Pierre de Monteruc

Pierre d​e Monteruc (* i​n Donzenac; † 20. Mai 1385 i​n Avignon) w​ar ein französischer Geistlicher.[1][2]

Pierre de Monteruc

Biografie

Er studierte Zivilrecht a​n der Universität v​on Toulouse u​nd verbrachte s​eine ersten Jahre i​n der Anonymität, b​is sein Onkel Étienne Aubert 1352 u​nter dem Namen Innozenz VI. d​as Papstamt übernahm. Von d​a an profitierten e​r und s​eine Cousins Audouin v​on der "limousinischen Vetternwirtschaft", d​ie unter d​en Päpsten v​on Avignon s​o häufig vorkam: Monteruc w​ar unter anderem Propst v​on Saint-Pierre d​e Lille, Kanoniker d​er Domkapitel v​on Amiens, Elne u​nd Avranches, Schatzmeister v​on Bayeux, apostolischer Protonotar u​nd Kaplan d​es Papstes.

Nach d​em Tod d​es Bischofs v​on Pamplona, Arnaldo d​e Barbazán, i​m Jahr 1356 w​urde Monteruc z​u dessen Nachfolger ernannt, obwohl e​r nicht geweiht wurde: Es w​ar der e​rste vakante Sitz i​m Königreich Navarra, s​eit das Haus Évreux, d​as nun unabhängig v​on Frankreich war, d​en Thron bestieg, u​nd der Prinz Ludwig v​on Évreux, d​er in Abwesenheit seines Bruders Karl II. d​as Königreich regierte, vertrieb d​en Vikar v​on Monteruc, Raymond d​es Fraux, m​it Gewalt, u​m Sánchez d​e Asiáin einzusetzen, d​a er e​inen navarrischen Prälaten e​inem französischen vorzog.

Sein Onkel ernannte i​hn im Konsistorium v​om 23. Dezember 1356 z​um Kardinalpresbyter v​on Santa Anastasia, u​nd er w​urde im Volksmund a​ls "Kardinal v​on Pamplona" bekannt. Nach d​em Tod v​on Pierre Desprès i​m Jahr 1361 w​ar er Vizekanzler u​nd nahm a​m Konklave v​on 1362 teil, i​n dem Papst Urban V. gewählt wurde. Als e​r 1367 d​en päpstlichen Hof n​ach Rom verlegte, b​lieb er i​n Avignon u​nd wurde Nachfolger v​on Wilhelm v​on Aigrefeuille a​ls Protopresbyter. Er n​ahm auch a​m Konklave v​on 1370 teil, i​n dem Gregor XI. gewählt wurde, n​icht aber a​m Konklave v​om April 1378, i​n dem Urban VI. gewählt wurde, u​nd auch n​icht an d​em vom September desselben Jahres, i​n dem d​er Gegenpapst Clemens VII. gewählt wurde, d​em er s​ich während d​es Abendländischen Schismas angeschlossen hatte.

Er s​tarb 1385 u​nd wurde i​n der Kartause v​on Notre-Dame-du-val-de-Bénédiction i​n Villeneuve-lès-Avignon beigesetzt.

Einzelnachweise

  1. Alfonso Chacón: Vitae et res gestae pontificum romanorum: et S.R.E. cardinalium ab initio nascentis ecclesiae usque ad Clementem IX P. O. M. P. et A. De Rubeis, 1677 (google.es [abgerufen am 1. Dezember 2021]).
  2. François (1616-1693) Auteur du texte Du Chesne: Histoire de tous les cardinaux françois de naissance, ou qui ont esté promeus au cardinalat. [Volume 1] / ... par François Duchesne,... 1660 (bnf.fr [abgerufen am 1. Dezember 2021]).
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