Paul Eipper
Paul Eipper (* 10. Juli 1891 in Stuttgart; † 22. Juli 1964 in Feldafing) war ein deutscher Schriftsteller.
Leben
Paul Eipper war der Sohn eines Schlossermeisters und Kunstschmiedes. Er besuchte die Wilhelms-Oberrealschule in Stuttgart und absolvierte anschließend eine Ausbildung zum Tierzeichner.[1] Er lebte als Kunstmaler und ab 1912 als Buchhändler in München.[1][2] Nach dem Ersten Weltkrieg wirkte Eipper in Berlin als Privatsekretär des Verlegers Samuel Fischer, und ab 1920 als Redakteur und Herstellungsleiter im Fritz-Gurlitt-Verlag.[2] Während dieser Zeit erschienen auch erste natur- und tierkundliche Beiträge Eippers in Zeitschriften. Nach dem großen Erfolg seiner ersten Bücher lebte Eipper ab 1930 als freier Schriftsteller und Kulturfilmer zuerst in Berlin, später in Nesselwang im Allgäu und zuletzt in Lochham (Gräfelfing).[2] Er unternahm zahlreiche Studienreisen zu Wildgebieten im In- und Ausland. Über seine Ehefrau Emmy, eine Schwester von Melanie Ehrler, geb. Frommherz, war er mit dem seinerzeit populären, der Heimatbewegung verbundenen Schriftsteller Hans Heinrich Ehrler verschwägert.
Paul Eipper veröffentlichte in erster Linie erzählende Tierbücher. Mit dem 1928 erschienenen Band Tiere sehen dich an schuf er einen neuen Typ Tierbuch, der durch eine besonders einfühlsame Schilderung des Tieres und der Natur sowie die Zusammenarbeit mit namhaften Fotografen wie Hein Gorny und Hedda Walther geprägt war. Eippers Werke erreichten eine Gesamtauflage von fast zwei Millionen Exemplaren und wurden in mehrere Sprachen übersetzt; allein von seinem erfolgreichsten Werk Die gelbe Dogge Senta wurden 300.000 Exemplare verkauft. Eipper lieferte ab 1926 auch Beiträge für den Rundfunk, insbesondere für Schulfunkprogramme, später auch für das Fernsehen. Er produzierte Tierfilme, so 1930 den Film Tiere sehen Dich an.[3]
Ehrungen
- 1956: Bundesverdienstkreuz 1. Klasse[4]
- 1961: Dr. med. vet. h. c. der Justus-Liebig-Universität Gießen
Schriften
- Tiere sehen dich an, Berlin 1928
- mit Hedda Walther: Menschenkinder, Berlin 1929
- mit Hedda Walther: Tierkinder, Berlin 1929
- Zirkus, Berlin 1930
- mit Hedda Walther: Freundschaft mit Katzen, Berlin 1931
- Die Nacht der Vogelsangs, Berlin 1931
- Dein Wald, Berlin 1932
- Mit dem Zirkus in Schweden, Berlin 1932
- Liebe zum Tier, Berlin 1933
- Prangender Sommer im deutschen Wald, Berlin 1933
- Der Tierfreund reist ...., Berlin 1934
- Die gelbe Dogge Senta, Berlin 1936
- Das Haustierbuch, Berlin 1938
- Blick in meine Welt, Berlin 1939
- Tierkreis der Liebe, Berlin 1943
- Unerschöpflich reich ist die Natur, Berlin 1949
- Paul Eipper erzählt ..., München 1950
- Dich ruft Pan, München 1951
- Elefanten, Saurier und schwarze Katzen, München 1951
- Kleiner Blick in meine Welt, München 1953
- Du schöner Wald, München 1954
- Freude an der lebendigen Natur, Bielefeld [u. a.] 1954
- Zwiegespräch mit Tieren, München 1957
- Hundert Tage in den Rocky Mountains, München 1958
- Die geschmiedete Rose, München 1961
- Die schönsten Tiergeschichten, München 1963
- Wiedersehen mit meinen Tieren, München 1966
- Ateliergespräche mit Liebermann und Corinth, München 1971
Filme
- Freude kommt vom Tier. Regie und Produktion
- Menschenaffen. 1937 Als Produzent
- Tiere sehen Dich an. Regie und Produktion 1943/1944.
Herausgeberschaft
- Tiere um uns, Berlin 1930
Weblinks
- Literatur von und über Paul Eipper im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
Einzelnachweise
- Paul Eipper. In: Internationales Biographisches Archiv. Munzinger-Archiv, 5. Oktober 1964, abgerufen am 2. Januar 2021.
- Paul Eipper. In: KOTTE AUTOGRAPHS. Abgerufen am 2. Januar 2021.
- Wilhelm Petrasch: Die Wiener Urania. Von den Wurzeln der Erwachsenenbildung zum lebenslangen Lernen. Böhlau, Wien 2007, ISBN 3-205-77562-7, S. 166.
- Werner Schuder (Hrsg.): Kuerschners Deutscher Literatur-Kalender. de Gruyter, Berlin 1963, S. 139 (Snippet-Ansicht).