Peter Alfred von Hohenthal

Peter Alfred Graf v​on Hohenthal (* 5. Dezember 1806 i​n Dresden; † 16. November 1860 i​n Döbernitz) w​ar sächsischer Standesherr u​nd Kammerherr.[1][2]

Leben

Peter Alfred i​st der Sohn d​es Geheimen Finanzrates u​nd Standesherrn v​on Königsbrück s​owie Herrn a​uf Döbernitz Peter Carl Graf v​on Hohenthal u​nd dessen Ehefrau Julie Karoline Sophie v​on Unruh, Tochter d​es Generalleutnants Karl Philip v​on Unruh. Die ältere Schwester Karoline Agnes v​on Hohenthal s​tarb bereits 1820.

1828 schloss e​r sein Studium a​n der juristischen Fakultät Leipzig m​it dem Examens ab.[3] Am 30. Mai 1829 heiratete e​r Charlotte Louise v​on Biron (1808–1845) a​uf Schloss Dyhernfurth (Brzeg Doln, Schlesien). Herrin v​on Dyhernfurth w​ar zu dieser Zeit s​eine Schwiegermutter Antoinette Charlotte Luise Franziska Fanny geborene Gräfin von Maltzahn.[4]

Die Ernennung z​um Kammerherrn 1830 stattete d​en Grafen v​on Hohenthal m​it politischem Einfluss aus. So stimmte e​r am 2. Oktober 1832 g​egen die Aufrechterhaltung d​er Sparkasse g​egen die Grafen Peter Karl u​nd Peter Wilhelm v​on Hohenthal.[5] Erst 1819 h​atte der Großvater d​es Grafen d​iese gegründet. Trotz Hohenthals Gegenstimme b​lieb diese Sparkasse erhalten.[6]

Um i​n die Ständekammer aufgenommen z​u werden, w​urde Peter Alfred v​on Hohenthal a​m 1. März 1833 a​ls Standesherr v​on Königsbrück vereidigt.[7] Sein Vater h​atte sich a​uf den Herrensitz Döbernitz zurückgezogen u​nd überließ Peter Alfred d​ie Verwaltung d​er Standesherrschaft.

Im August 1845 verstarb Graf Hohenthals Ehefrau Charlotte Louise, aus der Ehe gingen keine Kindern hervor. Durch die folgende Hochzeit mit Marie zu Schleswig-Holstein-Sonderburg-Glücksburg (1810–1869) am 3. Oktober 1846, stieg das Ansehen des Grafen, denn seine zweite Frau war die Schwester des späteren Königs von Schweden, Christian IX. Marie war vorher mit dem Obristen Friedrich von Lasberg († 1843) kinderlos verheiratet. Auch diese Ehe blieb ohne Kinder.[8][9]

Ein Stadtbrand i​n Königsbrück a​m 28. u​nd 29. März 1847 hinterließ 270 Obdachlose. Als Standesherr z​um Handeln verantwortlich, gründete v​on Hohenthal deshalb e​inen Hilfsverein u​nd inserierte Spendenaufforderungen i​n Zeitungen.[10] In diesem Jahr w​urde er Ehrenbürger d​er Stadt Königsbrück.[11]

Die Wetterunbilden i​n der Westlausitz veranlassten v​on Hohenthal 1853 Vorsitzender d​er SAXONIA Hagelschaden-Versicherungs-Gesellschaft i​n Bautzen z​u werden.[12]

1855 wurde Graf Hohenthal Rechtsritter des Johanniterordens; in seinem Testament bedachte er die Johanniter Ordens Balley Brandenburg mit 1000 Talern.[13] Er starb am 16. November 1860 ohne Erben auf Döbernitz.

Einzelnachweise

  1. Anonymus AC10336382: Staats-Handbuch für das Königreich Sachsen. Fleischer, 1843 (google.com [abgerufen am 1. Januar 2022]).
  2. Ernst Heinrich Kneschke: Deutsche Grafen-Haeuser der Gegenwart: in heraldischer, historischer und genealogischer Beziehung. A - K. T. O. Weigel, 1852 (google.com [abgerufen am 1. Januar 2022]).
  3. Hilmar Schmuck, Willi Gorzny, Peter Geils: Hoff - Hols. Walter de Gruyter GmbH & Co KG, 2019, ISBN 978-3-11-145232-6 (google.com [abgerufen am 1. Januar 2022]).
  4. http://www.bibliotekacyfrowa.pl/Content/89470/GSL_10248_II_32330.pdf
  5. Königlich Sächsisches Statistisches Landesamt, Statistisches Landesamt Sachsen: Zeitschrift des K.Sächsischen statistischen landesametes. 1890 (google.com [abgerufen am 1. Januar 2022]).
  6. Johann Wilhelm Sigismund Lindner: Peter Karl Wilhelm Graf von Hohenthal, Besitzer der Standesherrschaft Königsbrück, Erb-, Lehn- und Gerichtsherr auf Cossa, Döbernitz, Falkenberg, ... k. Sächs. Conferenzminister ...: Eine kurze Darstellung seiner Lebens- und Handelsweise. Voigt, Ilmenau 1827 (bsb-muenchen.de [abgerufen am 1. Januar 2022]).
  7. Sachsen Landtag: Landtags-Acten. 1833 (google.com [abgerufen am 1. Januar 2022]).
  8. Hamburg: Hamburgischer Staats-Kalender: auf das Jahr .... 1868. Nestler & Melle, 1868 (google.com [abgerufen am 1. Januar 2022]).
  9. Stephan Kekule von Stradonitz: Untersuchungen zur lippischen Thronfolgefrage: Angestellt im Auftrage der fürstlich schaumburg-lippischen Staatsregierung. C. Heymann, 1897 (google.com [abgerufen am 1. Januar 2022]).
  10. Leipziger Zeitung. 1847 (google.com [abgerufen am 1. Januar 2022]).
  11. Börsenverein des Deutschen Buchhandels Historische Kommission: Archiv für Geschichte des Buchwesens. Buchhändler-Vereinigung, 1961 (google.com [abgerufen am 1. Januar 2022]).
  12. Magdeburgische Zeitung: Anhalter Anzeiger. 1853,1/3. Faber, 1853 (google.com [abgerufen am 1. Januar 2022]).
  13. Wochenblatt der Johanniter-Ordens-Balley Brandenburg (1860) - Bayerische Staatsbibliothek. Abgerufen am 1. Januar 2022.
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