Plozk

Plozk (ukrainisch Плоцьк; russisch Плоцк, deutsch Plozk, rumänisch Plosca oder Ploțc) ist ein Dorf in Bessarabien in der heutigen Ukraine (Oblast Odessa). Es liegt südlich der Stadt Arzys und bildet zusammen mit dem südlich gelegenen Nachbardorf Wynohradiwka (ukrainisch Виноградівка) eine Landratsgemeinde.

Plozk
Плоцьк
Plozk (Ukraine)
Plozk
Basisdaten
Oblast:Oblast Odessa
Rajon:Rajon Arzys
Höhe:63 m
Fläche:1,37 km²
Einwohner:517 (2004)
Bevölkerungsdichte: 377 Einwohner je km²
Postleitzahlen:68453
Vorwahl:+380 4845
Geographische Lage:45° 53′ N, 29° 23′ O
KOATUU: 5120480703
Verwaltungsgliederung: 2 Dörfer
Bürgermeister: Afanasij Rosow
Adresse: вул. Леніна 114
68452 с. Виноградівка
Statistische Informationen
Plozk (Oblast Odessa)
Plozk
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Geschichte

Der Ort liegt in der historischen Landschaft Bessarabien. Das Gebiet von Bessarabien kam 1812 im Frieden von Bukarest vom osmanischen Vasallenstaat Fürstentum Moldau zusammen mit dem Budschak an das Russische Kaiserreich. Die Neuerwerbung wurde als Kolonisationsgebiet behandelt und zunächst dem Generalgouverneur von Neurussland zugeordnet. Zar Alexander I. rief in einem Manifest von 1813 deutsche Kolonisten ins Land, um die neu gewonnenen Steppengebiete in Neurussland zu kolonisieren. Hier gründeten 1839 deutsche Auswanderer den Ort als Dorf Nummer 23. Er wurde zunächst nach dem Tal, in dem er gegründet wurde, Draguli genannt. Weil ein Großteil der Auswanderer aus dem Gebiet um die heute in Polen liegende Stadt Płock kam, wurde von den Einwohnern beschlossen, den Ort in Plotzk, den deutschen Namen der Stadt, umzubenennen. Der Ort gehört zu den 24 bessarabiendeutschen Mutterkolonien. Sie wurden von Einwanderern gegründet, während Tochterkolonien später von Bewohnern der Mutterkolonien gegründet wurden.

Im Jahre 1918 wurde der Ort ein Teil Rumäniens und blieb dies bis zur sowjetischen Besetzung 1940 und noch einmal von 1941 bis 1945.

Nach der sowjetischen Besetzung Bessarabiens im Sommer 1940, gedeckt vom Hitler-Stalin-Pakt, schlossen sich die bessarabiendeutschen Ortsbewohner im Herbst 1940 der Umsiedlung ins Deutsche Reich unter dem Motto Heim ins Reich an. Eine kleine russische Minderheit verblieb im Ort. Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs siedelten sich Russen und Ukrainer im Ort an.

Siehe auch

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