Otto Bollweg
Otto Bollweg (* 22. Juli 1857 in Bremen; † 25. November 1927 in Hannover) war ein deutscher Architekt.[1]
Leben
Otto Bollweg studierte in der Gründerzeit des Deutschen Kaiserreichs in den Jahren von 1875 bis 1880 an der Polytechnischen Schule in Hannover – ab 1879 Technische Hochschule – als Schüler von Conrad Wilhelm Hase.[2]
Ab 1880 arbeitete Bollweg in Schleswig in der Kreis-Bauinspektion Schleswig und wirkte als Mitarbeiter des Architekten Adelbert Hotzen mit bei der Bauleitung verschiedener Staatsbauten im Schleswiger Raum.[2]
1881 wurde Bollweg Mitglied der hannoverschen Bauhütte zum weißen Blatt. Etwa ab 1885 wurde er auch als Architekt in Hannover tätig, wo er ein gemeinsames Architekturbüro mit Ernst Grelle betrieb. Zudem lehrte Bollweg als Professor an der dortigen Kunst-Gewerbe-Schule[2]
Werke (sofern bekannt)
Teilweise gemeinsam mit Ernst Grelle entstanden folgende Bauten:[2]
- 1886 Hannover
- Große Packhofstraße 3 (früher und heute): Geschäfts- und Wohnhaus Pinthus; nicht erhalten[2]
- Raschplatz 10 (früher): Wohnhaus; nicht erhalten (Anfang des 21. Jahrhunderts Standort des Parkhauses hinter dem Hauptbahnhof)[2]
- 1888 Hannover, Postkamp 18 (früher: Am Klagesmarkt 7): Wohn- und Geschäftshaus Wrede;[2] denkmalgeschützt[3]
- 1890 Hannover
- Große Packhofstraße 1 (früher): Wohn- und Geschäftshaus S. Frenkel; nicht erhalten[2]
- Hildesheimer Straße 1: Wohn- und Geschäftshaus; nicht erhalten, heute Straßenfläche der verbreiterten Mündung der Hildesheimer Straße[2]
- 1893
- 1894–1895
- Hannover, Aegidiendamm 4 (früher Nr. 2): Doppelwohnhaus (Zweispänner-Mietshaus); Über den erhaltenen Grundmauern wurde in den 1950er Jahren ein modernes Mietshaus errichtet.[2]
- Magelsen: Wiederaufbau der Evangelisch-lutherischen Kirche; erhalten[2]
- um 1895 Hannover, Marienstraße 66 (früher Nr. 22a, zeitweilig Nr. 38): Wohn- und Geschäftshaus; nicht erhalten[2]
- 1895, Nienburg/Weser: 1. Preis in einem Architekturwettbewerb für den Kirchturmbau der Evangelisch-lutherischen Stadtkirche St. Martin
- 1896 Ausführung des Kirchturmbaus; erhalten[2]
- 1901 Westerode bei Duderstadt, Westeröder Straße: Neubau der Evangelisch-lutherischen Kapelle, erhalten[2]
Literatur
- Günther Kokkelink, Monika Lemke-Kokkelink: Baukunst in Norddeutschland. Architektur und Kunsthandwerk der Hannoverschen Schule 1850–1900. Schlüter, Hannover 1998, ISBN 3-87706-538-4, S. 519
Weblinks
- Reinhard Glaß: Bollweg, Otto in der Datenbank Architekten und Künstler mit direktem Bezug zu Conrad Wilhelm Hase (1818–1902) auf der privaten Seite glass-portal.privat.t-online.de
Einzelnachweise
- o.V.: Bollweg, Otto in der Datenbank Niedersächsische Personen (Neueingabe erforderlich) der Gottfried Wilhelm Leibniz Bibliothek – Niedersächsische Landesbibliothek [ohne Datum], zuletzt abgerufen am 31. Mai 2017
- Reinhard Glaß: Bollweg, Otto in der Datenbank Architekten und Künstler mit direktem Bezug zu Conrad Wilhelm Hase (1818–1902) auf der privaten Seite glass-portal.privat.t-online.de, zuletzt abgerufen am 31. Mai 2017
- Gerd Weiß, Marianne Zehnpfennig: Die nördliche Vorstadt-Bebauung, in: Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland, Baudenkmale in Niedersachsen, Stadt Hannover (DTBD), Teil 1, Band 10.1, hrsg. von Hans-Herbert Möller, Niedersächsisches Landesverwaltungsamt – Institut für Denkmalpflege, Friedr. Vieweg & Sohn Verlagsgesellschaft mbH, Braunschweig 1983, ISBN 3-528-06203-7, S. 80ff.; sowie Mitte im Addendum zu Teil 2, Band 10.2: Verzeichnis der Baudenkmale gem. § 4 (NDSchG) (ausgenommen Baudenkmale der archäologischen Denkmalpflege), Stand: 1. Juli 1985, Stadt Hannover, Niedersächsisches Landesverwaltungsamt – Veröffentlichungen des Instituts für Denkmalpflege, S. 3ff.