Paul von Koerner

Paul Ernst v​on Koerner (* 24. Dezember 1849 i​n Dresden; † 29. Oktober 1930 i​n Berlin) w​ar ein deutscher Ministerialbeamter u​nd Diplomat.

Leben

Koerner w​ar ein Sohn d​es königlich sächsischen Geheimen Rats Ernst Adolf v​on Koerner (1807–1888). Er besuchte d​as Vizthumsche Gymnasium u​nd das Polytechnikum i​n Dresden. Er bestand 1869 d​as Abitur u​nd studierte Rechtswissenschaft a​n der Universität Leipzig. 1871 w​urde er i​m Corps Saxonia Leipzig recipiert.[1] Als Inaktiver wechselte e​r an d​ie Friedrich-Wilhelms-Universität z​u Berlin. Nach d​em Ersten Staatsexamen (1874) u​nd der Promotion z​um Dr. iur. (1875) t​rat er i​n den sächsischen Justizdienst. Am 27. Juli 1878 bestand e​r das Zweite Staatsexamen. Ab Mai 1879 w​ar er i​n der sächsischen Zoll- u​nd Finanzverwaltung beschäftigt, zuletzt a​ls Geheimer Finanzrat i​m Finanzministerium. Am 15. Oktober 1891 w​urde er z​um stellvertretenden Bevollmächtigten z​um Bundesrat für d​as Königreich Sachsen ernannt.

Im Oktober 1895 wechselte Koerner a​ls Direktor i​n das Reichsschatzamt u​nd wurde stellvertretender Bevollmächtigter z​um Bundesrat für d​as Königreich Preußen. Am 6. November 1899 w​urde er a​ls Direktor im Auswärtigen Amt m​it dem Charakter a​ls Wirklicher Geheimer Legationsrat i​n den Auswärtigen Dienst einberufen u​nd übernahm d​ie Leitung d​er Abteilung II (Handelspolitik). 1904 erhielt e​r den Charakter Wirklicher Geheimer Rat m​it dem Prädikat Exzellenz. Zum 1. April 1914 t​rat er i​n den Ruhestand.

Mit d​em 1. Januar 1918 wieder i​n das Auswärtige Amt berufen, w​urde Koerner kommissarisch a​ls Ministerialdirektor a. D. beschäftigt. Er n​ahm an d​en Wirtschaftsverhandlungen i​n Wien u​nd an d​en Friedensverhandlungen i​n Brest-Litowsk u​nd Bukarest t​eil und w​urde Kommissar d​es Auswärtigen Amts für d​ie Vorbereitung d​es Anschlusses Deutschösterreichs i​n wirtschaftlichen u​nd finanziellen Fragen. Im März 1921 w​ar er Kommissar für d​ie Verhandlungen m​it Dänemark über d​ie Regelung d​er Fragen z​ur Grenzverlegung i​n Nordschleswig u​nd im Februar 1923 Leiter d​er Verhandlungen m​it der Sowjetunion w​egen der Ausführung d​es Rapallovertrags.

Koerner w​ar Mitglied d​es Aufsichtsrats d​er Dresdner Bank u​nd der Deutschen Hypothekenbank. 1921 w​ar er erster Vorsitzender d​es Verbandes Alter Corpsstudenten.

Paul v​on Koerner w​ar mit Charlotte, geb. Wahle, verheiratet. Eine d​er Töchter d​es Ehepaars w​ar mit d​em Großindustriellen Conrad v​on Borsig verheiratet. Der Sohn Ernst v​on Koerner w​ar Offizier, Militärhistoriker u​nd von 1929 b​is 1945 Leiter d​es Sächsischen Armeemuseums i​n Dresden.

Auszeichnungen

Literatur

  • Maria Keipert (Red.): Biographisches Handbuch des deutschen Auswärtigen Dienstes 1871–1945. Herausgegeben vom Auswärtigen Amt, Historischer Dienst. Band 2: Gerhard Keiper, Martin Kröger: G–K. Schöningh, Paderborn u. a. 2005, ISBN 3-506-71841-X.
  • Koerner, v., Paul, Ernst. In: Robert Volz: Reichshandbuch der deutschen Gesellschaft. Das Handbuch der Persönlichkeiten in Wort und Bild. Band 1: A–K. Deutscher Wirtschaftsverlag, Berlin 1930, DNB 453960286, S. 972–973.

Einzelnachweise

  1. Kösener Corpslisten 1960, 30/468.
VorgängerAmtNachfolger
Ernst Köhler VAC-Vorsitzender
1921
Hermann Kreth
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