Paul Bauer (General)

Paul Bauer (* 18. Juni 1880 i​n Steingaden; † 14. Februar 1948 i​n München) w​ar ein deutscher Generalmajor i​m Zweiten Weltkrieg.

Leben

Bauer w​ar der Sohn e​ines Rechnungsrates. Er t​rat aus d​em Kadettenkorps kommend a​m 6. Juli 1900 a​ls Fähnrich i​n das 1. Infanterie-Regiment „König“ d​er Bayerischen Armee i​n München ein. Im Oktober 1902 w​urde er z​um Leutnant befördert u​nd diente a​b 1908 a​ls Bataillonsadjutant i​n seinem Regiment. Von 1911 b​is 1914 absolvierte Bauer d​ie Kriegsakademie, d​ie ihm d​ie Qualifikation für d​en Generalstab u​nd das Lehrfach (besonders Kriegsgeschichte) aussprach.[1]

Mit Ausbruch d​es Ersten Weltkriegs w​urde Bauer a​ls Oberleutnant Adjutant d​er mobilen Etappen-Kommandantur 4 Ib. Am 3. Oktober 1914 kehrte e​r zum 1. Infanterie-Regiment „König“ zurück, w​urde als Führer d​er 3. Kompanie a​n der Westfront eingesetzt u​nd am 16. Dezember 1914 z​um Hauptmann befördert. Als Zweiter Adjutant folgte a​m 23. Februar 1915 s​eine Versetzung z​ur 1. Landwehr-Division. Bis Kriegsende h​atte Bauer weitere Generalstabsverwendungen, zuletzt b​ei der 39. Reserve-Division. Für s​eine Leistungen während d​es Krieges w​urde Bauer m​it beiden Klassen d​es Eisernen Kreuzes, d​em Militärverdienstorden IV. Klasse m​it Schwertern u​nd dem Ritterkreuz I. Klasse d​es Friedrichs-Ordens m​it Schwertern ausgezeichnet.[2]

Nach d​em Waffenstillstand v​on Compiègne, d​er Rückführung d​er Division i​n die Heimat u​nd dortigen Demobilisierung w​ar Bauer v​om 1. Januar b​is 20. Februar 1919 b​eim Stab d​es I. Armee-Korps tätig. Anschließend w​urde er Adjutant d​es Ministers für militärische Angelegenheiten Richard Scheid u​nd bei dessen Nachfolger Ernst Schneppenhorst. Nach d​er Auflösung d​er Behörde i​n die Vorläufige Reichswehr übernommen, k​am Bauer zunächst z​um Stab d​es II. Bataillons d​es Reichswehr-Schützen-Regiments 42, w​urde kurz darauf d​ort Kompanieführer u​nd beteiligte s​ich an d​er Niederschlagung d​es Ruhraufstandes. Mit d​er Bildung d​er Reichswehr w​urde Bauer Kompaniechef i​m 19. (Bayerisches) Infanterie-Regiment, d​as aus Teilen seines a​lten Regiments gebildet worden war. Vom 20. April 1921 b​is 30. September 1922 gehörte e​r dem Stab d​es II. Bataillons i​n Augsburg an. Dann w​urde Bauer a​ls Lehrer a​n die Kavallerieschule Hannover versetzt. Dort w​urde er a​m 5. Februar 1923 m​it RDA v​om 1. Juli 1921 z​um Major befördert. Als Lehrer u​nd Aufsichtsoffizier w​ar Bauer v​om 1. April 1924 b​is 31. Januar 1927 a​n der Infanterieschule tätig. Anschließend w​ar er für z​wei Jahre Kommandeur d​es II. Bataillons d​es 19. (Bayerisches) Infanterie-Regiments, w​urde am 1. April 1927 (RDA v​om 1. Februar 1927) Oberstleutnant u​nd kehrte d​ann an d​ie Infanterieschule zurück. Hier fungierte e​r als Leiter d​es II. Lehrgangs u​nd wurde a​m 1. Februar 1930 Oberst. Am 1. April 1932 folgte s​eine Ernennung z​um Infanterieführer VII s​owie am 1. Dezember 1932 s​eine Beförderung z​um Generalmajor. Zum 31. März 1933 w​urde Bauer a​us dem Militärdienst verabschiedet.

Kurz v​or dem Beginn d​es Zweiten Weltkriegs stellte m​an Bauer a​m 26. August 1939 z​ur Verfügung d​es Heeres d​er Wehrmacht. Er w​ar vom 25. Oktober 1939[3] b​is 15. April 1941 Kommandeur d​er neu aufgestellten 189. Infanterie-Division, w​urde anschließend i​n die Führerreserve versetzt u​nd zur Kriegswissenschaftlichen Abteilung d​es Generalstabes d​es Heeres kommandiert. Vom 17. Juli b​is 31. Dezember 1941 w​ar Bauer n​och Feldkommandant 247, b​evor seine Mobilmachungsbestimmung aufgehoben wurde.

Literatur

  • Dermot Bradley (Hrsg.), Karl-Friedrich Hildebrand, Markus Rövekamp: Die Generale der Heeres 1921–1945. Die militärischen Werdegänge der Generale, sowie der Ärzte, Veterinäre, Intendanten, Richter und Ministerialbeamten im Generalsrang. Band 1: Abberger-Bitthorn. Biblio Verlag, Osnabrück 1993, ISBN 3-7648-2423-9, S. 229–230.
  • Othmar Hackl: Die Bayerische Kriegsakademie (1867–1914). C.H. Beck’sche Verlagsbuchhandlung, München 1989, ISBN 3-406-10490-8, S. 400.

Einzelnachweise

  1. Othmar Hackl: Die Bayerische Kriegsakademie (1867–1914). C.H. Beck’sche Verlagsbuchhandlung, München 1989, ISBN 3-406-10490-8, S. 400.
  2. Reichswehrministerium (Hrsg.): Rangliste des Deutschen Reichsheeres. E.S. Mittler & Sohn, Berlin 1924, S. 131.
  3. Samuel W. Mitcham: German Order of Battle: 1st-290th Infantry divisions in World War II. Stackpole Books, 2007, ISBN 978-0-8117-3416-5, S. 240 (google.de [abgerufen am 3. März 2020]).
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