Georg Ludwig von Oldenburg
Georg Ludwig Herzog von Oldenburg (* 27. Juni 1855 auf Schloss Rastede; † 30. November 1939 in Eutin[1]) war zeitweilig Standesherr der Grafschaft Holzappel und preußischer Offizier.
Leben
Georg Ludwig war der zweitgeborene Sohn von Peter II. von Oldenburg und der Elisabeth, geborene von Sachsen-Altenburg. Sein älterer Bruder war Friedrich August von Oldenburg. Er erhielt Privatunterricht. Zu seinen Erziehern zählte der Philologe Stephan Waetzoldt (1849–1904). Nach dem Tod von Stephan von Österreich erbte er gemäß dessen Testament 1867 die im Herzogtum Nassau gelegenen Standesherrschaften Herrschaft Schaumburg und Grafschaft Holzappel. Mit der Standesherrschaft verbunden war ein Sitz im Nassauischen Kommunallandtag und im Provinziallandtag der Provinz Hessen-Nassau. Da er minderjährig war, nahm sein Bruder Friedrich August 1873 an den Sitzungen des Kommunallandtags teil.[2] Georg Viktor, Fürst von Waldeck und Pyrmont, der näher mit dem Erblasser verwandt war, beanspruchte in einem Erbfolgerechtsstreit die beiden Grafschaften und erhielt sie nach 20-jährigem Weg durch die Instanzen 1887 in letzter Instanz vom Reichsgericht zugesprochen, das ihre Fideikommißeigenschaft bejahte.[3] 1873 wurde er oldenburgischer Leutnant. Von 1876 bis 1878 studierte er in Bonn und wurde 1877 Mitglied des Corps Borussia Bonn.[4]
Nach dem Studium setzt er die Offizierslaufbahn fort. Von 1878 bis 1880 diente er beim Oldenburgischen Dragoner-Regiment Nr. 19, von 1880 bis 1883 beim Kürassier-Regiment „von Driesen“ (Westfälisches) Nr. 4 und von 1888 bis 1889 beim 1. Garde-Dragoner-Regiment „Königin Viktoria von Großbritannien und Irland“ in Berlin. Am 27. Januar 1911 erhielt er den Charakter als Oberst und stand à la suite des Oldenburgischen Infanterie-Regiments Nr. 91 sowie des 1. Garde-Dragoner-Regiments „Königin Viktoria von Großbritannien und Irland“.[5][6]
Literatur
- Friedrich Karl Devens: Biographisches Corpsalbum der Borussia zu Bonn 1827–1902. Düsseldorf 1902, S. 188.
- Gustav Gotthilf Winkel: Biographisches Corpsalbum der Borussia zu Bonn 1821–1928. Aschaffenburg 1928, S. 189.
- Franz Brümmer: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. 6. Auflage, Band 7, Leipzig 1913, S. 333.
- Ludwig Herrig und Heinrich Viehoff (Hrsg.): Archiv für das Studium der neueren Sprachen und Literaturen. Auch: Archiv für das Studium der neueren Sprachen und Litteraturen oder „Herrig’s Archiv“. Band CXIII, Westermann, Braunschweig 1904, S. 3.
- Harald Schieckel: Mitteldeutsche im Lande Oldenburg. Teil I: Ehepartner des Hauses Oldenburg, Beamte, Offiziere, Geistliche, Lehrer und Ärzte. [In:] Oldenburger Jahrbuch. Band 64, 1965, S. 59–161, insbesondere S. 139.
- Rudolf Vierhaus: Deutsche biographische Enzyklopädie. Band 10: Thies – Zymalkowski. München 2008, S. 335.
Einzelnachweise
- Georg Ludwig, Herzog von Oldenburg auf www.geneall.net
- Nassauische Parlamentarier. Teil 2: Barbara Burkardt, Manfred Pult: Der Kommunallandtag des Regierungsbezirks Wiesbaden 1868–1933 (= Veröffentlichungen der Historischen Kommission für Nassau. 71 = Vorgeschichte und Geschichte des Parlamentarismus in Hessen. 17). Historische Kommission für Nassau, Wiesbaden 2003, ISBN 3-930221-11-X, S. 248.
- Schaumburg. In: Meyers Konversationslexikon. Vierte Auflage. 1885–1892. S. 411–412. (Digitalisat S. 411; Digitalisat S. 412); Entscheidungen des Reichsgerichts in Zivilsachen. Band 18
- Kösener Korpslisten 1910, 19, 509
- Rangliste der Königlich Preußischen Armee und des XIII. (Königlich Württembergischen) Armeekorps für 1914. Hrsg.: Kriegsministerium. Ernst Siegfried Mittler & Sohn. Berlin 1914. S. 263, 356.
- Nach Hans Friedl: Nikolaus Friedrich Peter, Großherzog von Oldenburg. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 20, Duncker & Humblot, Berlin 2001, ISBN 3-428-00201-6, S. 224 f. (Digitalisat). soll er General gewesen. Ein zweiter Beleg hierfür konnte jedoch bisher nicht gefunden werden.