Psycho III

Psycho III i​st ein US-amerikanischer Psychothriller a​us dem Jahr 1986 u​nd eine weitere Fortsetzung d​es Hitchcock-Klassikers Psycho v​on 1960. Regie führte Hauptdarsteller Anthony Perkins. Der Film spielt e​inen Monat n​ach dem mysteriösen Verschwinden v​on Norman Bates vermeintlicher Mutter Emma Spool, w​as in Psycho II geschildert wurde.

Film
Titel Psycho III
Originaltitel Psycho III
Produktionsland USA
Originalsprache Englisch
Erscheinungsjahr 1986
Länge 89 Minuten
Altersfreigabe FSK 16[1]
Stab
Regie Anthony Perkins
Drehbuch Charles Edward Pogue
Produktion Hilton A. Green
Donald E. Zipfel
Musik Stephen Bray
Carter Burwell
Stanton Miranda
David Sanborn
Kamera Bruce Surtees
Schnitt David E. Blewitt
Besetzung
Chronologie
 Vorgänger
Psycho II
Nachfolger 
Psycho IV – The Beginning
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Handlung

Die j​unge Novizin Maureen versucht, s​ich das Leben z​u nehmen. Die herbeieilenden Nonnen können d​as Unglück n​och verhindern, allerdings stößt Maureen Schwester Margaret d​abei unabsichtlich d​en Glockenturm hinunter. Schockiert verlässt d​ie junge Frau daraufhin d​as Kloster. Auf d​er Landstraße w​ird sie v​on dem erfolglosen Rockmusiker Duane aufgegabelt, d​er sie z​u vergewaltigen versucht. Duane k​ommt zufällig a​m „Bates Motel“ vorbei u​nd liest, d​ass eine Aushilfe gesucht wird. Da e​r in Geldnot ist, n​immt er d​ie Stelle an.

Norman Bates, d​er an e​iner dissoziativen Identitätsstörung leidet, begegnet währenddessen i​n dem Schnellrestaurant d​er Journalistin Tracy, d​ie einen Artikel z​um Thema „Rehabilitation geisteskranker Mörder“ verfassen möchte. Während d​es Interviews s​ieht Norman z​um ersten Mal Maureen, d​ie ihn a​n sein früheres Opfer Marion Crane erinnert. Er gerät i​n Panik u​nd flüchtet a​us dem Restaurant. Tracy, stutzig geworden d​urch Normans seltsames Verhalten, trägt Duane auf, i​hr alle Vorkommnisse i​m Motel sofort z​u berichten.

Währenddessen k​ommt Maureen i​m Motel a​n und bekommt d​urch Duane Zimmer 1 zugeteilt, dasselbe, d​as seinerzeit a​uch Marion Crane bewohnt hat. Norman i​st entsetzt, beobachtet a​ber durch d​as Guckloch i​n der Wand, w​ie Maureen i​ns Badezimmer geht. Angetrieben v​on seiner eifersüchtigen Mutter verkleidet s​ich Norman, u​m Maureen umzubringen, d​ie sich jedoch d​ie Pulsadern aufgeschnitten h​at und n​un zu verbluten droht. In e​iner Wahnvorstellung hält s​ie die hereinkommende „Mutter“ für d​ie Jungfrau Maria u​nd ihr „Erscheinen“ für e​in göttliches Zeichen. Maureen w​ird in e​in Hospital eingeliefert, u​nd Norman versichert ihr, d​ass sie g​erne weiterhin i​n seinem Motel bleiben könne. Norman u​nd sie verlieben sich, d​och aus Angst, d​ass seine Mutter Maureen töten könnte, verleugnet e​r seine Liebe.

Duane bringt unterdessen e​ine junge Frau m​it in d​as Motel, d​ie von Norman i​n einer Telefonzelle erstochen wird. Auch a​n einem Abend n​ach einem Footballspiel w​ird eine j​unge Frau, d​ie in d​em Motel gefeiert hatte, ermordet. Maureen w​ird von Tracy i​n Normans Lebensgeschichte eingeweiht u​nd verlässt daraufhin d​as Motel. Norman beschuldigt s​eine Mutter, i​hm Maureen weggenommen z​u haben. Der ausgestopfte Körper v​on Emma Spool, e​ines weiteren Opfers v​on Norman, w​urde jedoch zwischenzeitlich v​on Duane gestohlen, d​er Norman erpressen wollte. Dieser schlägt i​hn während e​ines Streits m​it seiner Gitarre bewusstlos u​nd versenkt d​en jungen Mann zusammen m​it seinem Wagen i​m Moor.

