Palladodymit
Palladodymit ist ein sehr selten vorkommendes Mineral aus der Mineralklasse der „Sulfide und Sulfosalze“. Es kristallisiert im orthorhombischen Kristallsystem mit der chemischen Zusammensetzung (Pd,Rh)2As[1], wobei die in den runden Klammern angegebenen Elemente Palladium und Rhodium sich in der Formel jeweils gegenseitig vertreten können (Substitution, Diadochie), jedoch immer im selben Mengenverhältnis zum beteiligten Arsen stehen.
Palladodymit | |
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Allgemeines und Klassifikation | |
Andere Namen |
IMA 1997-028 |
Chemische Formel | (Pd,Rh)2As[1] |
Mineralklasse (und ggf. Abteilung) |
Sulfide und Sulfosalze |
System-Nr. nach Strunz und nach Dana |
2.AC.25c (8. Auflage: II/A.05) 02.04.19.02 |
Kristallographische Daten | |
Kristallsystem | orthorhombisch |
Kristallklasse; Symbol | orthorhombisch-dipyramidal; 2/m 2/m 2/m[2] |
Raumgruppe (Nr.) | Pnma[1] (Nr. 62) |
Gitterparameter | a = 5,91 Å; b = 3,90 Å; c = 7,34 Å[1] |
Formeleinheiten | Z = 4[1] |
Physikalische Eigenschaften | |
Mohshärte | 5,5 |
Dichte (g/cm3) | Bitte ergänzen |
Spaltbarkeit | Bitte ergänzen |
Farbe | Bitte ergänzen |
Strichfarbe | Bitte ergänzen |
Transparenz | undurchsichtig |
Glanz | Metallglanz |
Palladodymit konnte bisher nur in Form von 30 μm × 70 μm großen Einschlüssen in Ruthenium gefunden werden. Unter dem Auflichtmikroskop weist Palladodymit eine bräunlichgraue Farbe mit einem Stich ins Bläuliche auf.
Etymologie und Geschichte
Erstmals entdeckt wurde Palladodymit in einer Seifenlagerstätte am Miass in der russischen Oblast Tscheljabinsk und beschrieben 1999 von Britvin, Rudashevsky, Bogdanova und Shcherbachev, die dem Mineral in Anlehnung an seine Zusammensetzung und der Tatsache, dass es als Palladium-Analogon des Rhodarsenid im übertragenen Sinn dessen Zwilling ist (griechisch δυμο [dymo]), den Namen Palladodymit gaben.
Klassifikation
In der mittlerweile veralteten, aber noch gebräuchlichen 8. Auflage der Mineralsystematik nach Strunz gehörte der Palladodymit zur Mineralklasse der „Sulfide und Sulfosalze“ und dort zur Abteilung der „Legierungen u. legierungsähnliche Verbindungen“, wo er zusammen mit Arsenopalladinit, Atheneit, Genkinit, Miessiit (IMA 2006-013), Majakit, Menshikovit, Mertieit-I, Mertieit-II, Palladoarsenid, Palladobismutoarsenid, Polkanovit, Rhodarsenid, Stibiopalladinit, Stillwaterit, Ungavait und Vincentit die unbenannte Gruppe II/A.05 bildete.
Die seit 2001 gültige und von der International Mineralogical Association (IMA) verwendete 9. Auflage der Strunz’schen Mineralsystematik ordnet den Palladodymit ebenfalls in die Klasse der „Sulfide und Sulfosalze“ und dort in die Abteilung der „Legierungen und legierungsartige Verbindungen“ ein. Diese Abteilung ist allerdings weiter unterteilt nach den an der Verbindung beteiligten Metallen, so dass das Mineral entsprechend seiner Zusammensetzung in der Unterabteilung „Legierungen von Halbmetallen mit Platin-Gruppen-Elementen (PGE)“ zu finden ist, wo es als einziges Mitglied die unbenannte Gruppe 2.AC.25c bildet.
Auch die vorwiegend im englischen Sprachraum gebräuchliche Systematik der Minerale nach Dana ordnet den Palladodymit in die Klasse der „Sulfide und Sulfosalze“ und dort in die Abteilung der „Sulfidminerale“ ein. Hier ist er zusammen mit Rhodarsenid in der unbenannten Gruppe 02.04.19 innerhalb der Unterabteilung „Sulfide – einschließlich Seleniden und Telluriden – mit der Zusammensetzung AmBnXp, mit (m + n) : p = 2 : 1“ zu finden.
Bildung und Fundorte
Als Begleitminerale traten unter anderem Ruthenium, Isoferroplatin, Cherepanovit, rhodiumhaltiger Irarsit, Honshiit, Sperrylith, Tulameenit und einige unbenannte Iridium-Arsen-Tellur-Verbindungen.
Neben seiner Typlokalität Miass in Russland konnte Palladodymit bisher (Stand: 2012) nur noch bei Pefki im Pindosgebirge in Griechenland gefunden werden.[3]
Kristallstruktur
Palladodymit kristallisiert orthorhombisch in der Raumgruppe Pnma (Raumgruppen-Nr. 62) mit den Gitterparametern a = 5,91 Å; b = 3,90 Å und c = 7,34 Å sowie 4 Formeleinheiten pro Elementarzelle.[1]
Siehe auch
Weblinks
Einzelnachweise
- Hugo Strunz, Ernest H. Nickel: Strunz Mineralogical Tables. 9. Auflage. E. Schweizerbart'sche Verlagsbuchhandlung (Nägele u. Obermiller), Stuttgart 2001, ISBN 3-510-65188-X, S. 61.
- Webmineral - Palladodymite
- Mindat - Palladodymite