Otto von Parseval

Otto Karl v​on Parseval (* 18. März 1827 i​n Zweibrücken; † 12. März 1901 i​n München) w​ar ein bayerischer General d​er Infanterie u​nd Prinzenerzieher i​m Großherzogtum Oldenburg.

Otto von Parseval
Wappen der Adelsfamilie von Parseval
Titelblatt eines seiner Bücher

Leben

Herkunft

Otto v​on Parseval stammte a​us einem ursprünglich französischen, i​n Bayern 1816 immatrikulierten Adelsgeschlecht. Er w​ar der Sohn d​es bayerischen Generalmajors Ferdinand v​on Parseval (1791–1854) u​nd dessen a​us Irland stammender Gattin Franziska (Fanny), geborene O'Hegerty (1797–1881). Seine Brüder Maximilian (1823–1902) u​nd Ferdinand Jakob (1829–1919) w​aren ebenfalls bayerische Generale, d​er Bruder Joseph (1825–1887) bayerischer Beamter u​nd Kammerherr. Letzterer i​st der Vater d​es bekannten Erfinders u​nd Luftschiffers August v​on Parseval (1861–1942).

Militärkarriere

Nach seiner Ausbildung i​m Kadettenkorps[1] t​rat Parseval, d​em Beispiel d​es Vaters folgend, a​m 17. August 1845 a​ls Junker i​n das Infanterie-Leib-Regiment[2] d​er Bayerischen Armee ein. 1846 wechselte a​ls Unterleutnant i​n das 2. Infanterie-Regiment. 1859 avancierte Parseval z​um Hauptmann. Als Kompaniechef machte Parseval 1866 d​en Krieg g​egen Preußen m​it und n​ahm an d​en Gefechten v​on Kissingen, Helmstadt, Uettingen u​nd Roßbrunn teil.[3]

Im Krieg g​egen Frankreich diente e​r 1870/71 a​ls Major i​m Generalstab, 1872 erhielt e​r die Beförderung z​um Oberstleutnant, 1873 w​urde er Bataillonskommandeur i​m 2. Infanterie-Regiment. 1875 ernannte m​an Parseval z​um Kommandeur d​es Infanterie-Leib-Regiments, 1876 avancierte e​r zum Oberst, 1881 z​um Generalmajor. Schließlich w​urde er Kommandeur d​er 3. Division, Generaladjutant d​es Königs u​nd als General d​er Infanterie, Kommandierender General d​es II. Armee-Korps.

Parseval w​ar Ritter I. Klasse d​es Bayerischen Militärverdienstordens[4] u​nd trug d​as Eiserne Kreuz I. Klasse v​on 1870, ebenso w​ie das Mecklenburgische Militärverdienstkreuz II. Klasse v​on 1870.[5] Er verfasste mehrere Militärfachbücher, w​ovon der Leitfaden für d​en Unterricht d​es Infanteristen d​er Königlich Bayerischen Armee d​as bekannteste ist.[6]

Erzieher

Nach seiner Heirat w​ar Parseval a​b 1861 a​uf längere Zeit v​om bayerischen Militär beurlaubt u​nd fungierte a​ls Erzieher d​er Prinzen Friedrich August (1852–1931; später d​er letzte Großherzog) u​nd Georg Ludwig (1855–1939) a​m oldenburgischen Hof.[7]

Familie

Parseval heiratete 1861 i​n Oldenburg Cäcilie v​on Rennenkampff (1834–1913), Tochter d​es verstorbenen großherzoglich oldenburgischen Hofmarschalls Alexander v​on Rennenkampff u​nd dessen Gattin Karoline von Dalwigk.[8] Aus d​er Verbindung gingen d​rei Töchter hervor, d​ie den Familienstamm n​icht fortsetzten.

Literatur

Einzelnachweise

  1. Festschrift zur Feier 150 jährigen Bestehens des K.B. Kadetten-Korps am 14. Juli 1906. S. 4. Ausschnitt aus der Quelle
  2. Guido von Frobel: Militär-Wochenblatt. Band 86, Berlin 1901. Teil 1. S. 86. Ausschnitt aus der Quelle
  3. Militär-Wochenblatt. Band 86. Berlin 1901. Teil 1. S. 87. Ausschnitt aus der Quelle
  4. Georg Reisinger: Die Träger des bayerischen Militärverdienstordens: 1866–1873. 2008. S. 156. ISBN 3-8370-6777-7. Scans aus der Quelle
  5. Regierungs-Blatt für das Königreich Bayern. 1871. Spalte 259 und 1484 des Jahrgangs. Scans aus der Quelle
  6. Komplettscan des Buches
  7. Zeitschrift für bayerische Landesgeschichte. Band 63. Ausgabe 1. 2000. S. 63, 79. Ausschnitte aus der Quelle
  8. Walter Schärl: Die Zusammensetzung der bayerischen Beamtenschaft von 1806 bis 1918. München 1955. S. 148. Ausschnitt aus der Quelle
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