Peter Moilliet
Karl Peter Moilliet (* 5. November 1921 in Bern; † 10. März 2016 in Allschwil)[1] war ein Schweizer Bildhauer.
Leben
Peter Moilliet, Sohn des Kunstmalers Louis Moilliet, kam nach seiner Schulzeit in Graubünden 1937 nach Basel und durchlief eine Steinhauerlehre. 1942 arbeitete er kurzzeitig als Gehilfe bei Karl Geiser und entschloss sich zu einer Bildhauerausbildung bei Germaine Richier in Zürich, welche angehende Künstler ausbildete. In ihrer Schule lernte er das Berufsmodell Maria Vanz kennen; sie heirateten 1946. Nach 1945 etablierte er sich als selbstständiger Künstler und liess sich in Allschwil bei Basel nieder, wo er seither lebte und arbeitete. 1948 zählte er zu den Mitbegründern des Kreis 48. Seine Frau arbeitete für Bildhauer wie Karl Geiser, Otto Charles Bänninger und Germaine Richier.
Moillliet, Willy Hege, August Suter, Ernst Suter, Louis Léon Weber, und Alexander Zschokke wurden 1946 für das Grab der Einsamen auf dem Friedhof am Hörnli zu Wettbewerbsbeiträge des Kunstkredit Basel-Stadt eingeladen. Moilliets liegende Skulptur Pietà, wurde der erste Preis zugesprochen.
Werke
Peter Moilliet arbeitete hauptsächlich figürlich und in Stein. Modellierte Plastiken in Gips oder Bronzeguss, Zeichnungen und Skizzen, runden sein Werk ab. Zahlreiche Freiplastiken stehen im öffentlichen Raum der Nordwestschweiz. Die Figuren Moilliets sind in einem ihm typischen Stil gehalten, der sich durch reduzierte Gestik und archaisierende Formkomposition auszeichnet. Der menschliche Körper inspirierte Moilliet zu zahlreichen Arbeiten in Form von freistehenden Plastiken, Reliefs oder Porträtbüsten. Repräsentative Beispiele sind:
- Pietà, liegende Skulptur, 1946–1949, die das Grab der Einsamen im Basler Friedhof am Hörnli schmückt.
- Die vier Evangelistensymbole, eine monumentale Freiplastik aus Kirchheimer Muschelkalk die 1961–1966 für den gleichen Friedhof geschaffen wurde.
- Denkmalpfleger Riggenbach, eine lebensgrosse Bronzeplastik auf dem Leonhardskirchplatz in Basel.
- Lorelei, 1952–1955, Brunnenanlage im Margarethenpark in Basel.
- Leute von Heute, 1972, Wandrelief, Gemeindehaus Riehen
Literatur
- Biografisches Lexikon der Schweizer Kunst. Herausgeber: Schweizerisches institut für Kunstwissenschaft. Zürich/Lausanne 1998.
- Peter Moilliet. P. Mohler und A. Oberer. Liestal 1993
- Peter Moilliet: Stein um Stein. D. de Gruyter, Basel 2010, ISBN 978-3-033-02429-8.
- Anna M. Schafroth: Peter Moilliet – Von der Pietà zu den Traumhäusern. In: M. Gass, M. Glatt, A. Jetzer (Hrsg.): Die Basler Künstlergruppe Kreis 48. Christoph Merian Verlag, Basel 2016, ISBN 978-3-85616-810-0, S. 134–149.
- Agathe Straumann, Erziehungsdepartement Basel-Stadt. Peter Moillet. In: Kunst für Basel: 75 Jahre Kunstkredit Basel-Stadt. Kunst im öffentlichen Raum. Schwabe Verlag, Basel 1974, ISBN 3-7965-0968-1.
- Die vier Evangelistensymbole aus Kirchheimer Muschelkalk auf dem Friedhof am Hörnli.
- 1951, Schlafende, Friedhof am Hörnli
- 1972, Leute von Heute, Riehen
- 1955, Loreley. Margarethenpark, Basel.
- Relief, Fuchs du hast die Gans gestohlen... Schulhaus Kilchbühl, Biel-Benken
Weblinks
- Moilliet, Peter. In: Sikart
- Peter Moilliet, Nachruf In: Kreis 48
- Peter Moilliet
- Mélanie Honegger: Peter Moilliets grösstes Kunstwerk waren Katakomben in Allschwil. In: bz, 3. November 2021