Otto Alexander Jahrreiss
Otto Alexander Jahrreiss (* 27. Februar 1964 in Mainz, Rheinland-Pfalz) ist ein deutscher Filmemacher, Regisseur und Fotograf.
Leben
Jahrreiss arbeitete nach dem Abitur 1984 zunächst als Werbe- und Modefotograf, bevor er sich dem Film zuwandte und erste Drehbücher schrieb. Obwohl Autodidakt, wurde er 1991 als Dozent an die Filmakademie Baden-Württemberg berufen, wo er in den folgenden zwei Jahren unterschiedlichen Regisseuren wie Reinhard Hauff, Michael Verhoeven und dem späteren Produzenten Nico Hofmann zur Seite stand.
1993 drehte er seinen ersten abendfüllenenden Spielfilm Der Menschenfresser, zu dem er wie bei allen folgenden Kinofilmen auch das Originaldrehbuch schrieb, und der in Co-Produktion mit dem Studio Babelsberg entstand. Nach einem kurzen Abstecher zum Nationaltheater Mannheim, an dem er 1994 die deutsche Erstaufführung von Jeremy Seabrooks Heart Throb („Herzensbrecher“) inszenierte, wandte Jahrreiss sich ab 1995 dem Fernsehen zu und inszenierte in den folgenden drei Jahren insgesamt sieben Folgen der mit dem Grimme-Preis ausgezeichneten Fernsehserie Balko sowie verschiedene Fernsehfilme.
1998 kehrte Jahrreiss wiederum zum Kino zurück und drehte Alles Bob mit Martina Gedeck in der Hauptrolle, sowie ein Jahr später Zoom mit Oana Solomon und Florian Lukas, welcher nach seiner Premiere bei der Berlinale 2001 mehrere Preise, unter ihnen den Hauptpreis als bester Film beim Ourense International Film Festival erhielt und die Aufmerksamkeit Ridley Scotts weckte. Scott bot Jahrreiss an, ein Remake seines Films Alles Bob für seine Produktionsfirma Scottfree in Hollywood zu realisieren.
2002 kehrte Jahrreiss nach Deutschland zurück und führte in den folgenden Jahren Regie bei über 400 Werbefilmen. Neben seiner mehrfach ausgezeichneten Tätigkeit als Werberegisseur widmete sich Jahrreiss in den folgenden Jahren wieder verstärkt der Fotografie und stellte wiederholt seinen Zyklus „I Muri“ aus, zu dem 2007 das Buch „I Muri, work in progress“ erschien.
2010 entstand wiederum fürs Kino der Film Tauben auf dem Dach, dessen dem Theater entlehntes Konzept darin bestand, dass alle Hauptrollen von nur zwei Schauspielern, Katja Riemann und Olli Dittrich, gespielt wurden und der 2011 unter dem Titel Die Relativitätstheorie der Liebe[1] in die Kinos kam.
Filmografie
- als Regisseur
- 1996: Der Menschenfresser (auch Drehbuch und Produktion)
- 1996: Die Stimme des Mörders (TV)
- 1996: Balko (Fernsehserie; Regie in 7 Episoden)
- 1998: Liebe im Schatten des Drachen
- 1999: Alles Bob (auch Drehbuch)
- 2000: Zoom (auch Drehbuch und Produktion)
- 2011: Die Relativitätstheorie der Liebe (auch Drehbuch)