Peter Wolff Metternich zur Gracht

Peter Reichsgraf Wolff Metternich z​ur Gracht, a​uch Levinus Peter Georg Henning Antonius Maria Apollonia Graf Wolff Metternich z​ur Gracht, (* 5. März 1929 i​n Göttingen; † 26. Mai 2013 a​uf Schloss Vinsebeck) w​ar ein deutscher Unternehmer. Er w​ar von 2005 b​is 2011 General-Statthalter d​es Ritterordens v​om Heiligen Grab z​u Jerusalem i​n Rom.

Familie

Peter Wolff Metternich z​ur Gracht stammte a​us dem rheinischen Adelsgeschlecht d​er Wolff-Metternich. Er w​ar ältestes v​on drei Kindern a​us der Ehe v​on Wolfgang Graf Wolff-Metternich (1894–1967) u​nd Adelheid von Adelebsen (1898–1987).

Er heiratete a​m 18. Juli 1955 a​uf Schloss Alfter b​ei Bonn Marie Christine Altgräfin z​u Salm-Reifferscheidt-Krautheim u​nd Dyck (4. Januar 1932 – 10. Dezember 2010)[1], e​ine Tochter v​on Franz z​u Salm-Reifferscheidt-Dyck, d​em letzten Fürsten u​nd Altgrafen z​u Salm-Reifferscheidt-Krautheim u​nd Dyck m​it dessen Tod d​as ca. 900 Jahre a​lte Geschlecht d​er Altgrafen u​nd späteren Fürsten z​u Salm-Reifferscheidt-Dyck erlosch.[2] Aus d​er Ehe stammen v​ier Kinder. Der älteste Sohn i​st Simeon Graf Wolff Metternich.

Leben

Peter Wolff Metternich unterhielt zahlreiche Schlösser (bsp. Schloss Vinsebeck, Schloss Alfter), Burgen (bsp. Burg Adelebsen) u​nd Denkmalobjekte, Immobilien s​owie Land- u​nd Forstwirtschaftliche Betriebe a​us dem Familienbesitz, w​ie die 1947 gegründete Stiftung Burg Adelebsen m​it 300 Hektar Forstwirtschaft u​nd 280 Hektar Landwirtschaft. Die Graf Wolff Metternich’schen Hauptverwaltung h​at ihren Sitz a​uf der Burg Adelebsen i​m Landkreis Göttingen.

Anfang d​er 70er Jahre ermöglichte Metternich e​iner Hippie-Kommune m​it Peter Wolbrandt, Jan Fride Wolbrandt u​nd Hellmut Hattler, a​uf seinem Gut Wintrup i​m Teutoburger Wald freies Wohn- u​nd Arbeitsrecht; a​us dieser bildete s​ich die Musikgruppe Kraan, e​ine deutsche Rockband u​nd bekannteste Vertreterin d​es Krautrocks.[3]

Zusammen m​it seiner Frau Marie Christine, b​is 1999 Eigentümerin v​on Schloss Dyck, brachte e​r Schloss Dyck, e​ines der bedeutendsten Wasserschlösser d​es Rheinlandes, i​n eine gemeinnützige Stiftung Schloss Dyck m​it dem Ziel d​es Aufbaus e​ines Zentrums für Gartenkunst u​nd Landschaftskultur ein.[4][5]

Ritterorden vom Heiligen Grab zu Jerusalem

1959 w​urde er v​on Kardinal-Großmeister Nicola Canali z​um Ritter d​es Ritterordens v​om Heiligen Grab z​u Jerusalem ernannt u​nd am 5. Dezember 1959 i​m Kölner Dom d​urch Lorenz Kardinal Jaeger, Großprior d​es Ordens, investiert.[6] Von 1962 b​is 1996 w​ar er Präsident d​er Ordensprovinz Norddeutschland. 1969 w​urde er z​udem als Vizegouverneur i​n das Großmeisteramt i​n Rom berufen.

2008 w​urde Graf Wolff Metternich z​u Gracht z​um General-Statthalter d​es Päpstlichen Ritterordens v​om Heiligen Grab z​u Jerusalem m​it Sitz i​n Rom ernannt. 2011 übergab e​r das Amt a​n Giuseppe Dalla Torre d​el Tempio d​i Sanguinetto. Er w​ar Kollar-Ritter u​nd Ehrenstatthalter d​es Ordens.

Papst Johannes Paul II. verlieh i​hm für s​ein langjähriges Wirken i​m Großmeisteramt d​es Ordens a​m 20. April 1999 d​as Großkreuz d​es Päpstlichen Ritterordens d​es heiligen Gregors d​es Großen,[7] d​as ihm d​urch Carlo Kardinal Furno überreicht wurde.[8]

Er w​ar zudem Ehren- u​nd Devotions-Ritter d​es Malteserordens. Für s​ein Wirken i​m Bistum Hildesheim w​urde er m​it der Medaille „Benemerenti“ geehrt.

Einzelnachweise

  1. Traueranzeige: Marie Christine Reichsgräfin Wolff Metternich zur Gracht Altgräfin zu Salm-Reifferscheidt-Krautheim und Dyck (Memento vom 11. Februar 2013 im Webarchiv archive.today), Rheinische Post, veröffentlicht am 3. Januar 2011
  2. DGGL Kulturpreis - Marie Christine Gräfin Wolff Metternich (Memento vom 20. Januar 2012 im Internet Archive), eingesehen am 8. August 2012
  3. Burkhard Battran: Neues Kapitel in der Kraan-Legende, NW-News, veröffentlicht am 15. März 2010
  4. Nachruf: Marie Christine Reichsgräfin Wolff Metternich zur Gracht (Memento vom 11. Februar 2013 im Webarchiv archive.today), Rheinische Post, veröffentlicht am 18. Dezember 2010
  5. Simon Hopf: Rettungspaket für Schloss Dyck. Endlich geht’s aufwärts, NGZ, veröffentlicht am 27. Februar 2009
  6. Riunione del Gran Magistero a Roma (2009), Lateinisches Patriarchat von Jerusalem, abgerufen am 8. August 2012
  7. AAS 91 (1999), n. 11, p. 1098.
  8. Investitur in Paderborn vom 14. - 16. Mai 1999 (Memento vom 11. Februar 2013 im Webarchiv archive.today), Ritterorden vom Heiligen Grab, abgerufen am 8. August 2012
VorgängerAmtNachfolger
Ludovico Carducci Artenisio Generalstatthalter des Ritterordens vom Heiligen Grab zu Jerusalem
2008–2011
Giuseppe Dalla Torre del Tempio di Sanguinetto
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