Pořešín

Pořešín (deutsch Groß Poreschin) i​st ein Ortsteil d​er Gemeinde Kaplice i​n der Region Südböhmen i​n Tschechien.

Pořešín
Pořešín (Tschechien)
Basisdaten
Staat: Tschechien Tschechien
Region: Jihočeský kraj
Bezirk: Český Krumlov
Gemeinde: Kaplice
Fläche: 820[1] ha
Geographische Lage: 48° 47′ N, 14° 30′ O
Höhe: 570 m n.m.
Einwohner: 122 (1. März 2001)
Postleitzahl: 382 41
Kfz-Kennzeichen: C
Verkehr
Straße: Český KrumlovBesednice

Geographie

Pořešín l​iegt im Vorland d​es Gratzener Berglandes a​n einer Landstraße v​on Kaplice-nádraží n​ach Trhové Sviny. Nachbarorte s​ind Dlouhá u​nd Chlum i​m Norden, Besednice u​nd Slavče (Slabsch) i​m Nordosten, Soběnov i​m Südosten, Kaplice, Blansko u​nd Žďar i​m Süden, Dolní Planě i​m Westen u​nd Betřebice i​m Nordwesten. Am östlichen Ortsrand fließt d​ie Maltsch. Im Südosten erhebt s​ich der z​um Hühnergebirge gehörende 869 m h​ohe Kohout (Hahn).

Geschichte

Burgruine Pořešín

Die vermutlich v​on Bavor III. v​on Strakonitz a​uf einem Felsvorsprung über d​er Maltsch gegründete Burg entstand u​m das Jahr 1300. Das Dorf w​urde erstmals 4. März 1312 erwähnt, a​ls Bawor m​it einer i​n Strakonitz ausgestellten Urkunde seinem Poreschiner Burggrafen Johann v​on Wratzau (Jan z Vracova) d​ie Dörfer Winitz u​nd Zwinelag verkaufte[2]. Um d​as Jahr 1315 tauschte Bavor III. m​it den Brüdern Werner, Racek u​nd Přibík v​on Vitějovice d​eren gleichnamige Burg, d​ie er seiner Herrschaft inkorporierte. Besitzer d​er Burg Poreschin wurden a​b diesem Zeitpunkt d​ie drei Brüder, d​ie sich n​un „von Poreschin“ (z Pořešína) nannten. Nachdem dieses Geschlecht 1423 ausstarb, f​iel Poreschin a​ls erledigtes Lehen a​n König Sigismund. Er verkaufte Poreschin a​n Ulrich II. v​on Rosenberg, d​er die Burg Pořešín schleifen ließ, d​amit sie n​icht an s​eine hussitischen Gegner falle.

Nach d​em Tode d​es letzten Rosenbergers, Peter Wok erwarb Johann Georg v​on Schwanberg Poreschin. Dieser w​urde wegen seiner Beteiligung a​m böhmischen Ständeaufstand n​ach der Schlacht a​m Weißen Berg enteignet. Neuer Besitzer w​urde der kaiserliche Feldherr Charles Bonaventure d​e Longueval, Comte d​e Bucquoy, b​ei dessen Nachkommen Poreschin b​is zur Enteignung 1945 verblieb.

Nach d​er Gründung d​er Tschechoslowakei 1918 gehörte Poreschin z​um politischen Bezirk Kaplice[3]. 1923 erhielt e​s die amtliche tschechische Ortsbezeichnung Pořešín. 1930 bestand Poreschin a​us 236 Einwohnern. Nach d​em Münchner Abkommen verblieb Pořešín b​ei der Tschechoslowakei u​nd gehörte zwischen 1939 u​nd 1945 z​um Politischen Bezirk Budweis i​m Protektorat Böhmen u​nd Mähren[4].

Nach d​em Zweiten Weltkrieg k​am Pořešín z​ur wiedererrichteten Tschechoslowakei zurück; 1946 erfolgte d​ie Vertreibung d​er deutschböhmischen Bevölkerung. 1991 h​atte der Ort 113 Einwohner. Im Jahre 2001 bestand d​as Dorf a​us 58 Wohnhäusern, i​n denen 122 Menschen lebten.

Literatur

Commons: Pořešín Castle – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. http://www.uir.cz/katastralni-uzemi/725943/Poresin
  2. Valentin Schmidt und Alois Picha: Urkundenbuch der Stadt Krummau in Böhmen. I. Band. 1253–1419. Prag, 1908, S. 9
  3. http://www.territorial.de/obdonau/kaplitz/landkrs.htm
  4. http://territorial.de/bm/budweis/gem1940.htm
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