Otto Winkler
Leben
Aufgewachsen in Dresden, war Winkler von 1900 bis 1910 als Schiffsjunge und später Matrose bei der Handelsflotte und in der Hochseefischerei tätig. In dieser Zeit besuchte er in Hamburg die Navigationsschule und legte das Examen als Steuermann ab. Von 1911 bis 1912 studierte er an der Dresdner Kunstgewerbeschule bei Karl Groß. Von 1912 bis 1914 studierte er an der Dresdner Kunstakademie und war Schüler bei Robert Diez und bei Selmar Werner.[1] In den Jahren des Ersten Weltkrieges wurde er als Marinesoldat einberufen. Anschließend setzte er sein Studium in den Jahren von 1918 bis 1923 an der Dresdner Kunstakademie fort und war Schüler bei Karl Albiker und bei Robert Diez.[1] Ab 1923 war er freischaffend in Dresden tätig. In der Zeit von 1933 bis 1945 arbeitete er im Widerstand gegen den Nationalsozialismus und wurde mehrfach mit Haft und Zwangsarbeit abgestraft. Dennoch konnte er 1940 und 1942 auf der Großen Deutschen Kunstausstellung in München drei Arbeiten ausstellen. Im Jahr 1945 verlor er durch die Luftangriffe auf Dresden sein Atelier in der Kamelienstraße 1 und somit sein künstlerisches Gesamtwerk sowie seine Wohnung in der Elsasser Straße 7,[2] beide in der Johannstadt gelegen. Ab dem Jahr 1949 wurde er als Dozent für Plastik an die Hochschule für Bildende Künste berufen. Er war auf 1946 auf der Allgemeinen Deutschen Kunstausstellung und 1949, 1953 und 1958/1959 auf den Deutschen Kunstausstellungen in Dresden vertreten.
Winkler war ein begabter, realistischer und detailgetreuer Porträtbildhauer, weiterhin schuf er auch Kleinplastiken. Er starb im Alter von 75 Jahren im Dresdner Stadtteil Loschwitz und wurde auf dem dortigen Friedhof beerdigt. Der Maler Wilhelm Rudolph schuf 1958 ein Bildnis des Bildhauers Otto Winkler für die Staatlichen Kunstsammlungen Dresden; es ist Teil der Galerie Neue Meister (Gal.-Nr. 3859).[3]
Weitere Darstellungen Winklers in der bildenden Kunst
- Etha Richter: Bildhauer Otto Winkler (Plakette, Bronze, 1948)[4]
Werke (Auswahl)
- Hochofenarbeiter (Skulptur, Bronze, 67 cm; um 1940)[5][6]
- Steinbrucharbeiter (Skulptur, Bronze; um 1943)[7]
- Porträt des Malers Edmund Götz (Bronze, 1950)[8]
- Stalin (Denkmal, Bronze auf Stein, um 1953; in Freiberg/Sachsen)[9][10]
- Porträt einer jungen Frau (Bronze; ausgestellt 1958/1959 auf der Vierten Deutschen Kunstausstellung)[11]
- Porträt Frau L. (Bronze)[12]
Literatur
- Zeitung Sächsische Neueste Nachrichten, Jahrgang 4/198 vom 26. August 1955.
- Katalog Große Dresdner Kunstausstellung 1943, Gemälde Plastik Grafik vom 16. Oktober – 31. Dezember, im Sächsischen Kunstverein Brühlsche Terrasse.
- Künstler am Dresdner Elbhang. Band 2. Elbhang-Kurier-Verlag, Dresden 2007, S. 492.
Einzelnachweise
- Archiv der Hochschule für Bildende Künste Dresden.
- Adressen nach dem Adressbuch der Stadt Dresden von 1942, S. 967.
- Bildnis des Bildhauers Otto Winkler im Bildatlas Kunst in der DDR
- http://www.deutschefotothek.de/documents/obj/81136331/df_pos-2006-c_0000051_0025
- Hochofenarbeiter — Die Großen Deutsche Kunstausstellungen 1937 – 1944/45. Abgerufen am 1. Januar 2022.
- http://www.deutschefotothek.de/documents/obj/70012352/df_hauptkatalog_0100173
- Steinbrucharbeiter — Die Großen Deutsche Kunstausstellungen 1937 – 1944/45. Abgerufen am 1. Januar 2022.
- http://www.deutschefotothek.de/documents/obj/70256160/df_hauptkatalog_0400442
- https://www.bildindex.de/document/obj30140447/mi10703c14/?part=0
- http://www.deutschefotothek.de/documents/obj/70603544/df_hp_0025458_007
- http://www.deutschefotothek.de/documents/obj/30126186/df_hauptkatalog_0138156
- http://www.deutschefotothek.de/documents/obj/32014904/df_hauptkatalog_0100380