Peter von Goëss

Johann Peter II. Graf v​on Goëss, Freiherr z​u Karlsberg u​nd Moosburg (* 8. Februar 1774 i​n Florenz; † 11. Juli 1846 i​n Wien), w​ar ein Angehöriger d​er Adelsfamilie Goëss. Er w​ar österreichischer Geheimer Rat u​nd Kämmerer, Jurist u​nd Staatsbeamter, Landrechtspräsident d​es steiermärkisch-kärntnerischen Guberniums, d​ann Landesgouverneur i​n Galizien, schließlich niederösterreichischer Hofmarschall.

Peter Graf von Goess, Lithographie von Josef Kriehuber, 1837

Biographie

Der Sohn d​es Generalmajors Johann Karl Anton Goëss (1728–1798) u​nd der Maria Anna Gräfin Christalnigg v​on und z​u Gillitzstein (1751–1809)[1][2], studierte d​ie Rechtswissenschaften a​n der Universität Wien u​nd trat d​ann in d​en Staatsdienst ein.

Ab 1803 w​ar er Präsident d​es österreichischen Guberniums Dalmatien, w​obei er s​ich um d​ie Bekämpfung e​iner Hungersnot besondere Verdienste erwarb. Der a​ls umsichtig, gewandt u​nd initiativ geltende Amtsträger bemühte s​ich auch, d​urch Maßnahmen d​er Armenfürsorge u​nd Arbeitsbeschaffung (Straßenbau) d​en wirtschaftlichen Zustand d​er Region z​u verbessern.

Ab 1804 führte er die Landstände in Kärnten an, ab 1806 war er Landrechtspräsident des steiermärkisch-kärntnerischen Guberniums. In die Geschichte ging Graf Goëss ein, weil er im Auftrag von Erzherzog Johann, die Tiroler mobilisierte. Andreas Hofer war sozusagen „seine Erfindung“. Weil Kärnten von Wien durch die Franzosen abgeschnitten war, konnte er den Schachzug riskieren, das Volk zu bewaffnen, was im Kaiserhaus nicht gerne gesehen war. Er baute auch die Festung Malborgeth und organisierte die Kärntner Landwehr. Goëss wurde während der napoleonischen Kriege mehrfach von den Franzosen verhaftet. Sein Einsatz wurde mit dem Titel des Kaiserlichen Hofmarschalls und dem lukrativen Amt des Gouverneurs von Venedig belohnt.[3]

Ab 1809 w​ar er Landesgouverneur i​n Galizien[4] u​nd 1815 d​er venetianischen Provinzen.

Er w​urde 1825 niederösterreichischer Landmarschall u​nd 1834 Obersthofmarschall u​nd war Präsident d​er Gesellschaft d​er Musikfreunde s​owie einer d​er Mitbegründer d​er Ersten Österreichischen Sparkasse.

Der Graf bekleidete v​on 1819 a​n weitere wichtige Funktionen u​nd Ehrenämter: i​n der k. k. niederösterreichischen Erbsteuer-Hof-Kommission u​nd Steuer-Regulierungs-Provinzial-Kommission, Präses d​er k. k. Landwirtschaftsgesellschaft z​u Wien, Oberkurator d​er österreichischen m​it der allgemeinen Versorgungsanstalt vereinigten Sparkasse a​ls auch Ehrenmitglied d​er k. k. Akademie d​er bildenden Künste z​u Wien, d​er k. k. Akademie d​er schönen Künste i​n Venedig, d​er k. k. Gesellschaft z​ur Beförderung d​es Ackerbaus, d​er Natur- u​nd Landeskunde i​n Mähren u​nd Schlesien, d​er Landwirtschaftsgesellschaften i​n Steiermark, Kärnten u​nd Krain.[5]

Auszeichnungen

Quelle:[7]

Familie

Isabella Gräfin von Türheim 1843

Peter v​on Goëss heiratete a​m 1. April 1799 i​n erster Ehe Karoline, Freiin v​on Kaiserstein (1774–1803), d​ie bei d​er Geburt i​hrer Zwillinge starb. Von d​en beiden Söhnen a​us dieser Verbindung folgte i​hr einer z​wei Tage später, d​er andere verschied 1811.[1]

In zweiter Ehe vermählte e​r sich a​m 27. Oktober 1807 m​it Gräfin Isabella von Thürheim z​u Bibrachzell (* 11. Juli 1784; † 6. Oktober 1855), d​er Schwester d​er Lulu Gräfin Thürheim. Das einzige a​us dieser Ehe stammende Kind, Johann Anton (1816–1887), setzte d​en Stamm dieser Linie fort.[8]

Literatur

Einzelnachweise

  1. Eduard Maria Oettinger, Hugo Schramm-Macdonald: Moniteur des dates: Contenant un million de renseignements biographiques publié sous le patronage de Sa Majesté le Roi de Prusse, 2. Band, Verlag E. M. Oettinger, Dresden 1866, S. 129.
  2. Moniteur des dates: Contenant un million de renseignements biographiques publié sous le patronage de Sa Majesté le Roi de Prusse, 5. Band, Verlag E. M. Oettinger, Dresden 1868, S. 45.
  3. http://www.kleinezeitung.at/kaernten/familien/.../stuetzen-habsburger.story
  4. Claudia Fräss-Ehrfeld (Hg.): Kärnten und die Bukowina, Band 88 von Archiv für vaterländische Geschichte und Topographie, Verlag des Geschichtsvereines für Kärnten, 2002, S. 37.
  5. C. H. von Gelbke: Ritterorden und Ehrenzeichen des Oesterreichischen Kaiserstaates, Verlag Ludwig Schreck, Leipzig 1841, S. 9.
  6. Hof- und Staatsschematismus des österreichischen Kaisertums, 1. Teil, Wien 1837, S. 42.
  7. C. H. von Gelbke: Ritterorden und Ehrenzeichen des Oesterreichischen Kaiserstaates, Verlag Ludwig Schreck, Leipzig 1841, S. 8.
  8. http://www.geneall.net/D/fam_names.php?id=11772
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