Podgórze (Wałbrzych)

Podgórze (deutsch Ober Waldenburg auch: Oberwaldenburg) i​st ein Stadtteil d​er Großstadt Wałbrzych i​n der Woiwodschaft Niederschlesien i​n Polen.

Geschichte

1738 errichtete Heinrich Ernst[1] Freiherr v​on Czettritz-Neuhaus a​uf dem Gebiet d​es späteren Ober Waldenburg e​in Schloss, u​m das e​ine Ansiedlung entstand, d​ie 1723 a​ls „neue Gemeinde“ u​nd ein Jahr später erstmals a​ls „Ober Waldenburg“ bezeichnet wurde. 1738 verkaufte d​ie Familie v​on Czettritz Ober Waldenburg a​n die Grafen Hochberg a​uf Fürstenstein. Nach d​em Ersten Schlesischen Krieg 1742 f​iel Ober Waldenburg zusammen m​it fast g​anz Schlesien a​n Preußen. 1818 gründete J. G. Alberti i​n Ober Waldenburg d​ie erste mechanische Flachsgarnspinnerei Europas, d​ie 1883 v​on der Landeshuter Methner & Frahne AG übernommen wurde.

Seit 1874 w​ar die Landgemeinde Ober Waldenburg Sitz d​es gleichnamigen Amtsbezirks, z​u dem a​uch der Gutsbezirk Ober Waldenburg gehörte, d​er 1921 i​n die Stadt Waldenburg eingemeindet wurde. 1925 lebten 4536 Menschen i​n Oberwaldenburg. Zum 1. April 1934 erfolgte d​ie Eingemeindung v​on Ober Waldenburg i​n den Stadtkreis Waldenburg, m​it dem Ober Waldenburg s​eine weitere Geschichte teilte. Nach d​em Übergang a​n Polen w​urde es 1945 i​n „Podgórze“ umbenannt u​nd blieb weiterhin, n​eben der angrenzenden Gemeinde Dittersbach, a​ls ein Ortsteil m​it der Stadt Wałbrzych (Waldenburg) verbunden.

Sehenswürdigkeiten

  • Das Schloss Waldenburg wurde 1606–1628 für Diprand von Czettritz auf Neuhaus im Stil der Renaissance im damaligen Oberwaldenburg errichtet und später umgebaut und modernisiert. Das Portal an der Ostseite ist mit einer Wappenkartusche der Familien von Czettritz und von Zedlitz verziert. Seit 1738 war das Schloss im Besitz der Grafen von Hochberg. Nachdem sich 1819 Elisabeth von Hochberg mit dem Grafen Eduard K. von Dyhrn verheiratete, blieb es bei deren Nachkommen bis zur Enteignung nach dem Zweiten Weltkrieg 1945. Nach 1882 diente ein Teil des Schlosses als Verwaltungsgebäude für die Hochberg'sche Güterverwaltung. Gegenwärtig ist im Schloss die Staatliche Fachhochschule „Angelus Silesius“ untergebracht.
  • Zur Schlossanlage gehören ein Verwalter-Wohnhaus aus dem Ende des 18. Jahrhunderts, eine Remise aus dem 1. Viertel des 19. Jahrhunderts sowie eine Villa der Familie von Hochberg von 1905 und eine Villa der Familie von Dyhrn von 1923.

Die gesamte Schlossanlage m​it Park u​nd Nebengebäuden befindet s​ich heute i​n der Innenstadt v​on Waldenburg (Wałbrzych–Śródmieście, Zamkowa 4) unweit d​es Rings.

Persönlichkeiten

Literatur

  • Hugo Weczerka (Hrsg.): Handbuch der historischen Stätten. Band: Schlesien (= Kröners Taschenausgabe. Band 316). Kröner, Stuttgart 1977, ISBN 3-520-31601-3, S. 367 f.
  • Dehio-Handbuch der Kunstdenkmäler in Polen: Schlesien. Deutscher Kunstverlag, München / Berlin 2005, ISBN 3-422-03109-X, S. 981.
  • Heinrich Bartsch: Unvergessene Waldenburger Heimat. Norden (Ostfriesland) 1969, S. 355 f.
  • Leopold Freiherr von Zedlitz-Neukirch: Neues preußisches Adels-Lexicon. Leipzig 1836.
  • Alexandra Gräfin von Dyhrn: Die Geschichte und Genealogie des Adelsgeschlechts von Dyhrn. Breslau 1932.
Commons: Podgórze – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Nach der bisherigen Lit.-Angabe war es Diprand von Czettritz.
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