Filialkirche Niederzirking
Die Filialkirche Niederzirking steht in der Ortschaft Niederzirking in der Marktgemeinde Ried in der Riedmark im Bezirk Perg in Oberösterreich. Die unter dem Patrozinium des Festes Mariä Himmelfahrt stehende Filialkirche der Pfarrkirche Ried in der Riedmark gehört zum Dekanat Perg der Diözese Linz. Die Kirche steht unter Denkmalschutz.[1]
Geschichte
Die Kirche in Niederzirking ist eine der ältesten Marienkirchen Oberösterreichs und war ursprünglich ein Quellenheiligtum, das erst anlässlich der Übernahme der Pfarre durch die Augustiner-Chorherren von Stift Sankt Florian am 8. September 1123 zu einer Marienkirche geweiht wurde.
Die im Kreuzungsbereich wichtiger Verkehrsverbindungen befindliche Wallfahrtskirche dient heute vermehrt als Tauf- und Hochzeitskirche und wird auch für regelmäßige Gottesdienste genutzt.
Kirchengebäude
An der Stelle einer älteren, nicht mehr nachweisbaren, Holzkirche, wurde um 1123 eine erste romanische, 16 Meter lange, Steinkirche errichtete, deren Überreste 1984 im 900 Jahre alten Friedhof freigelegt wurde.
1360 erfolgte eine frühgotische Erneuerung der Kirche. Spätgotische Erweiterungen erfolgten 1470 durch die Errichtung eines Langhauses und 1523 mit dem Anbau eines polygonalen Chors mit Strebepfeilern. Die Empore verfügt über eine Maßwerk-Brüstung mit Blattformen, Wirbelrädern und Fischblasen und ragt im Mittelteil Richtung Altarraum.
1635 wurde eine barocke Seitentür eingebaut und 1671 der Turm an der Westfassade errichtet. 1694 bis 1694 wurde der Altarraum nach Plänen von Carlo Antonio Carlone barockisiert.
Das westliche Joch der Kirche ist kleiner als die drei folgenden. Die Seitenschiffe haben Kreuzrippengewölbe, das Mittelschiff ein Netzrippengewölbe.
An der Nordseite der Kirche befindet sich ein Doppelportal mit Schulterbogen in einem profilierten spitzbogigen Rahmen. Das Tympanonfeld enthält Reste eines Freskos Maria mit Jesus zwischen zwei Engeln.
Kircheninneres
Aus der Zeit einer frühgotischen Erneuerung der Kirche um 1360 stammen romanisch-gotische Teile (insbesondere eine romanische Steinsäule und die alte Altarplatte) des im Jahr 1985 aufgestellten Volksaltars. 1997 wurde neben dem Volksaltar eine Kopie der Madonna von Montserrat aufgestellt. Eine sogenannte Schwarze Madonna.
Der linke Seitenaltar ist neugotisch und wurde 1887 von Josef Kepplinger gebaut. Der rechte Seitenaltar aus 1920 ist ebenfalls neugotisch und stammt von Michael Plakolb.
Die Kirche verfügt über ein Deckengemälde (Fresko) in der Chorkuppel mit dem Motiv Maria unter den Heiligen (Melchior Steidl unter Mitwirkung von Johann Gumpp dem Älteren) sowie über einen 1696 vom Stift Florian geschenkten barocken Hochaltar mit dem Altarbild Mariä Himmelfahrt, das Martino Altomonte zugeschrieben wird.
Links vorne ist das ehemalige Hochaltarbild Schutzmantelmadonna von Clemens Beutler aus dem Jahr 1670 zu sehen, weiters das ursprünglich in der 1788 abgerissenen ehemaligen Kirche von Marwach als Hochaltarbild dienende Bild Maria mit den 14 Nothelfern.
1985 wurde die Kirche umfangreich saniert. In der Kirche ist seit 1993 das Bild Mariä Verkündigung (von Francesco Tevisani) aufgehängt, das sich im Besitz eines Bauern in Obernberg befand.
Im Langhaus hängt ein gotisches Kruzifix aus dem Jahr 1520 und gegenüber auf der Südwand die Bildkopien Maria Verkündigung und Maria Heimsuchung des Flügelaltars aus dem Jahr 1515 (Originale im Linzer Schlossmuseum). Zwischen den beiden Bildern steht die Figur der Maria mit flankierenden Engeln aus der 2. Hälfte des 17. Jahrhunderts.
Literatur
- Eckhard Oberklammer: Bezirk Perg – Kunst und Geschichte. Linz, 2010, S. 189–195.
- Text zur Geschichte der Kirche an der Anschlagtafel der Kirche