Klondike Fury
- 1942: White Cargo
- 1943: Stage Door Canteen
- 1943: Hitler’s Madman
- 1943: Jack London
- 1944: The Monster Maker
- 1944: Enemy of Women
- 1945: Die Liebe unseres Lebens (This Love of Ours)
- 1947: Das Lied vom dünnen Mann (Song of the Thin Man)
- 1948: Schlingen der Angst (Sleep, My Love)
- 1952: Gold Fever
Weblinks
- Ralph Morgan in der Internet Movie Database (englisch)
- Ralph Morgan in der Internet Broadway Database (englisch)