Palladobismutoarsenid
Palladobismutoarsenid ist ein sehr selten vorkommendes Mineral aus der Mineralklasse der Sulfide und Sulfosalze. Es kristallisiert im orthorhombischen Kristallsystem mit der chemischen Zusammensetzung Pd2(As,Bi) und bildet irregulär geformte Körner bis zu 165 μm Größe von cremig-weißer Farbe.
Palladobismutoarsenid | |
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Allgemeines und Klassifikation | |
Chemische Formel | Pd2(As,Bi) |
Mineralklasse (und ggf. Abteilung) |
Sulfide und Sulfosalze |
System-Nr. nach Strunz und nach Dana |
2.AC.25 (8. Auflage: II/A.05) 2.4.15.1 |
Kristallographische Daten | |
Kristallsystem | orthorhombisch |
Kristallklasse; Symbol | mm2 oder mmm |
Raumgruppe | Pmcn oder P21cn |
Gitterparameter | a = 7,504 Å; b = 18,884 Å; c = 6,841 Å Bitte Quelle als Einzelnachweis ergänzen |
Formeleinheiten | Z = 20 Bitte Quelle als Einzelnachweis ergänzen |
Physikalische Eigenschaften | |
Mohshärte | 5 |
Dichte (g/cm3) | 10,8 |
Spaltbarkeit | Bitte ergänzen |
Farbe | silber-weiß |
Strichfarbe | Bitte ergänzen |
Transparenz | opak |
Glanz | metallisch |
Etymologie und Geschichte
Das Mineral wurde 1976 von L.J. Cabri, T.T. Chen, J.W. Stewart und J.H.G. Laflamme in seiner Typlokalität, dem Stillwater-Komplex im US-Bundesstaat Montana entdeckt. Es ist nach den enthaltenen Elementen Palladium, Bismut und Arsen benannt.
Klassifikation
In der Systematik nach Strunz wird Palladobismutoarsenid zu den Legierungen und legierungsartigen Verbindungen, einer Untergruppe der Sulfide und Sulfosalze gezählt. Nach der 8. Auflage bildet es dabei zusammen mit Arsenopalladinit, Atheneit, Genkinit, Itoigawait, Majakit, Menshikovit, Mertieit-I, Mertieit-II, Palladoarsenid, Palladodymit, Polkanovit, Rhodarsenid, Stibiopalladinit, Stillwaterit, Ungavait und Vincentit eine Gruppe. In der 9. Auflage bildet es mit Majakit, Naldrettit, Palladoarsenid, Palladodymit und Rhodarsenid eine Untergruppe der Verbindungen von Halbmetallen mit Platin-Gruppen-Elementen (PGE).
In der vorwiegend im englischen Sprachraum gebräuchlichen Systematik nach Dana bildet es eine eigene Untergruppe der Sulfide, Selenide und Telluride mit der Zusammensetzung Am Bn Xp, mit (m+n):p=2:1.[1]
Bildung und Fundorte
Palladobismutoarsenid bildet sich in Schwermetallkonzentraten. Es ist vergesellschaftet mit Palladoarsenid und Calcit.
Von dem sehr selten vorkommenden Mineral sind nur wenige Fundorte bekannt. Neben seiner Typlokalität ist bislang nur eine weitere Fundstelle auf der Kola-Halbinsel in Russland bekannt.
Kristallstruktur
Palladobismutoarsenid kristallisiert im orthorhombischen Kristallsystem in der Raumgruppe Pmcn (Raumgruppen-Nr. 62, Stellung 5) oder P21cn (Nr. 33, Stellung 4) mit den Gitterparametern a = 7,504 Å, b = 18,884 Å und c = 6,841 Å sowie 20 Formeleinheiten pro Elementarzelle.
Siehe auch
Einzelnachweise
Literatur
- Palladobismutharsenide (PDF; 61 kB) in: Anthony et al.: Handbook of Mineralogy, 1990, 1, 101.