Raab-Katzenstein RK 6
Raab-Katzenstein RK 6 Kranich war ein Flugzeugtyp der Raab-Katzenstein-Flugzeugwerke aus den 1920er Jahren.
Raab-Katzenstein RK 6 Kranich | |
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Typ: | Schulflugzeug |
Entwurfsland: | |
Hersteller: | Raab-Katzenstein |
Erstflug: | 1926 |
Indienststellung: | 1926 |
Produktionszeit: | 1926–1928 |
Stückzahl: | 10[1] |
Entwicklung
Um für die geplante Flugschule der neugegründeten Raab-Katzenstein-Flugzeugwerke ein geeignetes, weil schon bewährtes, Schulflugzeug zur Verfügung zu haben, wurde in der zweiten Jahreshälfte 1926 kurzerhand ein identischer Nachbau der LVG B.III verwirklicht und mit dem Kennzeichen D–975 registriert. Das Flugzeug erwies sich für die im Herbst begonnene Schulung angehender Flugzeugführer als bestens geeignet, sodass der Bau weiterer Exemplare geplant wurde. Dafür wurden einige Änderungen in Zusammenarbeit mit der Deutschen Versuchsanstalt für Luftfahrt vorgenommen und die Serienproduktion als RK 6 „Kranich“ vorbereitet. Die Flugzeuge wurden zu einem Stückpreis von 11.500 bis 18.200 ℛℳ, je nach Motorisierung mit Mercedes D I (gebraucht) oder Junkers L 7a, zum Kauf angeboten. Eines davon, die D–1033, wurde aus unbekannten Gründen mit der Typbezeichnung DLFW B I zugelassen. Die letzte gebaute Maschine wurde im April 1928 registriert und ging im Oktober 1932 zu Bruch. Zwei RK 6 wurden später ins Ausland verkauft, eine davon in die Schweiz. Ein größerer Erfolg war diesem Typ jedoch nicht beschieden, einschließlich der D–975 wurden lediglich zehn Stück hergestellt und von Privatpersonen oder Luftsportvereinen geflogen. Keines der Flugzeuge ist noch erhalten.
Einsatz
Die im Herbst 1926 von RaKa eröffnete Flugschule besaß anfangs außer der ersten RK 6 noch eine Kl I Schwalbe, auf denen die drei Lehrer Katzenstein, Fieseler und Wördehoff die ersten acht Schüler ausbildeten. Dabei wurde die D–975 bereits am 1. Dezember vom Flugschüler Walter bei einer Bruchlandung beschädigt. Sie wurde wieder instand gesetzt, doch bereits am 4. Februar 1927 ereignete sich mit ihr ein weiterer Absturz, bei dem der Schüler Paul Küppers ums Leben kam und das Flugzeug unter anderem durch die völlige Zerstörung der Bugsektion und Abriss des Tragwerks sehr schwer beschädigt wurde. Trotzdem wurde es erneut repariert. Danach konnte mit ihm am 12. März erstmals in Deutschland ein Flugzeugschlepp durchgeführt werden. Dabei diente das von Gottlob Espenlaub entwickelte Leichtflugzeug E 8, dem die Luftschraube abgebaut worden war, als das gezogene Flugzeug. Die an der RK 6 verwendete Schleppkupplung stammte von RaKas Konstrukteur Paul John Hall, der etwas später eigens für diesen Zweck den Gleiter RK 7 entwarf. Mit dem Gespann RK 6/RK 7 wurde am 13. April 1927 erstmals ein Schleppflug durchgeführt, dem eine werbewirksame öffentliche Präsentation am 18. April vor 20.000 Zuschauern im Rahmen eines Großflugtages auf dem Flugplatz Kassel-Waldau folgte. Auch in Karlsruhe wurde das Gespann am 1. Mai erfolgreich vorgeführt.
Aufbau
Die RK 6 war ein verspannter, zweistieliger und gestaffelter Doppeldecker in Holzbauweise. Der Rumpf bestand aus einem mit Sperrholz beplankten Gerüst mit Holmen aus Esche, der Motor im Bug war auf einem hölzernen Bock gelagert. Die Tragflächen waren mit Stoff bespannt und bestanden aus zwei hölzernen Kastenholmen und Sperrholzrippen. Das Holzleitwerk war wie der Rumpf mit Sperrholz beplankt und bestand aus der freitragenden Höhenflosse mit dem durchgehenden Höhenruder und der ebenso freitragenden Seitenflosse mit ausgeglichenem Seitenruder. Die RK 6 hatte ein starres Hauptfahrwerk mit durchgehender Achse und einen Schleifsporn am Heck.
Technische Daten
Kenngröße | Daten |
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Besatzung | 1–2 |
Spannweite | oben 12,50 m unten 11,20 m |
Länge | 8,00 m |
Höhe | 3,10 m |
Flügelfläche | 32,40 m² |
Flächenbelastung | 30,2 kg/m² |
Leistungsbelastung | 9,8 kg/PS–8,2 kg/PS |
Leermasse | 700 kg |
Zuladung | 280 kg |
Startmasse | 980 kg |
Antrieb | ein wassergekühlter Sechszylinder-Viertakt-Reihenmotor |
Typ | Mercedes D I |
Startleistung Nennleistung | 105 PS (77 kW) 100 PS (74 kW) bei 1345/min |
Kraftstoffvolumen | 75 l |
Höchstgeschwindigkeit | 120 km/h in Bodennähe |
Landegeschwindigkeit | 60 km/h |
Steigzeit | 5,5 min auf 1000 m Höhe |
Gipfelhöhe | 4000 m |
Aktionsradius | maximal 300 km |
Flugzeit | 3,5 h |
Literatur
- Rolf Nagel, Thorsten Bauer: Kassel und die Luftfahrtindustrie seit 1923. Bernecker, Melsungen 2015, ISBN 978-3-87064-147-4.
- K. Grasmann (Hrsg.): Flugzeug Typentafeln. DMZ 1925–1927. 1977 (Faksimile-Nachdruck Deutsche Motor-Zeitschrift Heft 4/1927).
Weblinks
Einzelnachweise
- Nagel, Produktionsliste Raab-Katzenstein, Seite 68