Paul von Eisenhart-Rothe
Emil Ferdinand Friedrich Paul von Eisenhart-Rothe (* 5. April 1857 auf Gut Lietzow bei Plathe, Pommern; † 1. März 1923 in Berlin) war ein königlich preußischer Provinzialbeamter und Landwirtschaftsminister.
Leben
Er entstammte einem märkischen Adelsgeschlecht und war der Sohn des Landschaftsdirektors und Gutsbesitzers Ferdinand von Eisenhart Rothe (1815–1880),[1] Gutsherr auf Lietzow und königlich preußischer Rittmeister a. D., und der Emilie von Loeper (1824–1917). Nach dem Studium der Rechtswissenschaften und wurde er 1878 Gerichtsreferendar, 1881 Regierungsreferendar, 1885 Regierungsassessor und Hilfsarbeiter bei der Verwaltung der Provinz Pommern in Stettin. 1886 wurde er zum Landesrat der Provinz gewählt. Von 1898 bis 1917 war er Landeshauptmann des Provinzialverbands Pommern. 1907 gehörte er zum Gefolge Kaiser Wilhelms II. bei dessen Besuch auf Highcliffe Castle.[2] 1911 wurde er Rechtsritter des Johanniterordens.[2]
Am 5. August 1917 wurde er zum Minister für Landwirtschaft, Domänen und Forsten und Bevollmächtigten zum Bundesrat im Preußischen Staatsministerium ernannt. Seine Amtszeit endete am 13. November 1918 in der Novemberrevolution.[3]
Er war Oberleutnant a. D.
Eisenhart-Rothe heiratete am 15. Oktober 1885 auf Gut Stölitz (heute Ortsteil von Brojce), Landkreis Greifenberg i. Pom., seine Kusine Marie von Loeper (* 17. Juni 1862 auf Gut Stölitz; † nach 1933), die Tochter des königlich preußischen Justizrats und Stadtrats Hermann von Loeper, Gutsherrn auf Stölitz, und der Marie von Arnim.
Paul von Eisenhart-Rothe starb 1923 im Alter von 65 Jahren in Berlin. Beigesetzt wurde er auf dem Kaiser-Wilhelm-Gedächtnis-Friedhof in Westend. Das Grab ist nicht erhalten.[4]
Literatur
- Reinhold Zilch (Bearb.): Die Protokolle des Preußischen Staatsministeriums 1817–1934/38. Bd. 10. In: Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften (Hrsg.): Acta Borussica. Neue Folge. Olms-Weidmann, Hildesheim 1999, ISBN 3-487-11007-5, S. 377
- Gothaisches Genealogisches Taschenbuch der Adeligen Häuser, Teil B 1933, Seite 137, Verlag Justus Perthes, Gotha 1933
- Genealogisches Handbuch des Adels, Adelige Häuser B Band VIII, Seite 66, Band 41 der Gesamtreihe, C. A. Starke Verlag, Limburg (Lahn) 1968
Einzelnachweise
- Ferdinand und seine zwei Brüder erhielten durch Allerhöchste Kabinettsorder am 18. Februar 1835 in Berlin die preußische Genehmigung zur Annahme des Namens „von Eisenhart Rothe“ (ohne Bindestrich!) nach ihrer Mutter Helene von Rothe (1788–1846). - Quelle: Gotha B 1933, Seite 136.
- Peter Winzen: Das Kaiserreich am Abgrund. Die Daily-Telegraph-Affäre und das Hale-Interview von 1908. Darstellung und Dokumentation. Steiner, Stuttgart 2002, ISBN 3-515-08024-4, S. 130, Fußnote 4 (Google bücher)
- Reinhold Zilch (Bearb.): Die Protokolle des Preußischen Staatsministeriums 1817–1934/38. Bd. 10. S. 470.
- Hans-Jürgen Mende: Lexikon Berliner Begräbnisstätten. Pharus-Plan, Berlin 2018, ISBN 978-3-86514-206-1, S. 472.