Otto Burgemeister

Otto Burgemeister (* 27. Mai 1883 i​n Riestedt; † 31. Januar 1957 i​n Berlin) w​ar ein deutscher Politiker (SPD). Er w​ar von 1919 b​is 1933 Mitglied d​er Berliner Stadtverordnetenversammlung, v​on 1947 b​is 1951 Bezirksbürgermeister i​n Berlin-Tempelhof u​nd von 1950 b​is 1954 Mitglied d​es Abgeordnetenhauses v​on Berlin.

Leben

Otto Burgemeister besuchte die Volksschule und erlernte in einer Lehre den Beruf des Rechtsanwaltsgehilfen. Mit 20 Jahren war er bereits Bürovorsteher[1] in Sangerhausen und Quedlinburg.[2] 1905 kam er nach Berlin, in die damals noch selbstständige Gemeinde Tempelhof. Hier wurde er 1913 Mitglied der SPD. Vor dem Ersten Weltkrieg wurde er zum Gemeindeverordneten gewählt.[1]

Von 1919 bis 1933 war er Funktionär des Zentralverbands der Angestellten in Berlin.[3] In den Berliner Adressbüchern wurde er noch bis 1937 als „Verbandssekretär“ geführt.[4] Ab 1942 war Burgemeister für die juristische Abteilung der Allgemeinen Häuser- und Ingenieur-Bau AG verantwortlich.[2] Für die SPD war er von 1919 bis 1933 Mitglied der Berliner Stadtverordnetenversammlung. Er wurde von den Nationalsozialisten verfolgt[5] und mehrfach in „Schutzhaft“ genommen.[1]

Ab Juni 1945 w​ar er Ortsbürgermeister v​on Berlin-Marienfelde u​nd von 1946 b​is 1947 Bezirksstadtrat i​m Bezirk Tempelhof, w​o er anschließend b​is 1951 Bezirksbürgermeister war. Bei d​er Wahl 1950 w​urde er a​ls SPD-Mitglied i​n das Berliner Abgeordnetenhaus gewählt, d​em er b​is 1954 angehörte.[3] Im Jahr 1956 w​urde er z​um Stadtältesten v​on Berlin ernannt.

Ehrengrab auf dem Heidefriedhof in Berlin (2017)

Otto Burgemeister verstarb a​m 31. Januar 1957, e​r wurde a​uf dem Heidefriedhof i​n Berlin-Mariendorf beerdigt u​nd seine Grabstätte E VII 283/284 i​st als Ehrengrab d​er Stadt Berlin[6] ausgewiesen.

Am 8. Juli 1960 w​urde die ehemalige Kaiser-Wilhelm-Straße i​n Berlin-Tempelhof, i​n deren Nähe e​r während d​er Zeit d​es Nationalsozialismus gelebt hatte, i​n Burgemeisterstraße umbenannt.[2][7]

Literatur

  • Werner Breunig, Siegfried Heimann, Andreas Herbst: Biografisches Handbuch der Berliner Stadtverordneten und Abgeordneten 1946–1963 (= Schriftenreihe des Landesarchivs Berlin. Band 14). Landesarchiv Berlin, Berlin 2011, ISBN 978-3-9803303-4-3, S. 80 (331 Seiten).
  • Verein Aktives Museum: Vor die Tür gesetzt – Im Nationalsozialismus verfolgte Berliner Stadtverordnete und Magistratsmitglieder 1933–1945, Berlin 2006, ISBN 978-3-00-018931-9, S. 160 f.

Einzelnachweise

  1. Ehrengrab Otto Burgemeister auf friedparks.de.
  2. Burgemeisterstraße. In: Straßennamenlexikon des Luisenstädtischen Bildungsvereins (beim Kaupert)
  3. Sozialistische Mitteilungen, Bibliothek der Friedrich-Ebert-Stiftung.
  4. Burgemeister, Otto. In: Berliner Adreßbuch, 1937, Teil 1, S. 348.
  5. Vor die Tür gesetzt (Memento vom 18. September 2012 im Webarchiv archive.today) Im Nationalsozialismus verfolgte Berliner Stadtverordnete und Magistratsmitglieder 1933–1945. Eine Ausstellung des Vereins Aktives Museum (2006)
  6. Ehrengrabstätten des Landes Berlin (PDF; 566 kB) Stand: Oktober 2016.
  7. Willy Buße (Memento vom 6. November 2009 im Internet Archive) SPD Berlin, Geschichte der Berliner SPD.
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