Pfaffe
Der Begriff Pfaffe (durch die hochdeutsche Lautverschiebung aus dem lateinischen papa, „Vater“, oder dem altgriechischen παπᾶς papás entstanden)[1] war im Gegensatz zum Laien und Laienbruder eine Bezeichnung für einen Welt- oder Ordenspriester. Das Wort wurde ursprünglich für römisch-katholische Priester in ehrender Bedeutung, oft auch allgemein für eine Person, die nach einer geistlichen Regel lebt, verwendet.
Eine sekundäre Herleitung des Begriffs „Pfaffe“ von lat. Pastor fidelis animarum fidelium,[2] [Breviloquenz: p.f.a.f], also getreuer Hirte der gläubigen Seelen, findet sich in Allgemeine Encyklopädie der Wissenschaften und Künste.[3]
Seit der Reformation Martin Luthers, aber auch schon vorher angesichts der großen Zahl mit Pfründen abgesicherter und seelsorglich wenig engagierter Kleriker, wurde „Pfaffe“ zunehmend zu einer abwertenden Bezeichnung.
Etwas augenzwinkernd wird im Wappen von Pfaffenhofen (Württemberg) mit dem Thema umgegangen.
Literatur
Wörterbuch der Brüder Grimm Band 13, Spalte 1584
Weblinks
Einzelnachweise
- Wörterbuchnetz. Abgerufen am 21. Januar 2022.
- Diese Theorie ist unvereinbar mit den Befunden der sprachgeschichtlichen Entwicklung des Wortes von papa bzw. παπᾶς über das althochdeutsche „phafo, phaffo, pfaffo“ und das mittelhochdeutsche „phaffe, pfaffe, paffe“, niederdeutsch auch „pape“, zu Pfaffe. (Die angeführten Belege sind dem bereits genannten Wörterbuch der deutschen Sprache entnommen.)
- F. A. Brockhaus, 1840, S. 200 und in: Ludwig Anzengruber: Kalendergeschichten - Kapitel 5: Zu fromm. Eine Geschichte, 1879, Verlag der J. G. Cotta'schen Buchhandlung Nachfolger, 1897.