Patrona Bavariae (Baierbrunn)

Patrona Bavariae, ursprünglich St. Peter und Paul ist ein Kirchengebäude der römisch-katholischen Kirche in der oberbayerischen Gemeinde Baierbrunn im Landkreis München. Die Kirche ist der Gottesmutter Maria als Patronin Bayerns geweiht und dient als Filialkirche der Pfarrei St. Peter und Paul. Das Bauwerk ist als Baudenkmal in die Bayerische Denkmalliste eingetragen.[1]

Patrona Bavariae in Baierbrunn

Lage

Die Kirche liegt im Süden der Ortschaft Baierbrunn an der Innenseite einer Kurve der Wolfratshausener Straße schräg gegenüber dem Gasthof zur Post. Das Langhaus ist exakt nach Osten ausgerichtet. Das Gebäude ist von einem ummauerten Kirchfriedhof umgeben.

Geschichte

In der ersten urkundlichen Erwähnung von Baierbrunn im Jahr 776 wird bereits eine steinerne Kirche erwähnt. Um 1165 wird sie neu gebaut, um 1175 ist sie in den "Schäftlarner Traditionen" unter dem Patrozinium des heiligen Apostels Petrus aufgeführt. Weitere Neubauten erfolgen nach 1501 im Stil der Spätgotik und ab 1686, nachdem Dorf und Kirche 1632 im Dreißigjährigen Krieg zerstört worden waren, im Stil des Barocks. Der Entwurf stammt von Martin Gunetzrhainer, der auch den Bau leitete. Gunetzrhainer bezog dabei auch Reste des alten Baus in den Neubau ein. 1709 wurde die Kirche geweiht. Nach dem Bau der neuen Pfarrkirche St. Peter und Paul 1958/59 am nördlichen Ortsende drohte der alten Kirche der Abriss, konnte aber durch eine Bürgerinitiative verhindert werden.[2] Die alte Kirche wurde unter das Patrozinium Patrona Bavariae gestellt. 1975 wurde das Innere restauriert. Eine weitere Restaurierung erfolgte 2010 bis 2013.[3]

Architektur

Innenraum nach Osten
Innenraum nach Westen

Das Bauwerk besteht aus einem etwa 11 Meter langen und 8 Meter breiten Langhaus, an das nach Osten ein leicht eingezogener, etwa 5 Meter langer und 7 Meter breiter Chor anschließt, der durch einen Dreiachtelschluss abgeschlossen ist. Im Westen ist dem Langhaus ein Glockenturm vorgesetzt. Er hat ungefähr bis zum Dachfirst einen quadratischen Grundriss von etwa 5 Meter Seitenlänge. Darüber folgt ein achteckiger Aufbau, der eine Zwiebelhaube trägt.

Im Inneren ist Patrona Bavariae eine einschiffige Saalkirche. Langhaus und Chor haben ein Tonnengewölbe mit Stichkappen in den Fensterachsen. Die Wände sind durch Lisenen gegliedert. Eine Orgelempore mit hölzerner Brüstung an Rückwand (Westwand) des Langhauses wird durch zwei quadratische Holzpfosten gestützt.

Ausstattung

Der Hochaltar stammt aus der Zeit um 1690. Das Altarbild über dem Tabernakel zeigt eine Mondsichelmadonna. Es wird von zwei Säulenpaaren gerahmt und von Figuren der Apostel Petrus und Paulus flankiert. Im Auszug zeigt ein Gemälde vom Beginn des 20. Jahrhunderts Jesus als Knaben.

Die beiden Seitenaltäre stammen aus der Zeit um 1734. Sie sind ähnlich aufgebaut wie der Hochaltar. In beiden steht eine Heiligenfigur, flankiert von zwei Säulen, und im Auszug zeigen sie ein Gemälde von 1873. Im linken (nördlichen) Seitenaltar sind das eine Figur des heiligen Leonhard und ein Gemälde der Verkündigung des Herrn, im rechten (südlichen) Seitenaltar eine Figur des heiligen Johannes Nepomuk und ein Gemälde des Traums des heiligen Josefs.

Zu der weiteren Ausstattung gehören unter anderem eine barocke Kanzel, die an der rechten Chorwand hängt, ein Kruzifix mit Schmerzhafter Mutter an der rechten Langhauswand, ihm gegenüber an der linken Langhauswand eine Muttergottesstatue, die Maria mit dem Jesuskind als Patrona Bavariae zeigt und die früher ihren Platz im Hauptaltar hatte, ein entlang den beiden Langhauswänden angebrachter Kreuzweg und eine Orgel auf der Orgelempore.

Literatur

  • Georg Paula, Timm Weski: Landkreis München (= Bayerisches Landesamt für Denkmalpflege [Hrsg.]: Denkmäler in Bayern. Band I.17). Karl M. Lipp Verlag, München 1997, ISBN 3-87490-576-4, S. 36.
Commons: Patrona Bavariae (Baierbrunn) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
  • Baierbrunn Dorfkirche. In: erzbistum-muenchen.de. Erzbistum München und Freising;

Einzelnachweise

  1. Denkmalliste für Baierbrunn (PDF) beim Bayerischen Landesamt für Denkmalpflege. Abgerufen am 19. Juni 2020 (Denkmalnummer D-1-84-113-1)
  2. Baierbrunn Dorfkirche. In: erzbistum-muenchen.de. Erzbistum München und Freising, abgerufen am 19. Juni 2020.
  3. Renovierungen der Baierbrunner Dorfkirche. In: erzbistum-muenchen.de. Erzbistum München und Freising, abgerufen am 19. Juni 2020.

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