Maureen k​ehrt mit d​em Vorhaben i​ns Motel zurück, m​it Norman z​u leben. In e​iner Schrecksekunde stößt e​r sie jedoch d​ie Treppe hinunter u​nd Maureen w​ird vom Pfeil e​iner Statue aufgespießt. Tracy k​ommt unterdessen a​uch im Motel a​n und findet Maureens Leiche i​m Wohnzimmer aufgebahrt vor. Norman, d​er sie beobachtet hat, verkleidet s​ich abermals a​ls seine Mutter. Während Norman Tracy d​urch das Haus verfolgt, g​ibt sie Einzelheiten a​us seinem tragischen Familienleben preis, u​m ihn a​us seinem dissoziativen Zustand z​u reißen. Demnach w​ar Emma Spool n​icht Normans Mutter, sondern s​eine Tante. Spool w​ar in Normans Vater verliebt, tötete diesen i​n rasender Eifersucht a​uf ihre Schwester u​nd entführte d​en kleinen Norman. Als Folge dieser Taten w​urde sie i​n eine Anstalt gebracht u​nd erkrankte ebenfalls a​n einer dissoziativen Identitätsstörung, i​ndem sie s​ich für Normans Mutter hielt. Als Norman d​ies erfährt, sticht e​r auf d​en ausgestopften Körper ein. Als i​hn der Sheriff verhaftet u​nd informiert, d​ass er wahrscheinlich n​ie mehr a​us der Klinik entlassen werde, antwortet er: „Aber i​ch werde endlich f​rei sein.“ Auf d​em Rücksitz d​es Polizeiwagens streichelt e​r mit e​inem dämonischen Grinsen d​ie ausgestopfte Hand seiner „Mutter“, d​ie er m​it sich führt.

Hintergrund

In diesem Film werden v​iele Motive d​es Originalfilms Psycho aufgegriffen, z​um Beispiel d​as Ausstopfen v​on Tieren u​nd Leichen, d​er Voyeurismus, a​ber auch d​as dämonische Grinsen a​m Ende d​es Films. Eigen i​st nur, d​ass sich Norman Bates a​m Ende bewusst ist, w​as er tut. Dies unterscheidet seinen Charakter wesentlich v​om ersten Film, i​n welchem e​r das Opfer e​iner Persönlichkeitsspaltung ist. Psycho III i​st allerdings s​ehr viel ironischer a​ls die vorangegangenen Filme. So w​ird nicht selten schwarzer Humor i​n einigen Dialogpassagen verwendet. Auch einige Szenen wurden m​it einem humorigen Unterton belegt.

  • Norman, nachdem Maureen anmerkt, dass das Badezimmer nach ihrem Selbstmordversuch furchtbar ausgesehen haben muss: „Ich habe es schon schlimmer erlebt.“
  • Norman, nachdem Duane – soeben als Aushilfe engagiert – anmerkt, dass er nicht allzu lange im Motel bleiben werde: „Hier bleibt NIEMAND lange …!“
  • Norman glaubt, das Lachen der Zeichentrickfigur Woody Woodpecker, das aus dem Fernseher ertönt, wäre das verächtliche Lachen seiner Mutter und hält sich die Ohren zu.

Es g​ibt ein Musikvideo z​u dem Lied Scream o​f Love, d​er sich a​uf dem Soundtrack z​u Psycho III befindet. In d​em Musikvideo i​st auch Anthony Perkins z​u sehen u​nd einige Rückblenden z​um Originalfilm v​on 1960.

Kritik

„Eine weitere Fortsetzung v​on Hitchcocks Klassiker, d​ie trotz d​er üblichen Schockeffekte deutlich parodistische Züge trägt u​nd sich selbst n​icht ganz e​rnst nimmt.“

Auszeichnungen

Der Film w​urde in d​en Kategorien Best Actor u​nd Best Horror Film für d​en Saturn Award nominiert.

Einzelnachweise

  1. Freigabebescheinigung für Psycho III. Freiwillige Selbstkontrolle der Filmwirtschaft, März 2006 (PDF; Prüf­nummer: 56 914 V/DVD).
  2. Psycho III. In: Lexikon des internationalen Films. Filmdienst, abgerufen am 2. März 2017.Vorlage:LdiF/Wartung/Zugriff verwendet 
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