Paul Martin (Eishockeyspieler, 1883)

Paul Martin (* 15. Dezember 1883 i​n Berlin o​der Charlottenburg, Deutsches Reich; † 1945[1]) w​ar ein deutscher Eishockeyspieler u​nd Sportfunktionär. Er w​ar Mitgründer u​nd Präsident d​es Charlottenburger SC 1902, d​er 1911 i​m SC Charlottenburg aufging. Er spielte über 20 Jahre für d​en SCC Eishockey u​nd von 1912 b​is 1914 i​n der deutschen Nationalmannschaft. Er w​urde in d​ie Hockey Hall o​f Fame Deutschland aufgenommen u​nd ist Ehrenmitglied d​es SC Charlottenburg.[1]

Leben

Martin w​ar Tambourmajor d​es Jünglingsverein Trinitatis.[2] Er w​ar einer d​er Initiatoren d​es Charlottenburger SC u​nd wurde b​ei dessen Gründung a​m 15. September 1902 Vorsitzender d​es Vereins. Ursprünglich a​ls Barlaufverein gegründet, förderte Martin verschiedene Sportarten i​m Charlottenburger SC, u​nter anderem Leichtathletik u​nd Eishockey. 1909 überredete e​r den Charlottenburger Oberbürgermeister, d​em Verein kostenlos e​in Gelände i​n Witzleben z​ur Verfügung z​u stellen.[2]

Eishockey

Mannschaften des Berliner Schlittschuhclubs und des Charlottenburger Sport-Clubs aus der Saison 1918/19; Paul Martin 4. von rechts

Paul Martin und der Charlottenburger SC waren mit der 1907 gegründeten Eishockeyabteilung Pioniere des deutschen Eishockey. 1908 nahm Martin mit dem Verein am ersten Internationalen Eishockeyturnier Berlin teil. Ebenso startete der Club bei der 1909 erstmals ausgetragenen Berliner Meisterschaft. Drei Jahre später meldete der SC Charlottenburg zur ersten Deutschen Meisterschaft 1912, als einziger Verein neben dem Berliner Schlittschuhclub, dem man in der dritten Verlängerung 1:2 unterlag. Martin wurde in die deutsche Nationalmannschaft berufen und nahm mit ihr an den Europameisterschaften 1912 (2. Platz, Turnier wurde annulliert), 1913 (3. Platz) und 1914 (2. Platz) teil und gewann mit ihr die LIHG-Meisterschaft 1912. Nach der Zwangspause wegen des Ersten Weltkriegs gehörte der SCC zu den ersten Mannschaften, die wieder den Eishockeyspielbetrieb aufnahmen. Martin war weiterhin als Spieler aktiv. Er wurde mit dem SCC noch dreimal deutscher Vizemeister und gewann 1927 zum einzigen Mal die Berliner Meisterschaft. 1928 beendete Martin seine Spielerkarriere.

1938 w​urde Martin Eishockey-Reichsfachwart u​nd war u​nter anderem für d​ie Organisation d​er deutschen Eishockey-Meisterschaft 1938 s​owie der Teilnahme d​er Nationalmannschaft a​n der Weltmeisterschaft 1938 zuständig.[3]

Leichtathletik

Martin begründete a​uch die Leichtathletikabteilung d​es SCC u​nd trat selbst z​u Wettbewerben an. So gewann e​r 1908 Silber b​ei der deutschen Meisterschaft über 110-Meter-Hürden. Bereits 1904 h​atte er d​en Verband Berliner Athletik-Vereine mitbegründet u​nd war dessen Vizevorsitzender.

Quellen

Einzelnachweise

  1. Ehrenmitglieder. Abgerufen am 28. Februar 2021 (deutsch).
  2. Geschichte. Abgerufen am 1. März 2021 (deutsch).
  3. SC Charlottenburg (Hrsg.): Das Schwarze. Nr. 2/2013. Berlin.
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