Pagensand
Pagensand (von Plattdeutsch: Paag = Wallach) ist eine Elbinsel in der Unterelbe.
Naturschutzgebiet „Pagensand“ | ||
Pagensand links im Hintergrund | ||
Lage | Insel in der Elbe | |
Fläche | 520 ha | |
Kennung | NSG Nr. 163 | |
Geographische Lage | 53° 41′ N, 9° 31′ O | |
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Einrichtungsdatum | 9. Mai 1997 | |
Verwaltung | LLUR |
Die Insel ist ca. 5,8 km lang, etwa 1 km breit und ca. 520 ha groß. Sie gehört hauptsächlich zur Gemeinde Seestermühe (Kreis Pinneberg, Schleswig-Holstein), der südliche Teil gehört zur Gemeinde Haselau (Kreis Pinneberg, Schleswig-Holstein) und ein kleiner Teil an der Nordspitze zu Gemeinde Kollmar (Kreis Steinburg, Schleswig-Holstein). Im Südwesten gehört noch ein kleiner Streifen der Insel zur Gemeinde Stade, Niedersachsen, welches sich am westlichen Elbufer befindet, wo sich auch der Seehafen Stade und die Festung Grauerort befindet. Im Südosten liegt die Pinnaumündung an der Haseldorfer Binnenelbe und im Nordosten die Mündung der Krückau in die Pagensander Nebenelbe. Westlich der Insel verläuft das viel befahrene Fahrwasser der Elbe, deswegen stehen auf Pagensand auch 5 Leuchtfeuer.
Geschichte
Ursprünglich handelte es sich nur um eine große Sandbank am Ostufer der Elbe. Sie wurde etwa seit 1900 als Absetzplatz für ausgebaggerten Elbschlick benutzt, dabei um das etwa Fünffache vergrößert und im Niveau erhöht. So entstand eine fruchtbare Kultur- und Wiesenlandschaft.
Pagensand ist heute unbewohnt. Bis zum Sommer 1998 stand ein Bauernhof mit angeschlossener Gaststätte auf der Insel. Er wurde jedoch zum 31. Mai 1998 auf Anordnung der Behörden geräumt und später abgerissen, da das Grundstück für weitere Aufspülungen genutzt wurde, die durch die Vertiefung der Hauptfahrrinne der Elbe nötig wurden. Die Bewohner des Bauernhofes waren zuvor die einzigen Bewohner der Insel. Für die Kinder der jeweiligen Pächterfamilien kam gegebenenfalls ein- bis zweimal in der Woche ein Lehrer der Grundschule Seester per Boot für den Unterricht nach Pagensand. Die Insel ist heute vollständig Naturschutzgebiet; in den Sommermonaten werden Rinder mit Booten zum Grasen auf die Insel gebracht. Das hat neben dem wirtschaftlichen Nutzen auch einen naturschützenden Hintergrund: Die weidenden Rinder halten die Landschaft offen für viele Arten von Wiesenbrütern.
- Blick von der Pagensander Nebenelbe auf Pagensand
- Blick auf Pagensand und den Seehafen Stade
- Südspitze von Pagensand
- Unterelbe mit Pagensand
Literarischer Schauplatz
Pagensand spielt in der Jugendbuchreihe „Die Acht vom großen Fluß“ der Autorin Gabriele Kuhnke unter dem Namen „Bananensand“ eine große Rolle. Des Weiteren ist Pagensand Haupthandlungsort in dem von Uwe Timm verfassten Abenteuerroman für Kinder „Der Schatz auf Pagensand“. Vier Kinder unternehmen in den Sommerferien eine Bootstour auf der Unterelbe und erleiden vor Pagensand Schiffbruch, wo sie nun mit allerlei Merkwürdigkeiten konfrontiert werden.
Quellen
- Artikel vom 22. Mai 1997 im Hamburger Abendblatt "Wird der Hof zugeschüttet?"
- Artikel vom 12. November 1997 im Hamburger Abendblatt "Bauer lenkt ein"
Literatur
- Jochim Bohn: Pagensand. Die Geschichte der Elbinsel und ihrer Bewohner. 2. Auflage. Husum Verlag, Husum 2005, ISBN 978-3-89876-196-3.
- Hans-Joachim Augst: Auf Sand gebaut – in den Sand gesetzt? In: Bauernblatt, 17. Januar 1998, S. 16–17 (PDF, 488 kB).