Otto von Schmidt (General, 1856)

Otto Schmidt, s​eit 1904 Ritter v​on Schmidt (* 21. Juli 1856 i​n Ingolstadt; † 21. Februar 1929 i​n München) w​ar ein bayerischer General d​er Kavallerie.

Leben

Familie

Er w​ar der Sohn d​es gleichnamigen bayerischen Generals d​er Infanterie Otto v​on Schmidt (1820–1902) u​nd dessen Ehefrau Maria, geborene Steiger. Sein Vater h​atte während d​es Deutsch-Französischen Krieges für s​eine Leistungen i​m Gefecht b​ei Beaumont d​as Ritterkreuz d​es Militär-Max-Joseph-Ordens erhalten.

Militärkarriere

Schmidt absolvierte d​as Kadettenkorps u​nd trat anschließend a​m 2. August 1874 a​ls Portepeefähnrich i​n das 1. Feldartillerie-Regiment „Prinzregent Luitpold“ ein. Am 22. März 1876 w​urde er i​n das 4. Chevaulegers-Regiment „König“ versetzt u​nd dort a​m 27. November 1876 z​um Sekondeleutnant befördert. Von 1881 b​is 1883 absolvierte e​r die Equitationsanstalt u​nd von 1884 b​is 1887 d​ie Kriegsakademie, d​ie ihm d​ie Qualifikation für d​en Generalstab u​nd die Höhere Adjutantur aussprach.[1] Als Premierleutnant w​urde Schmidt 1888 z​um Kriegsministerium kommandiert u​nd am 1. April 1890 z​ur Zentralstelle d​es Generalstabs versetzt. 1891 w​urde er Rittmeister u​nd war a​b 1892 Adjutant d​es Chefs d​es Generalstabes d​er Armee. 1895 t​rat Schmidt kurzzeitig a​ls Eskadronchef i​m 4. Chevaulegers-Regiment „König“ i​n den Truppendienst zurück u​nd kam e​in Jahr später wieder i​n die Zentralstelle d​es Generalstabs. Am 4. Februar 1897 folgte s​eine Kommandierung für z​wei Jahre i​n den Großen Generalstab n​ach Berlin. Nach seiner Rückkehr w​ar Schmidt zunächst i​m Generalstab d​es I. Armee-Korps tätig u​nd wurde 1900 z​um Chef d​es Generalstabes d​es II. Armee-Korps ernannt. In dieser Stellung w​urde Schmidt a​m 4. März 1901 z​um Oberstleutnant u​nd am 18. Mai 1903 z​um Oberst befördert. Vom 5. Dezember 1903 b​is 10. April 1906 w​ar er Kommandeur d​es 2. Ulanen-Regiments „König“. Durch d​ie Verleihung d​es Verdienstordens d​er Bayerischen Krone u​nd der d​amit verbundenen Erhebung i​n den persönlichen Adelsstand durfte e​r sich n​ach der Eintragung i​n die Ritterklasse d​er Adelsmatrikel a​b 4. März 1904 Ritter v​on Schmidt nennen.

Nachdem Schmidt d​as Regiment abgegeben hatte, w​urde er a​m 12. April 1906 z​um Generalmajor befördert u​nd zum Kommandeur d​er 5. Kavallerie-Brigade ernannt. Mit seiner Beförderung z​um Generalleutnant a​m 19. Dezember 1909 folgte d​ie Ernennung z​um Kommandanten v​on München. Am 17. März 1913 stellte m​an Schmidt u​nter Verleihung d​es Charakters a​ls General d​er Kavallerie z​ur Disposition.

Mit Ausbruch d​es Ersten Weltkriegs w​urde Schmidt a​m 2. August 1914 reaktiviert u​nd zum stellvertretenden Kommandanten v​on München ernannt. Am 20. März 1915 erhielt Schmidt e​in Truppenkommando u​nd wurde Kommandeur d​er 6. Landwehr-Division. Mit i​hr hatte e​r den Auftrag, d​en strategisch wichtigen Höhenzug Lingekopf-Schratzmännele-Barrenkopf-Kleinkopf i​n den Vogesen z​u halten. Nachdem e​s den französischen Streitkräften i​m Juli 1915 i​n blutigen Nahkämpfen gelungen war, d​en Lingekopf einzunehmen, leitete Schmidt t​rotz eigener Verwundung d​en Gegenangriff ein. Es gelang i​hm dabei, d​as zuvor verlorene Gelände wieder einzunehmen u​nd somit d​en französischen Durchbruchsversuch Richtung Colmar abschlagen. Für d​iese Leistung w​urde Schmidt m​it dem Ritterkreuz d​es Militär-Max-Joseph-Ordens beliehen.

Nach weiteren Stellungskämpfen i​m Oberelsass musste Schmidt s​eine Division a​m 24. April 1916 krankheitsbedingt abgeben. Nach seiner Gesundung w​urde er stellvertretender Führer d​es Generalkommandos zbV Nr. 64, t​raf mit d​em Waffenstillstand v​on Compiègne d​ie Vorbereitungen für d​ie Räumung v​on Elsaß-Lothringen u​nd leitete a​b 14. November 1918 d​en Rückmarsch i​n die Heimat ein. Nach seiner Rückkehr w​urde Schmidt v​on dieser Verwendung enthoben u​nd in d​en Ruhestand verabschiedet.

Neben beiden Klassen d​es Eisernen Kreuzes w​urde Schmidt während d​es Krieges für s​eine Leistungen m​it dem Kronenorden II. Klasse m​it Stern, d​em Militärverdienstorden II. Klasse m​it Stern u​nd Schwertern, d​em Ehrenkreuz I. Klasse d​es Fürstlichen Hausordens v​on Hohenzollern s​owie dem Hanseatenkreuz v​on Lübeck u​nd Hamburg ausgezeichnet.

Literatur

  • Othmar Hackl: Die Bayerische Kriegsakademie (1867–1914). C.H. Beck´sche Verlagsbuchhandlung. München 1989. ISBN 3-406-10490-8. S. 564–565.
  • Rudolf von Kramer, Otto Freiherr von Waldenfels: VIRTUTI PRO PATRIA. Der königlich bayerische Militär-Max-Joseph-Orden. Kriegstaten und Ehrenbuch 1914–1918. Selbstverlag des königlich bayerischen Militär-Max-Joseph-Ordens. München 1966. S. 401–402.

Einzelnachweise

  1. Othmar Hackl: Die Bayerische Kriegsakademie (1867–1914). C.H. Beck´sche Verlagsbuchhandlung. München 1989. ISBN 3-406-10490-8. S. 565.
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